Am Wochenende war die Klausurtagung der Jury Spiel des Jahres. Zunächst wurde ein Sonderpreis beschlossen:
[cref die-tore-der-welt] erhält den Sonderpreis „Spiel des Jahres plus“.
Die Titel der fünf Nominierten lauten (in alphabetischer Reihenfolge):
[cref a-la-carte],
[cref dixit],
[cref fresko],
[cref identik],
[cref im-wandel-der-zeiten-wuerfel].
Einen Platz auf der Empfehlungliste erhielten:
[cref don-quixote],
[cref hansa-teutonica],
[cref jager-und-sammler],
[cref jaipur],
[cref kamisado],
[cref level-x],
[cref magister-navis],
[cref mosaix],
[cref samarkand],
[cref tobago].
Alle weiteren Informationen, darunter die Kommentare des Jury-Sprechers Bernhard Löhlein und des Koordinators der Kinderspiel-Jury Wieland Herold, sowie die Begründungen zu den beiden Sonderpreisen sind auf der Homepage der Jury Spiel des Jahres verfügbar.
Souveräne Entscheidung der Jury – und vor allem mutig, wo doch alle auf Tobago gewartet haben 😉 Souverän auch deshalb, weil die Nominierten (fast alle) kommunikative Elemente enthalten, die man in letzter Zeit vergebens suchte. Natürlich ist Dominion ein gutes Spiel, aber es fällt ja auch kaum auf, wenn ein Mitspieler mal ein Weilchen verschwindet. Man kann doch so prima allein vor sich hin spielen… Das jedenfalls geht bei den 5 neu Nominierten (insbesondere bei Dixit und Identik) nicht und deshalb sind diese Spiele ein Impuls, der in die richtige Richtung weist.
Stimme Andreas grundsätzlich zu, aber finde dass das eine Geschmackssache ist. Dominion hat es letztendlich geschafft, einen noch nie da gewesenen Spielstil zu entwickeln. Ob gut oder schlecht ist jedem frei überlassen. Ich finde auch, dass Brettspiele die Kommunikation fördern sollen und ein gemeinsames Spiel ergeben sollen. Brettspiele gibt es schon Ewigkeiten daher find ich, dass man aus dem ganzen auch ruhig mal ausbrechen darf. 🙂
Ein Spiel auf der Nominierungsliste ist mir wirklich schleierhaft: IwdZ-Kartenspiel. Sicher, es ist nett zu spielen für uns Geübte, aber für die breite Masse da draußen, für die der SpdJ-Preis ja gedacht ist, die an Würfelspielen nicht sonderlich viel kennt außer vielleicht Bluff, Heckmeck und Kniffel, ist das Spiel auf jeden Fall einige Stufen zu hoch.
Wenn man schon Pegasus nach Pandemie erneut für die wirklich gute Verlagsarbeit der letzten Zeit honorieren möchte, dann doch bitteschön für Don Quixote, das in unserem Spieletreff gerne und häufig auf den Tischt kommt (und das ich geradezu süchtig machend eine zeitlang in der BSW gespielt habe).
Letztes Jahr hat man mit Dominion ein ähnliches für-sich-Spiel ausgezeichnet. Und nun hat man eines vorliegen, das viel einfacher, flotter, spaßiger und somit um ein vielfaches massentauglicher ist – und es wird nicht mal nominiert. Für mich, der ich ansonsten insbesondere Tobago vermisse, DER Fehlgriff der Jury. Versteh ich nicht.
Wie man auf die Bezeichnung „Spiel des Jahres plus“ gekommen ist, möchte ich auch mal gerne verstehen. Welcher Verlag hätte genau das nicht gerne: ein Spiel des Jahres (Non)PLUS(ultra). Ich seh die Werbung schon vor mir: Nach „Die Siedler von Catan“ der neue Hit aus dem Hause Kosmos: das „Spiel des Jahres Plus“. Besser als alles, was sie kennen!
Gabs nicht schon mal einen Sonderpreis „Literatur im Spiel“? War das nicht aussagekräftig genug? Nicht genügend Marketing-Push? Ein Schelm, wer böses dabei denkt…
das mit der „Plus“ Nominierung ist mir auch schleierhaft. das ist für mich zuuu aufwertend.