Ranking

Wichtige Fragen gilt es bei Ranking zu klären: Womit kann man eine Walnuss besser knacken? Was kommt häufiger in Bollywood-Filmen vor? Und: Was benötigt der Yeti dringender? Doch weniger die präzise oder auch philosophische Beantwortung dieser Fragen, sondern mehr der Vergleich von mehr oder weniger passenden Begriffen steht im Mittelpunkt.

Ganz nüchtern hier die Schilderung des Ablaufes: Aus einer Auswahl von sechs Bildkärtchen legt jeder Spieler eines verdeckt in die Mitte. Vom verdeckten Stapel wird die Auswahl auf sieben aufgefüllt, bevor alle Kärtchen aufgedeckt und in der mittleren von sieben möglichen Positionen aufgereiht werden.

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Wer an der Reihe ist, wählt zwei Bildkärtchen, die sich an derselben Position befinden müssen. Unter Angabe einer mehr oder weniger ausgefallenen Begründung schiebt der aktuelle Spieler eines der beiden Kärtchen um eine Position nach oben, das andere nach unten. Vermuten die Mitspieler, dessen Kärtchen identifiziert zu haben, legen sie ihren Tippstein darauf. Denn für richtig erkannte Tipps gibt es bei Rundenende Abzüge. Reihum darf jeder zwei Bildkärtchen vergleichen und verschieben, bis je eines auf der obersten und untersten Position angelangt ist.

Nun wird ausgewertet: Jeder Spieler erhält Punkte entsprechend der jetzigen Position seines Bildkärtchens, abzüglich richtig gesetzter Tippsteine seiner Mitspieler. Wer nach einigen Runden das Ende der Skala am weitesten überschritten hat, gewinnt die Partie.

Ranking hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Gelingt es den Spielern, sich abstruse Begründungen für die Bildkärtchen einfallen zu lassen und eine entsprechende Auswahl abzulegen? Dann sind Lacher garantiert! Offensichtlich passende Kärtchen werden wohl kaum in der Rangfolge nach oben befördert – zu wahrscheinlich erscheint es, dass ein solches Bild einem Mitspieler gehört, der sich dann ins Fäustchen lacht. Umso größer dann die Überraschung, wenn ein absolut abwegig erscheinendes Kärtchen es nach oben schafft – und seinem Besitzer massig Punkte einbringt!

Doch Ranking kann auch gehörig schiefgehen. Pech hat derjenige, dessen Kärtchen direkt zu Beginn gleich ein oder zwei Positionen nach unten rutscht. Einem solchen armen Tropf wird es kaum unerkannt gelingen, Boden gutzumachen. Schnell hagelt es Tippsteine, die selbst kleine Punkterträge zunichte machen. Andererseits ergeben sich durchaus dynamische Effekte, so dass sich die Gruppe auf einzelne Kärtchen „einschiesst“ und aus lauter Spaß an der Freude einfach mal nach unten oder oben befördert. Da liegt es nahe, zumindest Schadensbegrenzung zu versuchen.

Zur Verwirrung trug in meinen Spielrunden die Handhabung der Tippsteine bei. Zunächst muss man die Spielregel wirklich aufmerksam lesen, um den richtigen Zeitpunkt zu finden: Einsetzen darf man nur den Tippstein des Spielers, der zuletzt die Rangfolge verändert hat. Niemand muss auf ein gerade verändertes Bildkärtchen setzen. Vielfach habe ich die Frage beantwortet: Weshalb wartet man nicht bis ganz zum Schluss, um einen Tipp abzugeben? Die Antwort lautet: Für den Tipp auf das Bildchen des aktiven Spielers mag dies der richtige Zeitpunkt sein – doch auch die Tipps für die anderen Spieler sollten beizeiten eingesetzt werden. Und das Ende der Runde ist nicht genau kalkulierbar. Manches Mal geht es recht schnell, ein anderes Mal verändern sich die Rangfolgen auf den mittleren Positionen hin und her, ohne dass es an den extremen Enden der Skala zu einer Entscheidung kommt. Jeder Tippstein ist ein potenzieller Minuspunkt für einen Gegner und sollte daher ins Spiel gebracht werden!

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Ranking ist somit ein typisches „Wenn – Dann“ Spiel: Wenn die Mitspieler lustige Ideen einbringen, dann kommt Stimmung auf. Wenn die Bildkärtchen nicht zu offensichtlich passend gewählt werden und wenn Spekulation darüber aufkommt, welche Kärtchen von den Spielern und welche vom Stapel sind, dann gibt es witzige Überraschungen. Wenn allerdings nur mechanisch Vergleiche durch Hoch- und Runterschieben von Bildkärtchen ausgeführt werden, dann sollte der Spielrunde lieber statt einem „Ran, Kings!“ ein „Finger weg, Folks!“ zugerufen werden.

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