Unser Frühjahrsspiel 2015

Ein Spiel des Jahres wählt die Jury. Spiele des Monats gibt es zum Beispiel hier oder auch als „Gern gespielt“ hier. Weshalb jetzt sowas wie ein „Frühlingsspiel“?

Die Antwort ist eigennützig. Weil wir Lust darauf haben. Mit ein paar Artikeln, die eher einen Querschnitt an Spielen betrachten, haben wir experimentiert, sind mit den Ergebnissen zufrieden, erhielten daraufhin sogar kostbares, da so selten erhaltenes Feedback. Unser Spielverhalten ist sowieso mehr mit „quer durch den Garten“ zu beschreiben, weil wir viele unterschiedliche Dinge spielen. Für Rezensionen, insbesondere bei Fairplay, werden natürlich bestimmte Titel gezielt vermehrt und vor allem zeitnah mehrmals nacheinander gespielt. Für unseren Blog ist die Auswahl exotischer. Zum einen schreiben wir nicht über Spiele, die bereits in der Fairplay von uns besprochen werden. Als wir noch zwei Artikel pro Woche veröffentlicht haben, war das Postscriptum eine gute Möglichkeit, nochmal auf solche Rezensionen zurückzublicken, doch zur Wochenfrequenz, die wir seit unserem Relaunch vor zwei Jahren beibehalten haben, passt unseres Erachtens diese Artikelform nicht so gut.

Bild von Pathfinder Cardgame
Ohne Umschweife nun unser „Frühjahrsspiel 2015“: Das Pathfinder Abenteuerkartenspiel. Das hat wieder total eigennützige und zutiefst subjektive Gründe. Wir waren auf der Role Play Convention in Köln. Eine Veranstaltung, die uns an die alte Halle 6 in der Messe Essen erinnert hat, in der gewandete Leute herumliefen, den Innenhof in ein Trainingslager für Schwertkämpfe verwandelten, und in der es englische Literatur zum Stöbern gab – mit Happy Hour, in der die Kosten Dollar = D-Mark galten, ich sag ja „früher“!

Die Fantasy-Stände gibt es immer noch in Essen. Doch man stelle sich nun die alte Halle 6 in noch viel größer vor, denke sich dazu gut ein Drittel Gewandeter aus Fantasy, Mittelalter, Science Fiction und Superhelden und nehme noch ein Außengelände mit Essens- und Getränkeständen, Musikbühne, Kampfbereich und Raubvogelwarte hinzu. Das ist die Role Play Convention, auf der eine wunderbar lockere Atmosphäre herrscht, die uns ein begeisterndes Wochenende in Köln bescherte.

Und direkt am Samstagmorgen entdeckten wir beim Heidelberger Spieleverlag ein Pathfinder Abenteuerkartenspiel. Wegen einer leicht eingedrückten Verpackung war es zum Schnäppchenpreis erhältlich. Wir wollten es schon längst kennen lernen – jetzt war es soweit. Zu zweit nehmen wir uns sehr gerne kooperative Spiele vor, dass wir Hanabi und auch Andor in dieser Besetzung (aber nicht nur) lieben, kann man in diesem Blog ja nachlesen.

Das Pathfinder Abenteuerkartenspiel ist keine Offenbarung des Rollenspiels. Im Prinzip forstet man die Ortskartenspiele durch, bis man den Endbösewicht findet. Unterwegs findet man neue Karten, die man dem eigenen Deck hinzufügen darf, unterstützt sich beim Kämpfen und darf sich als Belohnung für ein Szenario weitere neue Karten nehmen oder den eigenen Charakter verbessern. Nach einem Szenario wählt man dann aus, welche Karten man behält und welche man abwirft – die erlaubte Maximalkartenzahl gilt es für den Beginn des nächsten Abenteuers wieder einzuhalten. Doch wohl genau dieser Aufbau des eigenen Charakters und die Möglichkeit, schicke Gegenstände, Verbündete, Waffen oder anderes zu finden und mitzunehmen spricht die Rollenspieler in uns an. Die etwas dünne Story, die als Bindeglied zwischen den Szenarien dient, trägt nicht so furchtbar weit, aber als thematische Prise ist es schon okay und trägt uns durch das Abenteuer. Der Schwierigkeitsgrad erschien uns nicht exorbitant hoch, aber gut unterhalten fühlten wir uns allemal.

Ob wir nun ein „Jahreszeiten“-Spiel regelmäßig küren werden, wird sich zeigen. Auf jeden Fall planen wir, wieder häufiger Überblicksartikel wie schon [cref winzigkleine-spiele] oder [cref essen-zu-zweit] zu schreiben. Allein die Option, dadurch auf hoffentlich die eine oder andere Perle hinweisen zu dürfen, ist für uns einfach zu verlockend…

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