Mit Limes begegnet uns ein bekanntes Spiel wieder. Spielen wir vor ein paar Jahren noch in verschiedenen [cref cities], so führt uns Martyn F dieses Mal an den Namen gebenden Limes. An welchem Limes sich das Geschehen tatsächlich abspielt, wird im Spiel nicht transportiert. Aber das ist auch nicht wichtig. Als Bauer, Fischer, Holzfäller und Wächter können sich unsere Figuren sicherlich am Hadrianswall, dem Obergermanisch-Raetischen Limes, oder auch dem Donau-Iller-Rhein-Limes betätigen.

Das Spielprinzip ist schnell beschrieben. Ein Spieler mischt seine quadratischen Landschaftskarten und deckt eine nach der anderen auf. Der andere Spieler sucht die entsprechende Karte aus seinem Vorrat. Beide legen sie nun an und dürfen einen Arbeiter platzieren – der nun abhängig von der Landschaft den naheliegendsten Beruf ergreift. Bauern punkten für die Größe ihrer Äcker – jedes Feld (eine Karte bietet vier davon) ein Punkt. Bei den Fischern zählen die an ihr Wassergebiet angrenzenden Fischerhütten, die sich auf Acker oder Wald befinden. Hölzfäller versorgen Gebiete, die an ihr Waldgebiet angrenzen. Wächter schauen von ihren Türmen herunter (die übrigens für die Holzfäller immer als ein eigenes Gebiet zählen, selbst falls zwei von ihnen nebeneinander liegen) und zählen die von ihnen senkrecht und waagerecht aus sichtbaren Wälder – wobei sich Türme gegenseitig die Sicht blockieren. All das wird aber erst ausgewertet, sobald beide Spieler ihre Auslage auf vier mal vier Karten – schön im Carré ausgelegt – vervollständigt haben. Da es 24 Karten gibt, aber nur 16 zum Einsatz kommen, liegen die Schwerpunkte von Partie zu Partie anders.

Bild von LimesDiese Punktewertungen unterscheiden sich bereits in einigen Punkten von Cities. Letzteres bot ein modulares System, mit dem schrittweise die Regeln ausgebaut werden konnten – so dass sich die Spieler je nach Geschmack einfachere oder komplexere Punktewertungen einigen konnten. Bei Limes beginnen die Spieler mit einer Karte, und sie dürfen anders als bei Cities nur in einer Variante ihre Karten diagonal an bereits liegende anlegen. Das Einsetzen der Arbeiter (die bei Cities als Touristen durch die Großstadt flanieren durften) erfolgt ein wenig anders. Während bei Cities ein Tourist auf ein gerade gelegtes Feld gelangen konnte, auch indem er von woanders weggenommen wurde, dürfen bei Limes einmal eingesetzte Arbeiter nur noch bewegt werden. Dafür ist die Bewegung bei Limes einfacher: Innerhalb eines Gebietes können Arbeiter beliebig weit ziehen. Ein Wechsel selbst über mehrere Karten hinweg – vorausgesetzt ein Gebiet erstreckt sich weit genug – ist somit möglich. Bei Cities hingegen war nur eine Bewegung um ein Feld auf ein benachbartes – auch diagonal – erlaubt.

Der Spielspaß mit Limes knüpft direkt an denjenigen von Cities an, und das Spielprinzip gefällt uns nach wie vor sehr gut. Schön, dass es mit Limes eine Neuauflage erfahren konnte! Durch die variierten Regeln gilt es, ein neues Gefühl für taktische Überlegungen zu entwickeln. Insbesondere der Wald, der pro angrenzendem Gebiet punktet, gestaltet sich zwar im weiteren Sinne ähnlich wie die Cafés bei Cities, doch zählen eben Gebiete aller Landschaftssorten. Während bei Cities die Touristen mutig eingesetzt werden konnten – sie konnten ja jederzeit wieder vom Plan genommen und woanders neu beginnen – gilt es bei Limes nun, gezielt einzusetzen. Die Bewegung ist durch die Regel „innerhalb eines Gebietes beliebig weit“ einfacher geworden, doch trotzdem sollen die Arbeiter ja nicht in einsamen Ecken versauern.

Bild von 1 von 3 Tuniken
Prädikat
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1 von 3 Tuniken
Wie bewerte ich nun Limes mit unseren Prädikaten? Cities erhielt seinerzeit „2 von 3 Touristen“, und diese Wertung ist für mich immer noch aktuell. Was mache ich da mit Limes? Ich habe mich für „1 von 3“ entschieden – das Spielprinzip ist weiterhin sehr gut, aber eben nicht mehr neu, sondern „nur“ gut variiert. Eine echte Abwertung stellt dies jedoch nicht dar. Wer Cities noch nicht kennt, dem lege ich die Anschaffung von Limes auf jeden Fall nahe – und wer Cities mochte, wird sich über die Abwechslung freuen, zumal bereits zwei kleinere Erweiterungen (Startkarten als Beilage in der spielbox, Leuchttürme unter den Mini-Erweiterungen bei Stadt-Land-Spielt) weitere Variation bieten.

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