Completto

Completto ist eines der Spiele, das in Spielerkreisen wahrscheinlich fast völlig untergeht. Als Teil der „Classic Line“ mit „extra großen Spielsteinen aus Holz“ in einer gediegenen roten Schachtel zielt es auch eher auf die Generation der „Silverager“. Doch hinter Completto verbirgt sich eine vollwertige Rack-O Variation und schon dies reicht uns für eine genauere Betrachtung. Mehr über „Completto“ Lesen

The Game

Meine Meinung, dass kooperativen Spielen die Zukunft gehört, bekommt immer neues Futter. So steht mit The Game wieder einmal ein überaus einfaches kooperatives Spiel auf der Nominierungsliste. Wieder einmal basiert es auf der Idee der Mehrpersonenpatience. Die Entscheidungsfreiheit der Spieler ist dabei ziemlich gering, und die Regel lässt bewusst Lücken, wie kommuniziert werden darf. Dementsprechend verläuft der Spielablauf je nach Runde zwischen trivial-einfach bis hammer-schwer.

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Russian Railroads

Leise rieselt der Schnee … Zeit für eine Weihnachtsrezension, Zeit für ein besonderes Spiel. Begeben wir uns also in ein Land mit Schnee und Eis, mit dicken Pelzmützen und zugefrorenen Seen: Nach Russland!

Normalerweise gilt für ein Spiel vor einer Rezension: Advent, Advent, ein Spiellein kennst, erst eine Partie, dann zwei, dann drei, dann vier, oft auch fünf oder mehr, dann steht die Rezi vor der Tür. Russian Railroads ist anders. Selbst nach mehr als fünf Partien, die in unterschiedlichen Besetzungen zu zweit, zu dritt, zu viert stattfanden, kann ich keine Strategie-Empfehlung abgeben. Wer der Meinung ist, ich dürfe dann keine Rezension verfassen, klickt bitte schnell weiter. Zum Beispiel hierher (happy 10th anniversary!).

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Terra Mystica

Dass Terra Mystica auf der Spiel ’12 einschlug wie eine Rakete, ist heute als Story längst kalter Kaffee. Dass Terra Mystica aber unsere knappe, neuheitenärmere Sommerspielezeit ausfüllt, das ist bemerkenswert. Zum Glück haben wir dennoch tolle Partien mit Notre Dame, Puerto Rico, Augsburg 1520, Blokus und einigen anderen Schätzchen absolvieren können.

Dass wir Terra Mystica in der Zeit direkt nach Essen noch gar nicht so intensiv gespielt hatten, lag schlicht daran, dass in unserem Umfeld nur wenige Mitspieler eines besaßen. Zwar durften wir den Prototypen im Rahmen der Fairplay-Messevorschau kennen lernen, aber danach standen erstmal andere Titel auf dem Programm. Diese jetzt „Arbeitsspiele“ zu nennen, wäre nicht fair, doch ein bisschen nach der Heft- und Blogplanung richten sich unsere vorgeschlagenen Spiele dann schon. Die Zeit war beileibe nicht verschwendet, hatten wir doch vor allem mit Hanabi eine echte Perle, die sich sicher auf Dauer für 3 von 3 Feuerwerke – und damit unsere höchste Prädikatsstufe – bewirbt.

Bei einem viertägigen Spielewochenende jetzt im Sommer nun war es soweit: Terra Mystica schlug uns in seinen mysteriösen Bann. An einem Tag spielten wir gleich drei Partien gegen gestandene, erfahrene Mystiker, was freilich eine steile Lernkurve (und hintere Platzierungen) bedeutete.

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Wunderland

Wunderland – ist doch klar, das ist die Story mit Alice. Oder nicht? Auch spielerisch hat jenes Wunderland mit verrücktem Hutmacher und weißem Kaninchen etwas zu bieten, denn mit Parade versetzen die Wunderland-Bewohner uns Spieler mit einem einfachen wie trickreichen Karten-Nehm-Mechanismus in die Welt von Lewis Carroll. Dieses kleine, reizvolle Kartenspiel lernten wir letztes Jahr bei einem Spielewochenende kennen und schätzen. Nur leider konnten wir bisher kein Exemplar auftreiben. Wer also eines anzubieten hat …

Dass „Wunderland“ für viele Menschen eine ganz andere Assoziation hervorruft, habe ich erst seit Erscheinen des neuen, gleichnamigen Spiels von Pegasus gelernt. Das Miniatur Wunderland in Hamburg hat sich in einer Parallelwelt von meiner zu einer Besucherattraktion gemausert. Und da unsere Mitspieler unserer öffentlichen Spielerunde im Apfelbäumchen in Nußloch nicht so ignorant sind wie ich, haben sie als Kenner der Hamburger Miniaturwelt das neue Spiel Wunderland heiß herbeigesehnt.

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Mr. Spocks Strategien für Hanabi

[cref hanabi-2] ist die Kunst über Karten zu reden ohne etwas zu sagen – faszinierend. Wie bei vielen anderen kooperativen Spielen lebt Hanabi unter anderem vom Reiz das System zu knacken. Dieser Artikel verrät hoffentlich nicht zu direkt wie dies geht. Er enthält nur ein paar Ansätze sich dem Spiel zu nähern.

Es gibt Runden, die finden Hanabi unglaublich einfach. Sei es, weil sie mit 15 Punkten glücklich sind oder weil sie die Tippregeln überaus großzügig auslegen. Andere Runden enden regelmäßig im Debakel, da die Spieler nicht vertrauen und überhaupt nur 150-prozentig sichere Karten spielen – Famous last words: „Dein Tipp, ich hätte eine Eins, könnte ja bedeuten, dass dies die eine unspielbare Eins ist …“

Dabei dreht sich eben alles darum, welche Informationen mit einem Tipp gegeben wurden und noch wichtiger: Welche Informationen in den eben nicht gegebenen Tipps enthalten sind. Es ist unglaublich wichtig den Mitspielern zu vertrauen, sich in sie hineinzuversetzen und nach einer verlorenen Partie zu diskutieren, was es mit welchem Verhalten auf sich hatte.

Ein intuitiver Ansatz Hanabi effizient zu spielen ist die Vorstellung, wir wären alle Mr. Spock. Denn alle Vulkanier sind logisch, wissen dies und gehen davon, dass auch alle anderen Vulkanier logisch agieren. Mehr über „Mr. Spocks Strategien für Hanabi“ Lesen

$chwarz€r Fr€itag

Die Entstehungsgeschichte von $chwarz€r Fr€itag ist hinlänglich bekannt. Bei diesem Konzeptspiel sollen nicht nur Thema, Titel und Aufmachung zum Kauf animieren. Auch der Schaffungsprozess wird werbewirksam eingesetzt. Mit Blick auf den gelieferten Spielspaß pro Euro ist dies zwar nur Marketingfirlefanz, dem Gesamtkunstwerk Spiel und der Wahrnehmung des Spielens als Kulturgut sind solche Aktionen aber durchaus zuträglich. Das Spiel rückt zu Gunsten des Autors in den Hintergrund. Mit $chwarz€r Fr€itag wird also nicht nur ein Spiel, sondern auch eine Geschichte erworben. Das mit der Schachtel und der Regel immanent verknüpfte Spielerlebnis wird also mit einer weiteren transzendentale Bedeutungsebene verwoben.

Mit anderen Worten: Falls das Spiel nix kann, kann immer noch über Friedemann getratscht werden.

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Intrigante Kommentare – Teil 3

Neben allgemein starken Karten (Gold, Hexen, Laboratorien …) und Karten, die nur in speziellen Situationen gut sind (Werkstätten, Kanzler, …) gibt es noch die verführerischen Karten. Karten dieser Kategorie scheinen meist nützlicher als sie tatsächlich sind. Dafür macht es einfach Spaß mit ihnen zu spielen. Typische Beispiele in dieser Kategorie sind Diebe und Festmähler. Wer nicht zum Spaß, sondern nur des Sieges wegen spielt, wird sich wundern, weshalb er sich mit diesen Karten überhaupt auseinandersetzen sollte. Nun: Zum einen verbringen Spaßspieler auch angenehme Abende, wenn das Glück sich mal gegen sie wendet. Zum anderen steigt mit jeder neuen Erweiterung die Chance, dass in bestimmten Konstellationen ehemalige Mauerblümchen doch erstarken. Die althergebrachten Standardkarten bleiben beinahe durchweg gut, nur wird es immer häufiger bessere Strategien geben. Allein schon deswegen sollten sich alle Dominionspieler hin und wieder verführen lassen. Mehr über „Intrigante Kommentare – Teil 3“ Lesen

Intrigante Kommentare – Teil 2

Es gibt – ganz grob kategorisiert – zwei Arten, wie eine Partie Dominion ablaufen kann:

  • Langsamer Start – Schnelles Ende: Während einer langsamen Startphase wird ein starkes Deck aufgebaut. In einem kurzen Schlussspurt werden dann alle Provinzen aufgekauft.
  • Starker Start – Schwaches Ende: Von Beginn an werden Provinzen gekauft. Eine Deckoptimierung fürs Endspiel wird nur nebenbei betrieben. Dabei hofft man, dass das Spiel vor dem eigentlichem Endspurt entschieden wird oder sogar schon endet. Es kann aber passieren, dass die Kartendecks aller Spieler verstopfen, bevor das Spiel endet. Dies sind die lustigsten Partien. Mehr über „Intrigante Kommentare – Teil 2“ Lesen

Intrigante Kommentare – Teil 1

Eigentlich ist es etwas müßig, weiter die einzelnen Karten von Dominion zu analysieren. Wer immer sich intensiver mit Die Intrige auseinandersetzt, wird schon ein erfahrener Dominion-Spieler sein. Die meisten meiner Gedanken zu den einzelnen Karten werden ihm offensichtlich erscheinen. Mittlerweile gibt es sogar einen hoch spezialisierten Dominionblog (mit Forum). Liebevoll gestaltet finden sich dort Artikel zu vielen Karten. Beim Stöbern dort fiel mir erneut auf, dass Dominion weiterhin nicht nur sehr spaßig zu spielen ist. Es reizt auch über das Spiel zu fachsimpeln, zu lesen und auch zu schreiben. Englisch lesenden, zeitreichen und mitspielerarmen Dominionfans rate ich, ausgiebig bei Boardgamegeek zu stöbern. Dort finden sich weitaus mehr Ideen und Anregungen, als ich hier diskutieren kann. Mehr über „Intrigante Kommentare – Teil 1“ Lesen

Die Goldene Stadt

Einiges deutet darauf hin, dass Michael Schacht einem Goldrausch verfallen ist. Mit [cref Valdora] und „die Goldene Stadt“ gibt es zwei gülden glänzende Titel im aktuellen Angebot. Neben dem Gold drängen sich noch weitere offensichtliche Ähnlichkeiten auf. So werden beide Spiele im Siedlerformat verkauft und ihre Konzeption zielt eindeutig auf die gleiche Käuferschicht: den gehobenen Familienspieler.

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