Im Taumel der Medien und eine zu wenig beachtete Neuheit

Wenn Sie auf den linken Stapel warten, so muss ich Sie noch etwas vertrösten. Denn der kommt dieses Jahr erst im November. Aber natürlich waren wir auf der Messe, die dieses Jahr noch unübersichtlicher war als zuvor. Und sie war internationaler, nur wenige Spiele der klassischen Autoren wie Feld oder Knizia waren erhältlich. Dafür gab es umso mehr Neuheiten aus Südeuropa und noch viel mehr aus Asien.

Während in Halle vier nur am Samstag eine beeindruckende 1000 Personen Partie Big Catan stattfand, tummelten sich dieses Jahr in Halle 7 der größte Teil der exotischen Kleinstverlage, die dank Kickstarter immer nobler ausgestattete Spiele zu immer absurderen Preisen anbieten. Meine persönliche Schmerzgrenze für ein größeres Spielerlebnis hat sich mittlerweile auf einen Wert irgendwo zwischen 40 und 50 Euro erhöht. Doch für vielversprechende Überraschungskäufe wird mittlerweile auch deutlich mehr verlangt. Entsprechend zurückhalten waren wir auch mit Spontankäufen. Obwohl: Ein oder zwei Mal haben wir doch die Schmerzgrenze zumindest leicht überschritten. Ob sich das gelohnt hat erfahren Sie in ein paar Wochen im Rahmen der Stapelschau.

Die große, alles überstrahlende echte Neuheit haben wir dieses Jahr noch nicht erkennen können. Es gibt in diesem Jahrgang also ziemlich sicher keinen Nachfolger von Dominion, Terra Mystica oder 7 Wonders. Große Erwartungen habe ich aber in die neuen kooperativen Spiele wie Mysterium, Pandemic Legacy und vor allem natürlich Time Stories. Neben diesen Superneuheiten wäre uns beinahe eine viel kleineres, aber umso bedeutenderes kooperatives Spiel entgangen. Als die ersten Note bei der Fairplay Scout Aktion eingingen, wollten wir das Spiel schon ignorieren, da wir weder den Verlag, noch den Stand feststellen konnten und somit nicht erkennen vermochten, ob es sich wirklich um eine Neuheit handelte. Zum Glück klärte uns ein Leser noch auf, und so bekam das Spiel zumindest ein paar Ehrennoten.

Am Dienstag kam the Grizzled dann auf den Tisch. Ziel des Spiel ist es den ersten Weltkrieg als einfacher Soldat zu überleben. Entsprechend düster und bedrückend ist die Atmosphäre. Doch das Spiel ist thematisch dicht und packend umgesetzt. Die Gestaltung kam aus der Feder von Bernard Verlhac, der beim Anschlag auf Charlie Hebdo ermordet wurde. So ist „the Grizzled“, bzw. „Les Poilus“ (französischer Titel) eine größere Bekanntheit und Verbreitung zu wünschen. Wir werden ziemlich sicher in einigen Wochen genauer über das Spiel berichten.

Ich wollte eigentlich noch etwas mehr über die Fairplay Scout Aktion berichten. Das kann ich mir aber sparen, denn dafür gibt es ein Video mit Kathrin im Livestream von Hunter und Cron , das ab Minute 31 alles erschöpfend erklärt.

Wenn Blogs die neue Zeitung sind und YouTube Videos das Fernsehen ersetzen, dann ist der Podcast der Nachfolger des Radios. Und auch da sind wir bald vertreten. In der nächsten Folge der Bretterwisser erzählt Kathrin ausführlich über das-Spielen.de.

Ein Kommentar

  1. Auch „SCHlange“ wurde – trotz großartiger Ausstattung 😉 – viel zu wenig beachtet.
    Aber wenigstens HUHNI mag es.
    Verspielte Grüße

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