„Oh, das sind aber mal niedliche Monster!“ Selten war es so einfach, Mitspieler für ein Spiel zu finden: Monsterfreunde machen wegen der Monstergrafiken mit, Liebhaber schöner Bilder wegen der Grafiken, trotz Monster – und wer knackige kleine Kartenspiele mag, ist sowieso gleich mit dabei.

Bei Pairs gibt es 10 verschiedene Karten mit 10 verschiedenen Monstergrafiken. Meine persönliche Lieblingskarte ist die Zwei: Als Monster verkleidete Monster. Insgesamt besteht Pairs aus 55 Karten, einmal die Eins, zweimal die Zwei etc. Für Freunde der arithmetischen Reihe ist es keine Überraschung, dass die 10 zehnmal vorkommt. Bei Pairs geht es nun aber gar nicht um Monster, was sich auch leicht daraus ableiten lässt, dass es noch eine Ausgabe mit Piraten gibt. Ich hatte in letzter Zeit zu viele schlechte Piratenspielerfahrungen und griff deshalb zur Monsterausgabe. Aber die Piraten sind bestimmt auch superniedlich.

Bild von Pairs

Bei Pairs geht es aber auch nicht ums Gewinnen sondern allein darum, nicht zu verlieren. Das hat auch den Vorteil, dass z.B. im Vierpersonenspiel drei Spieler sich glucksend vor Glücksgefühlen an die letzte Partie Pairs erinnern. Die Regeln zum Verlieren oder eben Nichtverlieren sind auch monstereinfach: Jeder bekommt eine Karte offen zugeteilt. Reihum darf nun jeder eine Karte ziehen oder die Runde beenden und Minuspunkte einsacken. Dann muss er einfach eine beliebige ausliegende Karte, also immer die niedrigste, nehmen. Dann kriegen alle eine neue Karte, und es geht von vorne los.

Soweit wäre das Spiel vielleicht selbst für eine Spiel des Jahres Nominierung doch zu einfach. Also gibt es noch die andere Option: Karte ziehen. Dann bekommt der Spieler eine weitere Karte offen zugeteilt. Zeigen die beiden Karten unterschiedliche Monstergrafiken, oder für Monsterblinde unterschiedliche Zahlen, ist alles gut, und es geht weiter beim nächsten Spieler. Gibt es aber eine Übereinstimmung, also zwei gleiche Karten bei einem Spieler, so ist die Runde auch um, und der Spieler bekommt eine der beiden Karten als Minuspunkte zugeschrieben. Da es nun 9 Neunen und 10 Zehnen gibt, die eben neun oder zehn Minuspunkte zählen, und der Verlierer schon mit 16 Minuspunkten gekürt ist, lässt sich leicht der Nervenkitzel nachvollziehen, der bei Pairs sofort entsteht. Ist es besser, die ausliegende Eins oder Zwei mitzunehmen oder zu hoffen, doch keine 7 oder 8 zu ziehen?

Der Erwartungswert ist dabei natürlich leicht abschätzbar: Noch im Stapel verbleibende Karten der schon vor einem ausliegenden Zahlen mal Minuspunkte durch Karten im Nachzugstapel. Damit es nicht zu einfach ist, wird aber der Ablagestapel wieder eingemischt, bevor die letzten fünf Karten angebrochen werden müssten. Es gibt noch weitere einfache Überlegungen: Die Hälfte der Karten sind 7 oder höher, die andere Hälfte ist 7 oder niedriger. Und im Vierpersonenspiel gibt es spätestens nach 1+2+2+3+3+3+7*4=42 Karten ein Päärchen.

Auch sonst ist Pairs reizvoll, da es zwei offensichtlich schwachsinnige Strategien gibt: Immer ziehen oder nie ziehen. Das Optimum befindet sich irgendwo dazwischen, nahe am Erwartungswert. Manchmal lohnt es aber auch, die Dilemmata der Mitspieler in Betracht zu ziehen, denn es geht ja nur darum, einen Mitspieler verlieren zu lassen.

Also eins ist damit sicher: Pairs wird das nächste Spiel des Jahres, nur ist noch nicht sicher, welchen der beiden Preise die Piratenausgabe und welchen die Monsterkollektion bekommt.

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2 Kommentare

  1. Habt ihr mal eine der Varianten gespielt? Das „Contuinous Game“ soll ja noch besser sein…. (Ich hab Pairs noch gar nicht gespielt, daher die Frage).

  2. Das „Continous Game“ haben wir noch nicht gespielt. Es klingt aber auch lustig. Dann muss jeder seine Karten behalten, bis er aussteigt. Wir probieren es demnächst mal.
    Auch mit der Poker Variante haben wir uns noch nicht beschäftigt. Die klingt mir aber für ein Spieles dieses Niveaus etwas überladen. Aber wer weiß …

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