Filipino Fruit Market

Karte – oder ein Stück Holz. Wer in Zockerkreisen mithalten will, kann auf dem Filipino Fruit Market schonmal üben. Ei der Daus! Doch bevor es an weitere Kartenweisheiten geht, lernen die Spieler Kulinarisches. Ananas, Bananen und Mangos sind wohl weithin bekannt. Doch Durian und Lanzones? Das ist im Vergleich zu Kreuz, Pik, Herz und Karo dann doch etwas ungewöhnlich!

Eine Farbe ist Trumpf, alle weiteren Regeln sind versierten Stichspielern geläufig. Doch sind Stichspiele allen geläufig? Anscheinend nicht, denn bei Wizard und zuletzt während der Testpartien zu Filipino Fruit Market habe ich sie wiederholt erklären müssen. Also nochmal im Schnelldurchgang, denn ich möchte ja keinen Leser vorzeitig abhängen – und die anderen nicht unnötig langweilen. Für einen Stich gibt reihum jeder Spieler eine Karte hinzu. Die zuerst ausgespielte Karte muss „bedient“ werden, jede weitere Karte im Stich also dieselbe Farbe haben. Nur wer nicht bedienen kann, legt eine andere Karte hinzu oder spielt einen Trumpf aus. Der höchste Trumpf oder die höchste Karte der angespielten Farbe erhält den Stich. Der glückliche Gewinner darf den nächsten Stich eröffnen.

Bild von Filipino Fruit Market

So weit, so gut. Bei Filipino Fruit Market kommt eine weitere Regel hinzu. Denn hier gilt: Karte oder ein Stück Holz! Für den Startspieler bedeutet das: Entweder er eröffnet den Stich durch eine neue Karte. Oder er bewegt die Holzfigur, welche die aktuelle Trumpffarbe anzeigt. In diesen Stich wird er keine Karte mehr legen. Das erledigt dann der Nachbar für ihn. Sobald eine Karte angespielt – und damit die Farbe des Stiches bestimmt ist – gilt für alle folgenden Spieler: Karte oder ein Stück Holz! Der Esel lässt sich nur vom Startspieler bewegen. Wer danach noch „Holz“ wählt, schickt einen Händler zu Fuß an den Obststand der ausgespielten Farbe.

Ach du grüne Neune! Wozu das Ganze?! Ganz einfach: Jeder gewonnene Stich bringt am Ende der Runde zwei Pluspunkte. An jedem Obststand werden die Mehrheiten der Händler ausgewertet. Wer die meisten Händler versammelt, erhält fünf Punkte. Die zweitmeisten Händler sind immerhin noch zwei Punkte wert. Die Runde endet, sobald ein Spieler keine Karten mehr hat. Das sind meist nur ein oder vielleicht zwei Spieler. Denn wer „Holz“ spielt, wird im selben Stich keine Karte los! Und jede nicht losgewordene Karte zählt einen Minuspunkt.

Holla die Waldfee! Das wirft so manche eingeschliffene Gewohnheit aus Stichspielen über den Haufen. Denn wer etwa eine hohe Karte ausspielt, sollte sich nicht wundern, wenn die anderen lieber den Holzweg wählen. Denn auch wer mit seinem Händler „nur“ zwei Punkte erzielt, kann den einen potenziellen Minuspunkt durch die nicht ausgespielte Karte wohl verkraften. Wer anspielt, gibt den Obststand vor, an dem die Händler aktiv werden. Eine interessante Steuerungsmöglichkeit! Und wer den Trumpf ändert, hat frühestens in der nächsten Runde etwas davon. All diese kleinen Stellschräubchen lassen Filipino Fruit Market zu einem ungewöhnlichen Stichspiel werden.

Ganz unerfahren sollten die Mitspieler allerdings nicht sein, um das Potenzial des „Holzes“ genügend würdigen zu können. Dicke Punkte sind sowohl über das Sammeln vieler Stiche drin als auch über die Mehrheiten. Damit kann sich selbst eine Kartenhand mit kleinen Zahlenwerten zum Positiven entwickeln. Und wer von den philippinischen Früchten dann noch nicht genug hat, kann gleich noch eine zweite Variante spielen. Hier geht es nur noch um Karten.
Bild von 1 von 3 Ananas
Prädikat
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1 von 3 Ananas

Das Holz zeigt nunmehr nur noch die Wertigkeit der Farben an. Jede Karte in den eigenen, gewonnenen Stichen zählt entsprechend ihrer Farbe. Klar, dass man während der Runde daran schrauben und selbst gesammelte Farben auf- sowie andere Farben abwerten kann. Wir finden allerdings die „Karte oder Holz“-Variante eingängiger und haben vor allem diese getestet. Unser Fazit hierfür: Eine klare Bereicherung des Genres der Stichspiele!

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