Bad Bunnies

Manch ein Wort ist einfach zu schön, um nicht häufiger in den Mund genommen zu werden. Zum Beispiel ist der Begriff Doppelhoppel in der deutschen Sprache bisher viel zu selten in Gebrauch. Dabei lässt sich Doppelhoppel leicht in vielen Situationen verwenden: „Sorry für die Verspätung, ich war noch schnell beim Doppelhoppel.“ Oder: „Ich möchte gerne noch einen Hoppel. – Einen einfachen oder einen Doppelhoppel?“

In den Tiefen des Internets finden sich nicht viele Doppelhoppel. Neben einer Reihe komischer Schaukelpferde hat sich immerhin ein Kunsthandwerker des Begriffs angenommen. Immerhin ist der lautmalerisch verwandte Doppelhobel ein bekannter Begriff und auch der ähnlich klingende Hoppelpoppel (ein spezieller Eierpunsch) hat es sogar schon 1905 in Meyers Großes Konversationslexikon geschafft.

Bild von Bad Bunnies

Deshalb ist es Jacques Zeimet – bekannt durch die Hamsterrolle, Graffiti und Geistesblitz – hoch anzurechnen, dass er dem Doppelhoppel gleich ein ganzes Spiel widmet. Bei Bad Bunnies geht es um Hoppelhasen beim doppelhoppeln. Es gibt Hasen mit den Werten von 1 bis 13, jeder hat 7 Karten und muss reihum eine spielen. Dabei gibt er vor, ob der nächste Hase größer oder kleiner sein muss. Eins und Sieben sind Joker, die verhindern, dass die Hasenreihe zu schnell abbricht.

Wer kann, darf aber immer die gleiche Hasenzahl auf die letzte Karte spielen und dabei beherzt „Doppelhoppel!“ rufen. Auf einen Doppelhoppel darf keine Joker-Eins gespielt werden. Eine Joker-7 unterbricht aber den Doppelhoppel. Dafür sind mit 7en keine Doppelhoppel möglich, was mit Einsen sehr wohl erlaubt ist. Die Eins ermöglicht es dem nächsten Spieler, auch einen beliebigen Hasen zu spielen – außer natürlich beim Einser-Doppelhoppel, dann ist nur ein weiterer Doppelhoppel oder eine 7 erlaubt. Die 7 gibt es dabei viel häufiger als andere Zahlen, sie ist fast immer möglich zu spielen und zwingt auch den nächsten Spieler wieder der Vorgabe zu folgen.

Wer nicht spielen kann oder will, steigt aus. Wer die letzte Karte in einer Runde gelegt hat, bekommt so viele Punkte wie Karten auf dem Ablagestapel liegen. Aber Achtung: Wer als letztes seine siebte Karte legt, darf keinen Joker spielen, außer die vorletzte Karte ist auch ein Joker. Wer 60 Punkte hat, gewinnt und wünscht den Mitspielern einen freundlichen „Doppelhoppel!“.

Bad Bunnies klingt nach einer wirren, albernen Angelegenheit, und das trifft die Sache auch ganz gut. Spätestens nach dem dritten Doppelhoppel legt sich aber die Verwirrung, und nach weiteren 60 Sekunden werden erste taktische Überlegungen laut. Ernst nehmen sollte man das Spiel aber trotzdem nicht, denn Bad Bunnies bleibt albern und temporeich. Je größer die Runde, desto größer ist auch der Spaß, und selbst in Vollbesetzung ist eine Runde in wenigen Minuten beendet.

Mehr gibt es zum Spiel kaum zu schreiben. Probieren Sie es lieber selbst, Bad Bunnies kann gar kein Fehlkauf sein – und wenn Sie mit dem Kauf auch nur den Doppelhoppel unterstützen.

Bild von 2 von 3 Doppelhoppel
Prädikat
: 2 von 3 Doppelhoppel

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