Yedo ist eines der Spiele, die ich zunächst links liegen ließ. Eine angegebene Spieldauer von 120 bis 180 Minuten, unbekannte Autoren, wenig im Vorfeld gehört – ergo: Lieber erstmal abwarten! Erst durch einen Freund lernte ich es im Frühjahr kennen. Beeindruckend führte dieser vor, wie man das Spiel nur anhand des Materials erklären kann. Zunächst sieht alles sehr bunt und verwirrend aus. Doch wer von einem guten Erklärer durch Yedo geführt wird, kann sofort mitmachen. Das Material ist wirklich durchdacht und trotz seiner recht knalligen Farben stimmungsvoll.

In bis zu elf Runden setzen die Spieler ihre Clanmitglieder auf dem Plan ein. Das Ziel: Die Erfüllung von Missionen. Dies und manch anderes bringt Siegpunkte. Die Missionen erfordern die Anwesenheit in bestimmten Stadtteilen und oft genug zusätzlich den Besitz bestimmter Waffen oder Gebäude-Ausbauten. Zu Beginn der Runde steigern die Spieler auf Güter, danach beginnt die Einsetzrunde. Je nach Spielerzahl werden die zur Versteigerung stehenden Güter eingeschränkt, und auch die Plätze zum Einsetzen der Clanmitglieder sind fein austariert pro Spielerzahl verfügbar.

Bild von Yedo
Überraschungen lauern an vielen Stellen. Beim Nachziehen von Missionen kann Glück haben, wer bereits Missionen mit ähnlichen Waffen auf der Hand hat. Die Erfüllung der neu gezogenen Missionen ist dann leichter. Doch mancher mag auch fluchen. Da wird ein Ausbau gefordert, der bereits vergriffen ist. Oder die benötigte Waffe, auf die ich schon lange warte und die mir gleich die Erfüllung von zwei Missionen erlauben würde, kommt und kommt nicht. Und in dem Moment, wo sie zum Greifen nahe erscheint, spielt ein Mitspieler eine Aktionskarte, die das Waffenangebot austauscht. Grrrrr!!

Wer sich auf dieses Glückselement und das damit verbundene Wechselbad der Gefühle einlässt, wird mit einem tollen Flair belohnt. Die Missionen sind liebevoll ausgestaltet. Große Wartezeiten kommen eigentlich nicht auf, da die einzelnen Aktionen der Spieler nicht so sehr lang sind. Wer dennoch ein wenig zum Stöbern kommt, kann sich über stimmungsvolle Geschichten aus der japanischen Unterwelt freuen. Diese erfährt eine Entwicklung: Stehlen wir zu Beginn noch die Gästeliste der Taverne, so stehen gegen Ende des Spiels Aufgaben wie „Töte den Shogun“ auf dem Programm. Gerade letztere Mission ist etwas Besonderes. Denn wer diese erfüllt, kann sogar ein vorzeitiges Spielende herbeiführen. Dafür ist die Mission auch wirklich hammerhart und benötigt einige Runden zur Vorbereitung. Und wenn Ereignisse dazwischenfunken, muss man wieder auf die nächste Runde hoffen.

Bild von 1 von 3 Japanerinnen
Prädikat
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1 von 3 Japanerinnen

Nach der ersten Partie war für uns klar: Wir möchten Yedo weiterspielen. Gesagt, getan: Gekauft, gespielt. Und nun profitierten wir vom gut strukturierten Material, mit dem die Erklärung zum Stadtrundgang führt. An einem Wochenende zu dritt spielten wir gar direkt zwei Partien. Allein das sollte klarmachen: Yedo fasziniert. Der Ausflug in die japanische Stadt hat uns viele spannende Stunden gut unterhalten.

Ein Kommentar

  1. Hello,

    Thank you for playing and commenting on Yedo. Happy to hear you enjoy it!
    We enjoyed reading your nice words about Yedo …so everybody is happy :p.

    greetings,

    Wolf & Thomas

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