Altleiningen – 2024

Seit 2017 haben wir nicht mehr über unsere Erlebnisse in Altleiningen berichtet. Dabei waren wir mit Ausnahme der Coronajahre mit einer Ausnahme immer vor Ort. Die Ausnahme war 2023, da studierten wir die Maya in Mexiko. 

Dieses Jahr war aber wieder alles wie immer, mit einer Ausnahme. Jochen gab bekannt, dass er nach 20 Jahren genug von der Rolle des Ausrichters hat und übergab die Verantwortung für die Organisation des Treffens feierlich an seine Nachfolger. Damit wird auch in Zukunft alles beim Alten bleiben.

Der Fokus in diesem Jahr lag dabei auf Erstpartien von langen bis sehr langen Spielen.

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Kathrin spielt, Peter spielt, Darmstadt spielt

Zum ersten Mal, seit wir vor 25 Jahren nach Süddeutschland kamen, haben wir es geschafft Darmstadt spielt zu besuchen. Irgendein anderes Ereignis stand sonst immer im Wege. Manchmal haben wir den Termin auch einfach vergessen. Jetzt war es aber so weit. Wir wollten eh noch ein paar Neuheiten ausprobieren, und so machten wir uns auf den Weg nach Darmstadt ins Darmstadtium, einem modernen Kongresszentrum im Umfeld der Universität.

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Bomb Busters Basics für zwei

Strategien ohne Zahnschmerzen

Kooperative Spiele sind ziemlich „in“ und zwar zurecht. Kooperativ gibt es momentan einfach die spannenderen Ideen. Bomb Busters ist so ein Spiel. Zunächst ist unklar, wie sich das Spiel zu knacken lässt. Doch beim Grübeln und Hadern folgt schnell eine Idee der nächsten und, Stück für Stück ergeben sich Muster, die sich auf weitere Probleme übertragen lassen. Mit etwas Erfahrung zeigt sich auch, wie mit ein paar grundlegenden Überlegungen viel Raterei vermeidbar ist. Das ist die Gelegenheit um endlich mal wieder einen Strategieartikel zu veröffentlichen.

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Empire‘s End

Empire’s End lernte ich beim Spieleabend im Hort des Apfelbäumchen kennen. Angepriesen wurde es als: So etwas wie „Im Jahr des Drachen“ – und das passt irgendwie auch. Denn es geht darum, dass über die Reiche der Spieler ständig Katastrophen hereinbrechen. Im Unterschied zum Jahr des Drachen lassen diese sich aber per ablehnender Versteigerung vermeiden. Das Prinzip ist ähnlich wie bei „Geschenkt ist noch zu teuer“: Reihum legt jeder eine Ressource auf die abzulehnende Katastrophenkarte. Wenn einer nicht kann oder will, nimmt er die Katastrophe und bekommt aber auch alle auf ihr liegenden Materialien. Die Katastrophe bedingt immer, dass Gebäude im eigenen Reich zerstört werden, was schlecht für die Ressourcen und Siegpunkte ist. 

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Turing Machine

Turing Machine ist keine Turing Machine im Sinne einer Turingmaschine. Eher ist es eine Würdigung der Leistung, die Enigma zu knacken. Turing Machine ist auch kein wirkliches Spiel. Eher ist es eine intuitive, deduktive Knobelaufgabe mit Gimmick. Das Gimmick sind Lochkarten. Lochkarten assoziieren natürlich immer wieder Computer, und Computer sind bekanntlich endliche Turingmaschinen. Aber Turing Machine ist nicht Turing-vollständig. Die Lochkarten erlauben es nur, Hypothesen zu prüfen, ganz ähnlich wie eine Turing-Bombe.

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Unterwegs im Norden, Westen, Süden: Norden

Vielleicht hätte Shem Phillipps lieber erst den Osten statt des Westens einschieben sollen. Dann hätte ich übertiteln können mit „Norden, Osten, Süden“. Genau so buchstabieren wir immer unseren Nachnamen. Macht aber nix. Die Reise, auf die uns der Verlag Garphill Games mitnimmt, geht von der Nordsee über das Westfrankenreich bis hin zum Südtigris. Und irgendein mittelalterliches Ziel im Osten taucht sicher auch noch am Horizont auf. Denn alle Spiele laufen unter dem Namen „Medieval Trilogies“. Vier Trilogien für vier Himmelsrichtungen – macht ein volles Dutzend Spiele!

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Spielen ist für alle da

Mai 2010 in Köln. Meine zweite Jury-Klausur zur Wahl von „Spiel des Jahres“. Im Gespräch: Sollten wir nicht schreiben „für x-y Personen“, wenn es um die Informationen über die Spiele geht? Hintergrund: Bisher hieß es „für x-y Spieler“. Das würde nicht wirklich alle einschließen, der Begriff „Personen“ hingegen schon. Wer noch eine alte Broschüre daheim liegen hat, weiß: Auch 2010 stand da noch „Spieler“. Auf der Homepage des Vereins wird mittlerweile „Spieler:innen“ verwendet.

Im selben Jahr bin ich aus der Jury ausgetreten, was natürlich nichts mit dieser Entscheidung zu tun hat. Die Neuberufungen waren zumeist männlich. Dies erwähnte ich wiederholt gegenüber Jurymitgliedern – die Reaktion war zumeist: „Du willst ja nicht mehr“. Botschaft: Außer dir gibt es kaum Frauen, die geeignet wären. Auch in der Wirtschaft ist dies ein gern verwendetes Argument, wenn es darum geht, Frauen in sichtbare (und damit meist wichtige) Positionen zu bringen: „Es gibt ja keine geeigneten Frauen“.

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Spiele Verkaufen

Spiele sind wie Porzellan, langlebig, teuer und schwer wieder loszuwerden. Als wir noch als professionelle Spielejournalisten unterwegs waren, konnten wir das Lagerproblem irgendwie durch Tombolas, verschenken und einige Spenden im Zaum halten. Aber irgendwann gab es bei Verlosungen mehr Spiele als Losverkäufe, alle Kitas und Spieliotheken im Umfeld waren auf Jahrzehnte hinaus gesättigt, und die Einladungen netter Freunde, denen wir ein Filly Princess als Gastgeschenk mitbringen konnten, blieben aus unerfindlichen Gründen aus.

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Mit Battlestar Galactica unterwegs

Das Spielprinzip von Battlestar Galactica ist mittlerweile im Cthulhu Umfeld unterwegs. Statt Zylonen gilt es Monster der Tiefsee zu bekämpfen. Wir haben Unfathomable, diesen Nachfolger auf hoher See statt im fernen All, noch nicht gespielt. Doch unsere Ausgabe von Battlestar Galactica haben wir verkauft. Nicht, weil uns das Spiel nicht mehr gefiele – sondern weil ein unwiderstehliches Angebot in unsere Reichweite gelangte.

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