Es war einmal, da erschien bei Das-SpielEn.de eine Rezension über Nicht zu fassen. Nach einem Artikel über [cref tier-auf-tier Tier auf Tier] war es die zweite ihrer Art, eine Besprechung zu einem Kinderspiel. Doch nicht die Kleinen spielten, sondern die Großen. Und wenn sie nicht gestorben sind … doch dazu später mehr.
Ein Spiel für die Kleineren unter dem kindlichen Spielpublikum möchte Nicht zu fassen sein. Solches Testpublikum konnten wir für dieses Spiel nicht befragen, doch wer sich für Eindrücke mit der Zielgruppe interessiert, dem sei diese Rezension ans Herz gelegt. Sandra Lemberger schildert hier anschaulich ihre Erfahrungen.
Doch auch einige Testpartien mit den Großen machten Laune: Einer ist der böse Wolf, alle anderen werden zum Geißlein. Während der Wolf kurz – sehr kurz! – wegschaut, dürfen sich die Geißlein unter, hinter, oder in einem von sieben Möbelstücken verstecken. Zwei der Verstecke erforscht und erschnüffelt der Wolf. Schaut er in die Standuhr? Wenn ein Geißlein hier unentdeckt bleibt, muss der Wolf ein bereits gefangenes Geißlein wieder hergeben! Und damit rückt sein Sieg ein Stück weiter in die Ferne, denn sieben der Paarhufer-Figuren muss er sammeln um zu gewinnen. Hockt gar ein kleiner Wiederkäuer unter dem Waschzuber, so erhält dessen Spieler zwei Wackersteine und damit die doppelte Belohnung eines davon gekommenen gehörnten Milch- und Fleischlieferanten. Sammelt seinerseits ein solches Nutztier sieben Wackersteine, so ist ihm der Sieg gewiss.
Wer Nicht zu fassen auf den Erwachsenenspieletisch bringt, erntet erstmal Skepsis. Der richtige Moment will getroffen werden – doch Gelegenheiten ergeben sich durchaus. Sei es beim Warten auf die andere Spielerunde oder als letztes Spiel vor dem Heimgehen. Das tolle Material zieht gleich die Aufmerksamkeit auf sich. Und lässt sich die Runde darauf ein, so kann selbst ein noch so simpel erscheinendes Versteckspiel in einer Runde mit Großen Spaß machen! Anders als bei Kindern – dabei berufe ich mich auf Sandras Erfahrungen – können die langjährigen Spieler natürlich besser an sich halten und verraten sich nicht. Doch die Überlegungen sind wohl dieselben: Sucht der Wolf zwei Mal am selben Ort?
Prädikat: Kinderspiel Ist es ein geeigneter Zeitpunkt für Standuhr oder Waschzuber? Wird doch ein Geißlein erwischt? Kommen welche davon? Beim Nachschauen weicht die Skepsis oft genug dem Gelächter!
Nein, wenn sie nicht gestorben sind – jedenfalls nicht vor Langeweile – so spielen sie noch immer. Ein Dauerrenner auf dem fortgeschrittenen Spieletisch kann und will Nicht zu fassen nicht sein. Aber eine gelungene, spaßige Überraschung ist es allemal.
Hey, Wettessen, Dino würfeln oder Läusespiel. Die alten, „langweiligen“ Kinderspiele machen doch häufig am meisten Spaß. Viele Grüße, Jessi