Neuauflagen von Spielen sind nicht außergewöhnlich. Dass dabei kleinere oder größere Modernisierungsmaßnahmen am Design und den Regeln vorgenommen werden, ist auch nicht sonderlich ungewöhnlich. Mit der Neuauflage von Poison als 13 setzt Amigo aber neue Maßstäbe. Obwohl gerade erst im Herbst 2008 Poison die Spielerhände erreichte, gibt es jetzt schon nach weniger als 6 Monaten eine Wiederauflage namens 13. Auch für Reiner Knizia dürfte dies eine neue Dimension der Selbstkopie gewesen sein. Entgegen aller Modeströmungen wurde das Thema gestrichen und die Schachtel vergrößert, um etwas mehr Platz für frische Luft bieten zu können.
Wie 13 aka Poison funktioniert, konnte schon früher bei uns gelesen werden. Ich spare mir die Wiederholung, wer genaueres wissen will, kann Kathrins Ersteindruck und die Spielbeschreibung unter:
Poison in der Messevorschau von Essen 2008
im Detail nachlesen.
Neben dem Design ist die wesentliche Änderung, dass eine Spielvariante zur Hauptregel befördert wurde. Beide Spiele glänzen nicht durch Originalität oder Anspruch, doch bieten sie immerhin bodenständige Unterhaltung. Dass es reicht, damit im Marktsegment der kleinen Kartenspiele positiv aufzufallen, spricht für die momentane Flaute in diesem Bereich. Vor die Wahl gestellt, spiele ich die Neuauflage lieber. Denn 13 spielt sich etwas lockerer, und das nüchterne, abstrakte Design passt besser zum Spielprinzip als das aufgesetzte Giftmischerthema.
Prädikat:
1 von 3 Gefahren
Spieler, die auf der Suche nach etwas ganz Besonderem sind, sollten hingegen schleunigst ein Exemplar von Poison sichern. Dafür gibt es zwei Gründe:
- Reiner Knizia als Hexer auf dem Titelbild der Spieleschachtel
- Der absurde Block zum Aufschreiben der Minuspunkte, der jeden Spieler in jedem Durchgang daran erinnert Minuspunkte zu notieren.