Wer das Zeug zur Rockerorgie oder zur Imbissbude hat, erwischt schon keinen zu schlechten Start. Denn ein möglichst langes Wort als Grundlage erlaubt am komfortabelsten das Verzweigen. Zu Beginn erhält jeder Spieler dieselbe Anzahl an Buchstaben, alle anderen bleiben erstmal verdeckt im Vorrat. Das Ziel: Alle Buchstaben mit gültigen Wörtern in ein Kreuzwortgitter verbauen.

Wer mit einzelnen Buchstaben nichts anfangen kann, tauscht mit dem verdeckten Vorrat. Der Kurs steht allerdings bei 1:3. Es sind also nach diesem Handel mehr Buchstaben zu verbauen als vorher. Sobald ein Spieler alle Buchstaben verbaut hat, heißt es „Nehmen!“, und alle Spieler müssen einen neuen Buchstaben aus der Mitte ziehen. Sobald der Vorrat erschöpft ist, geht es um die Wurst: Wer zuerst alle Buchstaben verbaut hat, muss sein Gesamtwerk noch den kritischen Prüfungen seiner Mitspieler aussetzen, bevor er zum Sieger gekürt wird.

Bild von Bananagrams

Bananagrams hat gegenüber Spielen wie Scrabble oder auch [cref letter] einen riesigen Vorteil: Alle spielen gleichzeitig, und alle spielen gegen die Zeit. Grübelorgien entfallen somit von vornherein. Im Gegenzug kann zwischendurch kaum jemand kontrollieren, ob zu Recht „Nehmen!“ gerufen wird – aber spielt das wirklich eine Rolle? Immerhin müssen alle gleichermaßen zugreifen und umstrukturieren. Wer gewinnen will, muss die Endkontrolle bestehen, und die wird doch recht streng sein. Besser also keine Experimente! Die oben genannte „Rockerorgie“ mag da schon grenzwertig sein. Da ist es hilfreich, wenn man die Mitspieler und ihre Musikvorlieben kennt.

Flexibilität: Dieses Wort verbrät nicht nur gleich drei Mal den Buchstaben „I“, der beinahe so häufig vorkommt wie das „E“, sondern beschreibt auch die wichtigste Eigenschaft für zukünftige Sieger. Dauernd muss man umbauen, andere Wörter finden, neu strukturieren und assoziieren. Manche Wörter sind zwar schön, bleiben aber nur für den Moment, weil schon die nächsten Buchstaben mit neuen Anforderungen hinzukommen. Erstaunlicherweise sammeln sich gegen Ende des Spiels im Vorrat gar nicht unbedingt die besonders schwierigen Buchstaben. Worte mit „X“, „Q“, „Y“ oder „J“ fallen den Spielern dann doch ein und erhalten sofort einen Stammplatz im eigenen Kreuzwortgitter, und das Problem ist erledigt.

Einzig zu zweit zieht es sich dann doch ziemlich. Kein Wunder, denn schließlich sind hier die meisten Buchstaben pro Kopf zu verbauen. Bild von 1 von 3 Kiwis
Prädikat
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1 von 3 Kiwis
Je mehr Personen also mitspielen, desto kleiner fallen die Gebilde aus gekreuzten Wörtern aus, und desto mehr erhält Bananagrams den Charakter eines Quickies.
Da stört es gar nicht mal, dass am Schluss eigentlich nur einer gewinnt und die anderen für ihre Mühen nicht einmal belohnt werden. Doch wie es mit einem Quickie nunmal so ist: Einmal pro Abend reicht, danach wird es ermüdend.

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