Linke Haufen

Wir waren dieses Jahr auf Mallorca in der Finca „Fiona“ (Finca ohne Namen) und haben die meisten Schachteln daheimgelassen. Spielanleitungen zu stapeln wirkt aber wenig beeindruckend. Darum gibt es diesmal nur drei Regelhaufen.

Auf Mallorca ist das Wetter gut, und wenn man schon mal dort ist, bietet sich der eine oder andere Ausflug an. Dadurch bleibt natürlich weniger Zeit zum Spielen, entsprechend kleiner ist dieses Jahr die Ausbeute. Insgesamt fehlen dem Jahrgang bisher aber auch die vielen großen Glanzlichter. Ganz, ganz links müsste eigentliche GAIA PROJECT liegen, doch das spielten wir schon vor Mallorca. Alle anderen Spiele dieser Messe kommen aus meiner Sicht bisher nicht an die Glanzlichter TERRAFORMING MARS, CENTURY, EIN FEST FÜR ODIN oder GREAT WESTERN TRAIL heran. Ein paar Spiele haben aber das Potenzial sich zum Hit zu entwickeln. Die Qualitäten der Favoriten des letzten Jahres zeigten sich aber manches Mal auch erst nach ein paar Wochen.
Bild von Links 2017

Die größte Überraschung war sicherlich NATIVES von Cosmodrome Games, für das es wohl noch keinen Vertriebspartner gibt. Das Spiel hat sich nur aus Versehen in die linke Ecke verirrt und ist eigentlich total blöd. Wer immer es aus Versehen gekauft hat, kann sich vertrauensvoll an uns wenden. Wir zahlen ein nettes Schmerzensgeld für eine gut erhaltene Kopie.

Auch RAJAS OF THE GANGES hat uns fasziniert. Es ist zwar nur ein weiteres Würfel-und-Arbeiter-Managementspiel, enthält aber eine Reihe knackiger Mechanismen, die zumindest für mich nicht unmittelbar durchschaubar sind. Dabei ist das Grundprinzip recht einfach, bietet aber viele strategische und taktische Möglichkeiten.

Dass uns AZUL gefällt, ist wahrscheinlich keine Überraschung. Endlich gibt es mal wieder ein wirklich auffordernd schönes abstraktes Spiel, das alles bietet: Kurze Spieldauer, Interaktion, Glück – aber auch jede Menge Optimierungsmöglichkeiten und das alles mit wirklich einfachen Regeln.

UNMÖGLICH ist eigentlich kaum ein Spiel, sondern ein kleiner Kommunikationswitz, der ist aber sehr gelungen.

Wer KEYFLOWER zu seicht fand, sollte sich mit KEYPER befassen. Der erste Abend mit dem Spiel verging wie im Fluge mit der Regelinterpretation. An einem zweiten Nachmittag mit mehr Muße gelang uns aber dann der erfolgreiche Einstieg ins Spiel. Meine Juwelen-Ziegen-Strategie scheiterte zwar kläglich, Spaß hatte ich aber trotzdem.

CLANS OF CALEDONIA fällt gegenüber den anderen genannten Spielen schon etwas ab. Es ist wirklich wie TERRA MYSTICA und auch fast so gut. Nur was macht den Reiz eines Spieles aus, das nur fast so gut wie sein großes Vorbild ist – insbesondere wenn mit GAIA PROJECT ein Spiel erschien, das fast noch besser als TERRA MYSTICA ist? Es hat uns aber immerhin gefallen und kurzweilig unterhalten.

In die Mitte tummeln sich dieses Jahr TYBOR DER BAUMEISTER, REWORLD, HEAVEN & ALE, SANTA MARIA, TRANS ATLANTIC, PIONEER DAYS, MAJESTY, SAKURA, ARTIFACT STACK und CHICKWOOD FOREST.

Nicht gefallen haben ein Stichspiel, eine japanische Fingerübung, ein Cthulhu-Spiel, ein Würfelspiel und ein Kommunikationsspiel.

3 Kommentare

  1. Nice to see Das Spielen again! High praise for Clans, indeed.

  2. Super, nun ist er da… der neue linke Stapel..wenn auch diesmal in neuern Format dargeboten !
    Vielen Dank fürs Testen und Beschreiben !
    Dann kann´s ja bald losgehen mit der weiteren Eroberung des neuen Jahrgangs !
    Herzlichst,Lena.

  3. Japanische Fingerübung klingt ja fast nach dem Tischtennisball-Rollen. Mit Hinweis auf original Meisterschafts-Bälle. 😀

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