Wenn ein Spiel nicht zündet…

Was haben Blood Rage, Scythe und Council of Shadows gemeinsam? Sie zünden bei mir nicht.

Die ersteren beiden Beispiele finden jedoch in meinem Umfeld ihre Fans, und beide sind prominent seit langem in den Top 50 Spielen bei Boardgamegeek – es ist nicht von der Hand zu weisen, dass ich mit meiner Meinung vom Mainstream abweiche.

Council of Shadows ist in meinem Umfeld bisher schlicht nicht präsent gewesen. Jetzt erhielt es eine Empfehlung der Jury „Spiel des Jahres“. Ich hoffe darauf, dass einfach eine andere Gruppe mit mir Challengers spielt, sollte beim öffentlichen Spieleabend der Wunsch nach Council of Shadows aufkommen…

Grund genug jedenfalls, mal zu analysieren, was an Spielen dazu führen mag, dass sie mir nicht gefallen. Bei Blood Rage und Scythe habe ich die Kombination aus Glück und Area Control (wir kloppen uns auf dem Spielplan um Gebiete) in Erinnerung.

Wenn die Entscheidung, wer wen angreift, den Verteidiger stark zurückwirft oder abdrängt – es aber eigentlich nicht um den Verteidiger ging, sondern um andere Aspekte. Dann habe ich als Verteidiger das Gefühl, nur Kollateralschaden zu sein, der aber eben leider nicht mehr um den Sieg mitspielt. Ähnlich ging es mir übrigens bei Der Eiserne Thron. Kein Problem habe ich hingegen mit Zeitalter der Renaissance oder Wallenstein.

Bei Council of Shadows ist es wohl folgender Aspekt: Ich baue mir eine Präsenz auf. Doch diese muss ich am besten sofort in Punkte umsetzen und somit gleich wieder abbauen. Das ergibt zudem eine merkwürdige Dynamik: Denn wenn ich abbaue, erhalte ich zwar schöne Punkte, mache es aber den nachfolgenden Spielern leichter, wieder ihrerseits zu punkten – schließlich gibt es nur dann dicke Punkte, wo jemand die Mehrheit hat. Diese Kombination aus selbst abbauen müssen und damit Vorlagen zu liefern, gefällt mir einfach nicht.

Nun haben wir bei Council of Shadows zu zweit gespielt, hier ist es deutlich leichter und berechenbarer, den Gegner zu übertreffen. Das, was mir am Spiel nicht gefällt, mag zu zweit am stärksten ausgeprägt sein. Doch weshalb soll ich meine rare Zeit in ein Spiel investieren, bei dem ich nicht mit positiver, freudiger Erwartung in eine Partie gehe?

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