„Greed“ ist englisch und bedeutet „Gier“. Und die Dollars stehen einem in die Augen geschrieben bei diesem Spiel. Kein Wunder, denn der reichste Spieler gewinnt.

Nur zehn Karten spielt jeder, und schon ist das Spiel vorbei. Doch zunächst „draften“ wir nur drei Runden lang. Jeder beginnt mit zwölf Karten. Genau diese Anzahl an Karten – Spielerzahl mal zwölf – ist im Spiel, mehr gibt es bestenfalls durch Sonderfunktionen von Karten. Jetzt draften: Eine Karte aussuchen, die elf übrigen weitergeben. Das noch zwei Mal, und dann wird eine der drei ausgewählten Karten gespielt. Jede Karte hat eine Zahl, der mit der kleinsten Zahl beginnt, aufsteigend folgen die anderen Spieler.

Drei Kartensorten gibt es: Aktionskarten werden direkt ausgeführt und dann abgeworfen. Gangster und Beteiligungen werden ausgelegt. Manche haben eine Voraussetzung, kosten Geld, erfordern bereits vorhandene Gangster oder Beteiligungen – oder Symbole, die auf selbigen abgebildet sind. Beteiligungen erhalten oft Gewinnmarker. Das hängt von den Symbolen auf ihnen ab. Jedes eigene Symbol bringt einen Gewinnmarker. Aber auch für jedes gleiche Symbol auf anderen Karten der eigenen Auslage darf der Spieler einen Gewinnmarker auf die neue Beteiligung legen.

Ab jetzt geht es im Rhythmus „eine Karte draften, eine Karte ausspielen“ weiter, bis jeder zehn Karten gespielt hat. Zwei Karten behält jeder übrig, die ungenutzt abgeworfen werden. Das erlaubt natürlich etwas Taktik: Wenn ich eine Karte partout nicht weitergeben möchte, weil sie meinem Nachbarn nur zu gut ins Zeug passen würde, dann kann ich auch mauern und die Karte aus purer Boshaftigkeit behalten.

Bild von Greed
Nur zehn gespielte Karten bedeuten eine knackige Spieldauer. Ein wenig mühselig ist es mitunter, die Reihenfolge der zu spielenden Karten auszurufen und einzuhalten. Doch ab und an kommt es eben darauf an, ob man womöglich erst Geld an einen Mitspieler abdrücken muss („oh, ich hab gerade keins – das tut mir aber leid…!“) oder erst welches einnimmt („Hihi, deine Einnahmen kommen zum richtigen Zeitpunkt – da kannst du mich ja jetzt bezahlen…!“).

Anhand der im Umlauf befindlichen Karten gilt es, eine lukrative Strategie aufzubauen. Sind viele Beteiligungen unterwegs, die man nach und nach einsammeln und errichten kann? Oder drohen ihnen Abrisse, weil gemeine Gangster mit fiesen Aktionen sowieso für deren Beseitigung sorgen werden? Welche Symbole lohnt es sich zu sammeln? Für Beteiligungen versucht man freilich, möglichst viele gleiche Symbole zu sammeln, um mehr Gewinnmarker zu erhalten. Gerade letztere haben schon manchem Spieler zum Sieg verholfen.

Mächtige Kartenkombinationen sind möglich. Eine Karte ist etwa der „Insiderhandel“. Um sie ausspielen und 45.000 Dollar kassieren zu können, muss man bereits über 90.000 Dollar verfügen – gar nicht mal so einfach! Doch wenn man in der Runde zuvor den Gangster „Rotten“ Johnny Simmons ausgespielt hat, darf man diese Bedingung ignorieren und direkt die 45.000 Dollar einstreichen. Oder man hat die Bedingung bereits erfüllt, dann verdoppelt der „Masterplan“ als Aktion in dieser die Einkünfte aus dem „Insiderhandel“ in der nächsten Runde. Auch nicht schlecht.

Bild von 1 von 3 Chinatowns
Prädikat
:
1 von 3 Chinatowns
Insgesamt 80 Karten sind im Spiel, so dass zahlreiche Kombinationen möglich sind. Es lohnt sich, Greed intensiver zu spielen, um ein Gefühl für die vorhandenen Karten zu erhalten, den Aufbau von Beteiligungen, den geschickten Einsatz der Gangster zu üben. Wer sich im Unterweltgeschäft bereits ein wenig auskennt, stellt seine Karten schon ab der initialen Kartenhand geschickter zusammen. Und kalkuliert die Unwägbarkeiten ein, die sich durch weitergegebene Karten später im Spiel ergeben könnten. Das ist abwechslungsreich und lässt die Spieler das Flair der im Gangstermilieu konkurrierenden Familien und Banden mit Verrat und Gefahr lebhaft nachempfinden.

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