Beasty Bar

Ein bisschen aus der „Not“ geboren waren unsere beiden letzten Artikel, da wir noch beim Sammeln von Spielerfahrungen sind. Und doch zeigen eure Rückmeldungen, liebe Leserinnen und Leser, die uns persönlich oder auch einfach nur per Klickzahlen erreichten (danke!), dass die Überblicksthemen wie Winzigkleine Spiele und Essen zu zweit gut ankamen. Ein weiterer Trend in Essen ist uns in den letzten Wochen aufgefallen, nämlich den zu liebevoll illustrierten Spielen. Nun waren in der Vergangenheit die Spiele natürlich bei weitem nicht lieblos illustriert. Doch unter den Neuheiten gefiel uns das eine oder andere Spiel, das eben durch seine Grafiken einen besonderen zusätzlichen Schliff erhielt. Mit Beasty Bar stelle ich eines davon im Anschluss an diese Einleitung detaillierter vor. Ein anderes Beispiel ist Mangrovia aus demselben Verlag. Hier wird das eher konventionelle Spiel durch den intelligent konstruierten Steg als Spielmechanismus aufgewertet, mehr noch aber durch die schöne Ausstattung mit den Paradiesvögeln und Holzboot. Bei El Gaucho laden die witzig und originell gezeichneten Kühe zum Entdecken vieler Details ein, und bei Abyss wird man durch die Grafik wirklich in die Unterwasserwelt hineingezogen. Dass bei letzterem Spiel die Ästhetik hinderlich sein kann, merkt schnell, wer in die Regel schauen muss, um rauszfinden, was es mit „Soldaten“ und „Händlern“ auf sich hat…

Bild von Beasty Bar
Doch nun zur Beasty Bar. Zwölf Tiere hat jeder Spieler, vier davon jeweils als zufällige Auswahl auf der Hand. Wer an der Reihe ist, spielt ein Tier in die Schlange, die vor der Beasty Bar auf Einlass wartet, und führt die Effekte aller anwesenden Tiere aus. Das geht vom Partylöwen, der als „König der Tiere“ einfach an der Schlange vorbei nach vorne geht, über die Giraffe, die mit ihren langen Beinen in jedem Zug über ein Tier mit einer kleineren Ordnungszahl hinwegstolziert, bis hin zum Stinktier, das einen „fahren“ und so die Tiere mit den aktuell höchsten Zahlen Reißaus nehmen lässt. Erst beim fünften Tier in der Schlange werden die vordersten zwei Tiere eingelassen, und wer hinten steht, landet in der Gosse.

Für neue Spieler gilt es erstmal, alle zwölf Tiere zu erklären. Hier hilft die Kurzübersicht – aber vor allem: Die Grafik! Zu jedem Tier kann ich mit deren Hilfe eine kleine Story erzählen, und insbesondere den Papagei gibt’s natürlich mit akustischer Untermalung („krächz, das rote Krokodil bitte auf den Ablagestapel, krächz!“). Dass etwa die mit Brille und Schreibmaterial ausgestattete Schlange die Tiere penibel nach Ordnungszahlen sortiert, leuchtet sofort ein. Die Robbe mit alberner Tröte im Maul streckt allen die Zunge raus, wenn er Eingang und Schlangenende einfach vertauscht, und dass das Krokodil mit Messer und Gabel nicht zum Aufwasch kommt, ist auch klar. Das Zebra ist als Bodyguard so passend gezeichnet, dass man sich gut merken kann, dass es Nilpferde und Krokodile abblockt. Und ruckzuck sind alle Spieler mitten im Geschehen und lachen mit über die chaotischen Ergebnisse, wenn alle Effekte ausgewertet werden.

Dass manches Mal kaum jemand überhaupt in die Bar gelangt, und es oft auch Gleichstände gibt, hat uns da nicht gestört. Die ausgefeilte Punktewertung für Fortgeschrittene haben wir weggelassen oder nur bei Gleichständen herangezogen. Lieber keine Powergamer auf dumme Gedanken kommen lassen und das Ganze zu mehr Rechnerei ausarten lassen… Vom Spielrhythmus und -chaos her erinnert Beasty Bar übrigens leicht an Kalimambo. Auch hier spielt man eine Reihe von Handkarten, und es passieren lustige und unerwartete Effekte. Das war’s schon mit den Gemeinsamkeiten, und so dürfen beide Spiele uns in die schräge Tierwelt entführen.

Bild von 2 von 3 Krokodilen
Prädikat
: 2 von 3 Krokodilen

Ein Kommentar

  1. Avatar-Foto Jörg Domberger

    Manch einer geht als Softy in eine Bar und kommt besoffen als Beasty heraus…
    lg
    Jörg

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