Die Welt der Bücher

Welt der Spiele, Welt der Wunder, Welt der Dunkelheit – oder gar Welt der Frau. Es gibt so einige Welten da draußen. Schon vor der Welt der Bücher weltete es bereits mehrfach beim Huch-Verlag: Welt der guten Küche, Welt der Biere, Welt der Weine – und als nächstes ist bereits die Welt des Kaffees angekündigt. Weshalb erscheint erst jetzt mit der Welt der Bücher ein Artikel bei Das-SpielEn.de?

Eines kann ich verraten: An guter Schulbildung liegt es nicht. Wenn es nach dem Deutschunterricht ab etwa Klasse 8 geht, dürfte ich eigentlich überhaupt nicht lesen. Ein regelrechter Wettbewerb um die Auswahl der drögesten Literatur, trockensten Besprechungen und wirrsten Bewertungen entspann sich da zwischen diversen Lehrern. Geschickterweise habe ich einfach schon viel früher Blut geleckt, und so gingen diese Jahre ohne Trauma oder tiefere Spuren an mir vorbei.

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Eine vorgebenene Anzahl an Fragen rund um Literatur, Schriftsteller, Druckverfahren, Begriffe rund um die Produktion von Büchern oder anderen Gebieten stellt das Gerüst für eine Partie Die Welt der Bücher dar. Wer an der Reihe ist, hat die Auswahl aus zwei Fragen. Bis zu fünf Antwortmöglichkeiten können eine eindeutige oder auch mehrere richtige Lösungen beinhalten. Jede der Optionen wird einzeln abgefragt: Wer glaubt an die Richtigkeit? Reihum treffen die Spieler ihre Entscheidung. Wer in dieser Runde vorne sitzt, hat keinen Anhaltspunkt, doch wer hinter einem vermeintlichen Experten an die Reihe kommt, kann vertrauensvoll aufs selbe Pferd setzen.

Wer nur auf korrekte Antworten gesetzt hat, enthält Punkte entsprechend der eigenen Treffer. Ist beim eigenen Tipp allerdings auch nur eine falsche Antwort dabei, gibt es gar keine Punkte. Aus Gründen der Gerechtigkeit sollte die Gruppe eine zur Spielerzahl passende Anzahl auswählen. Jeder darf dann gleich häufig vorlesen und aussuchen – und sitzt beim Antworten gleichmäßig mal vorn, mal hinten in der Reihe. Bei insgesamt 600 Fragen und meist maximal 20 Fragen pro Partie gibt es Futter für genügend viele Partien.

Das Spektrum an Fragen ist vielfältig und reflektiert damit die Vielfalt der Belletristik oder Sachliteratur, der Autoren oder fiktiven Figuren, der Personen rund um die Herausgabe von Büchern oder der Produktionskette, der Veranstaltungen oder Auszeichnungen etc. etc. Möglicherweise entlarve ich mich als Banause in Hinsicht auf die verschiedenen Getränkewelten, aber ich gehe von folgender Annahme aus: Mehr als bei Wein, Bier oder Kaffee bietet das Thema „Bücher“ vielseitige und damit abwechslungsreiche Themen. Ganz automatisch entspinnen sich Gespräche am Spieletisch. Allein hierdurch ist die Zielsetzung des Spiels bereits erreicht. Der Mechanismus erlaubt das Taktieren: Wenn ich es nicht weiß, so spekuliere ich zumindest, ob die Spieler vor mir es wohl wissen. Springe ich auf den Zug auf?

Ein wenig spieltechnische Kritik muss jedoch auch sein. Denn es ist fast schon schade um jede Karte, bei der die Eindeutigkeit der Antwort aus der Fragestellung hervorgeht. Wesentlich spannender sind solche Aufgaben, bei denen es mehrere mögliche Antworten gibt À la „Welche Zitate stammen von …?“ oder „In welchen Büchern kommt Sokrates als handelnde Person vor?“
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Prädikat
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Hier stehen Wettcharakter und Spannung im Vordergrund. Ganz sicher bin ich nicht, habe aber so ein Gefühl. Doch wenn ich falsch liege, gehe ich leer aus …! Bedauerlich ist das Fehlen weiterführender Informationen. Bei der Reihe [cref schatzen-sie-mal] hat es derselbe Verlag auf gelungene Weise vorgeführt und die aktuelle Aufgabe mit kleinen Anekdoten und zusätzlichen Fakten aufgelockert.

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