Erstveröffentlichung am 24.4.2008 bei Hall9000. >>Direkt zum Postscriptum springen.

Bei Finito ist das Spielziel ganz easy: Zwölf Zahlenchips sind in die richtige Reihenfolge zu bringen!

36 Felder sind auf dem Ablageplan für jeden Spieler abgebildet. Sie zeigen die Zahlen zwischen 1 und 20. Auf diese Felder werden zunächst die Zahlenchips eingesetzt, drei der Chips hat jeder Spieler offen zur Auswahl. Ein zwanzigseitiger Würfel bestimmt, wohin der nächste Chip kommt. Alle Spieler müssen nun einen ihrer Chips auf dieses ausgewürfelte Feld setzen. Ist dieses besetzt, wählt man einfach aus den nächsten freien Nachbarfeldern aus. Die Zahlen von 3 bis 18 kommen jeweils doppelt vor – hier darf man sich zwischen diesen beiden Feldern entscheiden.

Sind alle zwölf Chips eingesetzt, beginnt das Umsetzen. Dazu wird zwar weiterhin ein Chip auf die gewürfelte Zahl gesetzt. Man darf sich aber nun aussuchen, welchen Chip man dafür vorher vom Tableau nimmt. Wer die Zahlenchips zuerst aufsteigend sortiert hat, gewinnt das Spiel.

Für jeden Spieler ein eigener Ablageplan mit Zahlen, die noch dazu zufällig bestimmt werden: Wer denkt da nicht an Bingo? Ganz intuitiv ist das Material nicht. Denn auf den Chips sind die Zahlen bis 12 abgebildet, während die Tableaufelder bis 20 nummeriert sind. Unwillkürlich legt schonmal jemand den Chip mit der 12 auf das Tableaufeld mit derselben Zahl. Dass das nicht so klug ist, leuchtet spätestens bei einer gewürfelten 13 ein…

Finito! gehört zur neuen Reihe „Easy Play“ von Schmidt Spiele. Die Idee dieser Reihe: Spiele kompakt in Preis und Regelwerk sollen den Manchmalundblossnichtzukompliziert-Spieler ansprechen. Diese Zielgruppe wird durchaus ordentlich mit Finito! bedient. Mit dem Versprechen der leichten Regel und kurzen Spieldauer konnte ich einige Testspieler locken, die für andere Spiele abgewunken hätten. Wiederholungspartien wurden gerne verlangt. Jeder braucht zum Spielende hin meist nur eine bestimmte Würfelzahl für den letzten Zug und damit zum Sieg. Fast hätte es doch geklappt… Dieses Gefühl des Beinahe-Gewonnen-Habens ist Garant für einen ordentlichen Nochmal-Faktor!

Für den Vielspieler gelten da andere Maßstäbe. Nicht an Bingo denkt dieser übrigens, eher an [cref Rack-O]. Interaktion findet nicht statt, es ist eine reine Optimierungsaufgabe. Wer benötigt die wenigsten Züge? Der Glücksfaktor spielt an zwei Stellen mit. Zunächst natürlich direkt über das Auswürfeln der Felder. Wer außerdem bei einer gewürfelten 20 nur kleine Zahlenchips einsetzen darf, ärgert sich über das Glück beim zufälligen Aufdecken der Chips. Die Ausgangsvoraussetzungen der Spieler sind damit unterschiedlich, auch wenn die gewürfelten Zahlen für alle gelten. Um in einer kritischen Spielerrunde zu bestehen – dafür ist Finito! nicht gut genug.

Laut Spielregel muss übrigens „Finito!“ rufen, wer die Sortierung vollendet hat. Jetzt habe ich auch gelernt, wozu eine solche Regel dient. Im Spiel benötigte eine 9jährige für das Spielziel genau einen Würfelwurf mehr als ihr Vater. Doch noch vor ihm rief sie regelkonform „Finito!“ – und fühlte sich als Siegerin! Ganz schön easy, was?!

Kathrin Nos – 24.04.2008

POSTSCRIPTUM: Zugegeben, nach dem ersten Spiel, dachte ich auch nur: Nett. Dann wollte ich es aber immer wieder spielen, um es auch mal zu gewinnen. Später schlug ich es immer mal vor um die Lücke bis zum Abendessen zu überbrücken. Da wurde klar: Finito ist suchterzeugend. Neben Rack-O wird von vielen Rezensenten auch das ebenfalls sehr spannende Würfelbingo zum Vergleich herangezogen (z.B. bei Games We Play), das mit Bingo aber etwa so viel zu tun hat, wie Karo mit Kaffee. Für mich ist Finito das eigentliche Würfelbingo! Und wegen seiner Nähe zu Rack-O setzt es den vorläufigen Schlusspunkt unter unsere Artikelreihe rund um Rac & Ko.

Peter Nos

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