What’s missing?

Auf Rätselseiten in Illustrierten, oder auch in Rätselheften, befinden sich oft Suchbilder: Dasselbe Motiv ist nebeneinander zwei Mal abgebildet. Doch im Detail unterscheiden sich die Bilder. Aufgabe ist es natürlich, diese Abweichungen zu finden. Nach diesem Prinzip funktioniert What’s Missing?. Das zugrunde liegende Motiv ist gleich 27 Mal auf entsprechend vielen Karten vorhanden. Je zwei Karten weisen genau zwei Unterschiede auf. Eine Karte liegt zentral für alle Spieler aus, von einem individuellen Stapel zieht jeder eine Karte und sucht die Abweichungen zu genau dieser Karte. Damit haben alle unterschiedliche Aufgaben. Wer zuerst beide Details zeigen kann, legt seine Karte als neue zentrale Karte für alle ab. Und wieder suchen alle die Unterschiede … – bis einer alle Karten losgeworden ist.

Um zu gewährleisten, dass es genau zwei Unterschiede pro Kartenpaar gibt, ist jeder Unterschied wirklich individuell. Auf jeder Karte ist genau ein Detail zum Originalbild verändert, so dass sich automatisch und unabhängig von der Kartenpaarung immer genau zwei Unterschiede ergeben. Konsequenz dieser Systematik ist jedoch: Wer seine Karte ablegen darf, hat allen Mitspielern auch den ersten von zwei Unterschieden für die nächste Suche gezeigt. Somit reduzieren sich alle Folgerunden darauf, den zweiten Unterschied zu finden – nämlich das veränderte Detail auf der eigenen Karte. Wer einmal gelernt hat, welche Details fehlen können, durchläuft einen Lerneffekt. Und natürlich gibt es immer Spieler, die schneller sind und solche, die systematisch länger zur Suche benötigen. Spielspaß kann nur aufkommen, wenn die Spieler etwa gleich stark sind.

Zwei Bildseiten können gespielt werden. Auf einer Seite ist eine Bergidylle abgebildet. Die hier versteckten Unterschiede sind recht gut auffindbar. In der Spielregel wird diese leichtere Seite für den Einstieg empfohlen. Die Rückseite mit buntem Strandtreiben gestaltet sich tatsächlich schwieriger. Machen Sie den Test: Wo sind im folgenden Bild die Unterschiede? Ein Klick aufs Bild verrät die Lösung!

Bild von What's missing?

Umso wichtiger wird es, einen gut ausgeleuchteten und nicht zu großen Ablageplatz für die Karten zu finden. So erfreulich es sein mag, dass What’s Missing? als Spiel für die Hosentasche zum Mitnehmen konzipiert wurde, so ärgerlich ist die Winzigkeit der Grafik. Je nach Spielerzahl und Tischgröße wird es schnell unmöglich, allen Spielern eine gleich gute Sicht auf die zentrale Karte gewährleisten!

Beim ersten Test von What’s Missing? fühlten wir uns gleich an [cref kunterbunt] erinnert. Die Grundidee ist dieselbe: Durch die Kartengestaltung ist gewährleistet, dass jedes zufällig zusammen gemischte Kartenpaar eine eindeutige Lösung für die gestellte Aufgabe besitzt. Doch während es Kunterbunt gelingt, Aufmachung und Material pfiffig zu lösen, hat What’s Missing? Schwächen im Konzept Bild von 0 von 3 Unterschieden
Prädikat
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(für die Merkwürdigkeit der verratenen ersten Unterschiede) und leider auch beim Material (vor allem wegen der kleinen Auflösung). Und den letzten Wertungspunkt ziehe ich aus persönlichen Gründen ab: Ich bin begeisterte Spielerin von Spielen auf Zeit wie Affenraffen, Bongo, Rasende Roboter und ähnlichen Titeln. Doch What’s Missing? kickt mich überhaupt nicht. Man hangelt sich von Bild zu Bild, ohne dass sich ein Spannungsbogen ergibt. Zu den nötigen Testpartien für diese Rezension musste ich mich überwinden.

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