Love Letter

Mit Love Letter ging es uns wie bereits 2010 mit [cref grimoire]: Es ist unser heimliches Messe-Highlight des aktuellen Jahres. Heimlich deshalb, weil wir es erst im Urlaub nach der Messe spielten, dann aber sofort ins Herz schlossen.

Nur 16 Karten reichen für großen Spielspaß: Die Prinzessin (Karte mit Wert 8) wartet sehnsüchtig auf einen Liebesbrief. Von der Wache bis hin zur Countess versuchen die Menschen ihrer Umgebung, ihr zu helfen. Doch wehe, einer von ihnen wird mit dem Corpus Delicti erwischt. Spieltechnisch verläuft dies so: Jeder hält eine Karte auf der Hand. Wer an der Reihe ist, zieht eine zweite Karte nach, spielt eine der beiden und führt den Effekt dieser Person aus. Freilich gilt es, selbst den Liebesbrief zu überbringen und die anderen bei selbigem Vorhaben zu ertappen.

Bild von Love Letter
Jede der 8 verschiedenen Personen hat eine andere Funktion: Die fünf Wachen mit Wert 1 versuchen den Personenwert eines Mitspielers zu erraten. Liegt die Wache richtig, ist der entsprechende Spieler ertappt und scheidet aus. Hilfreich dabei sind die beiden Priester (Wert 2). Wer einen von ihnen ausspielt, darf die aktuelle Handkarte eines Mitspielers ansehen. Weitere Wechselwirkungen zielen auf das Ertappen von Mitspielern ab oder zwingen sie zum Ausspielen ihrer Karte. Letzteres ist für die Prinzessin fatal. Denn wer sie auf der Hand hält und ablegen muss, scheidet sofort aus. Eine Karte wird zufällig und verdeckt zur Seite gelegt – man weiß also nie mit Sicherheit, welche Karte zuunterst im Stapel liegt. Wenn nach Aufbrauchen des Nachziehstapels noch mehr als ein Spieler dabei ist, werden nun die Kartenwerte der Verbliebenen verglichen – der höchste gewinnt diese Runde. Je nach Spielerzahl gewinnt die Partie, wer zuerst eine bestimmte Anzahl an Runden für sich entscheiden konnte.

Love Letter vermochte in allen unseren Partien zu begeistern. Der Einstieg über die Story erfolgt kinderleicht, dank der Übersicht hat jeder die Funktionen aller Karten immer im Blick. Hier sind auch die Kartenhäufigkeiten verzeichnet. Trotz der so wenig erscheinenden Zahl an Karten und unterschiedlichen Charaktere gestaltet sich jede Runde anders und damit abwechslungsreich. In einer Runde sind ruckzuck alle bis auf einen ausgeschieden, ein anderes Mal kommt es für alle Spieler zum Showdown, bei dem die Prinzessin gewinnt. Sobald die Punkte aus den ersten Runden vergeben wurden, kristallisieren sich Favoriten heraus. Diese werden ab sofort bevorzugt verdächtigt und behelligt. Auf diese Weise baut sich nicht nur über die Partie hinweg ein Spannungsbogen mit wechselnden Koalitionen auf. Es können selbst Spieler, die lange Zeit zurückliegen, noch gut aufholen.

Grimoire erschien im vorigen Jahr als Grimoria bei Schmidt Spiele. Auch Love Letter blickt einer deutschsprachigen Veröffentlichung entgegen. Unsere Empfehlung lautet: Kaufen!

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6 Kommentare

  1. Hallo, das klingt ja wirklich interessant. Wo wird es denn auf deutsch erscheinen, kannst du da etwas zu sagen.

  2. Genauere, bestätigte Informationen zur deutschen Ausgabe habe ich noch nicht, sorry! Ich denke, sobald es auf Essen zugeht, werden wir mehr wissen.

  3. Pegasus wird es machen.
    Grüße, Guido

  4. Danke für die Info, Guido! 🙂

    P.S.: Und jetzt auch mit Tric Trac in der Linkliste …

  5. Liebe Kathrin, das ist nett, vielen Dank zurück!
    Ich freue mich, dass Ihr wieder regelmäßig hier etwas schreibt – ich lese bei Euch nämlich immer gerne mit.
    Sonnige Grüße vom Bodensee!

  6. Lieber Guido, vielen Dank für die Grüße und für die freundliche und motivierende Rückmeldung! 🙂

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