Spiel ’10: Mittwoch

Wir sind in Essen! Im ersten Teil unserer Live-Berichterstattung von den Internationalen Spieletagen schildern wir ein paar Eindrücke aus den Messehallen, warten mit einem Bericht von der Verleihung des Deutschen Spielepreises auf und können – dank unserer Gastautoren Stefan und Thilo – auch von Spielerfahrungen von Die verbotene Insel berichten.

Bild von Der tollste Spieletisch
Die Stimmung in den Messehallen ist geprägt von hektischer Betriebsamkeit. Alle Aussteller bauen ihre Stände auf. Nur der Fairplay-Stand ist zunächst noch verwaist. Wir werden vom Messepersonal schon gefragt, ob denn dieser Stand hier überhaupt noch aufgebaut würde?! Klaro, denn wir sind super organisiert. Dieses Jahr sogar mit dem besten Spieletisch der Welt! Mehr davon nach den ersten praktischen Erfahrungen in den nächsten Tagen, für ganz Neugierige gibt es aber schonmal ein Foto. Denn gespielt haben wir noch nicht – zunächst stand der Aufbau auf dem Programm. Nachdem alles an seinem Platz, fertig aufgebaut oder verstaut ist, trinken wir erstmal einen Kaffee.

Bild von Ausblick auf HasbroBild von BGG
Doch ein kurzer Rundgang durch die Hallen ist natürlich noch drin. Unser „Heimatstand“ der Fairplay befindet sich in Halle 10, Stand 47. In der näheren Umgebung zunächst ein kleiner Schreck: Hasbro macht sich breit! Drückt uns die Daumen, dass es keine lautstarken [cref bop-it] Turniere geben wird! Ebenfalls in Sichtweite befindet sich der Stand von Boardgamegeek – der deutlich kleiner ist als der im Vorjahr, als mit einer aufwändigen Ausstattung mit Rechnern eine eigene Umfrage veranstaltet wurde.

Bild von FarbtonBild von Mehr Filly
Beim weiteren Rundgang merken wir uns, wo der Stand der Farbton-Keramik ist. Jedes Jahr bietet diese Firma allerlei Accessoirs in Form von Spielfiguren und allerlei spielerische Motive für den Haushalt an. Dieses Jahr werden wir zuschlagen: Unser pöppelförmiger Salzstreuer ging kürzlich zu Bruch und muss ersetzt werden. Auf dem Weg dorthin dann die Sensation. Eine unserer erfolgreichsten Rezis (gemessen an den Klickzahlen) ist [cref filly-princess-das-spiel]. Allen rosa-affinen Spielerinnen und Spielern wird das Herz höher schlagen bei folgender Nachricht: Es gibt eine Erweiterung!

Bild von Das Spiel Ende des Jahres
Doch ob uns Noris nochmals ein Rezensionsexemplar zukommen lassen wird? Automatisch eintrudeln wird es sicher nicht mehr, denn es gibt dafür keinen Grund mehr: Ich habe die Jury nach zwei ereignisreichen, aber auch anstrengenden Jahren verlassen. Das hat auch einen positiven Effekt: Wir können den von Peter gebuddelten Kellerraum zur Spielelagerung wieder zuschütten. Gibt es in Nußloch oder Umgebung jemanden, der uns hierfür eine größere Menge Erdreich überlassen kann? Bitte bei der Redaktion melden. Das Kontaktformular befindet sich unter „Impressum/Kontakt“, erreichbar über die Spalte rechts. Was für Auswirkungen diese Änderung auf unsere Veröffentlichungen hier bei Das-SpielEn.de haben wird, muss sich noch herausstellen.

Gespielt haben wir selbst noch nicht. Die ersten Spielerfahrungen sammelten Thilo und Stefan ohne uns, während wir bei der Verleihung des Deutschen Spielepreises waren, über die Peter weiter unten berichtet.

Kathrin Nos

Hier also unser exklusiver Gastbeitrag über Die verbotene Insel:

Die verbotene Insel von Matt Leacock bei Schmidt Spiele für 2 bis 4 Spieler:

Bild von Die verbotene Insel
Dieses Spiel ist dem Untergang geweiht … aber nicht hinsichtlich des Spielspaßes. Bevor unsere kleine Insel langsam aber sicher in den Fluten versinkt, wollen die Spieler noch vier fabelhafte Artefakte bergen. Zur Verfügung stehen dazu sechs unterschiedliche Charaktere, aus denen die Spieler ein Team bilden und gemeinsam auf die Jagd gehen. Die Regeln, die dabei zum Einsatz kommen, erinnern stark an Pandemie, was kein Wunder ist, da Die verlorene Insel ebenfalls von Matt Leacock stammt. Bei unseren ersten Testpartien zu zweit hinterließ die Flutung der Insel einen guten Eindruck: Kurz, kooperativ und knackig.

Stefan Meißner und Thilo Müller-Ohldach

Bild von DSP - das Essen
In diesem Jahr nahmen wir als Zuschauer bei der Verleihung des Deutschen Spielepreises teil. Diese Veranstaltung richtet sich vorrangig an die Branche und Journalisten. Schön wäre es, wenn auch einige der abstimmenden Wähler mitfeiern dürfen (vielleicht könnten einige Plätze unter den Abstimmenden verlost werden?). Für Freunde guter Buffets und des Sehen und Gesehen werdens ist dies ein wichtiger Termin. Wir freuen uns, einmal dabei gewesen zu sein, werden aber nächstes Jahr lieber wieder zur Einstimmung auf die Messe diese Zeit mit dem Sammeln erster Spielerfahrungen bei Guinness und Pub Food verbringen.

Bild von Vor den Toren von Loyang
Als Einstieg in die Preisverleihung wurde die goldene Feder für die Spielregel von [cref vor-den-toren-von-loyang] vergeben. Ralph Bruhn hat sich diesen Preis redlich verdient. Ein Detail entging allerdings den strengen Regeljuroren. Die Beckmesser von Das-SpielEn.de decken deshalb gnadenlos auf:

Auf Seite 2 steht:

Hinweise in blauen Kästen sind für das erste Lesen der Regeln nicht erforderlich.
Sie enthalten Sonderfälle und die Antworten auf seltene Regelfragen.

Wer dies Ernst nimmt, dem wird beim ersten Lesen auf Seite 3 aber ein guter Rat in einem blauen Kasten vorenthalten:

Der Abschnitt „Die Verteilungsrunde“ kann beim ersten Lesen der Spielregeln zurückgestellt werden. Das genaue Verfahren zur Verteilung der Aktionskarten ist für einen ersten Überblick noch nicht erforderlich.

Der Preisverleihung ging eine kleine Ansprache des Essener Bürgermeisters voraus. Andächtiges Schweigen herrschte dabei, das nur vom rhythmischen Klappern der Gabeln beim Verzehr der Vorspeisen übertönt wurde. Danach wurden kurz die Preise 10 bis 4 vergeben. Sympathisch glücklich wirkten dabei auf uns Autor und die Verleger von [cref magister-navis].

Bild von DSP  Bild von Fanfaren und Spiele
Jedes Spiel wurde mit einer glorreichen Fanfare angekündigt, die mich ungemein an Star Wars erinnerten. Kathrin meint aber, dies wäre nur das Jingle der Produktionsfirma gewesen. Jedenfalls klang sie etwa zu bombastisch. Hätte Klaus Teuber den Rekord im Siedlerkistenstemmen gebrochen (243 Kisten je Hand), wäre sie vielleicht angemessen gewesen.

Bild von glückliche Magister Navis VerlegernBild von Ein denkenswertes Interview
Bei den ersten drei Plätzen gab es noch kleine Interviews. Herausragend war das Gespräch mit den Autoren von [cref vasco-da-gama]. Das gebrochene Englisch des Autors traf auf ebengleiches der Moderatorin. Glücklicherweise ging dies in den klappernden Gabeln unter.

Bild von Die Lehrerinnen
Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger, insbesondere an die Siegerautoren von [cref fresko]. Der ehrliche Höhepunkt der Veranstaltung war für uns die Verleihung des Sonderpreises an die Schülerinnen und Schüler der „Grundschule Fünter Weg“ in Mülheim an der Ruhr für die Entwicklung des Spiels Ruhrpott-Party.

Zwar waren stellvertretend nur die Lehrerinnen gekommen. Diese berichteten überaus interessant, auf welche Aspekte Grundschüler bei der Spielentwicklung Wert legen. Es wäre schön, wenn sich Spielverlage die Anforderungen wie: Genügend Ersatzmaterial oder unverwüstliche Spielkarten mal genauer zu Herzen nehmen würden. Eventuell bringt dies mehr Spielspaß als noch hundert weitere magnetische Memoryvarianten.

Peter Nos

4 Kommentare

  1. Hmmm, that Filly game looks kinda interesting……

  2. Can we hear more about Ruhrpott-Party, too?

  3. Der Beckmesser Joscha würde sagen, Euer Bild, betreffend Magister Navis, zeigt mitnichten den Verleger und den Autor, sondern den Verleger der deutschen Ausgabe – Hanno – und den der US Ausgabe – Zev – jener in blau, rechts von Hanno.

    Joscha 😉

    Ps: Ein Link zu einem Bild der Autoren –
    http://www.boardgamegeek.com/image/542031/endeavor

  4. Hallo Joscha,

    danke für den Hinweis, ich habe es korregiert.

    Viele Grüße,
    p.

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