Spiele-Event-Stau

Wahrlich, ein weiteres Mal kann ich nur staunen: Mehr Neuheiten, als man spielen kann. Zum Glück konnten wir bereits ausführlich Spielestapel bilden – siehe Linke Sachen. Doch je größer die Menge unterschiedlicher Spiele, desto mehr die Frage: Lieber in die Höhe (Anzahl der Partien desselben Spiels) oder in die Breite (viele unterschiedliche Titel) spielen?

Das vorläufige Fazit lautet wohl: Der Überflieger, der zu einer Partie … und noch einer … und wieder einer … und selbst wenn ich es wieder einer neuen Runde erklären muss: Noch einer! … reizt, der ist dieses Mal nicht dabei. Deswegen sind wir zur Zeit mehr in der Breite als in der Höhe unterwegs. Was bedeutet, dass die kritische Masse an Spielerfahrung für Rezensionen erst punktuell erreicht wurde – hiervon dann mehr in der Fairplay.

Was wären solche Überflieger gewesen, um die Höhe zu erreichen? Ganz klar: In den letzten Jahren im schwergewichtigeren Bereich Terra Mystica und Russian Railroads. In punkto Eisenbahnen liegt zum Glück mit American Railroads als Erweiterung und First Class als Nachfolgespiel noch einiger Dampf vor uns!

Die größten Innovationen liegen seit vorigem Jahr im Bereich der Spoiler-Spiele. Zu T.I.M.E Stories: Szenario 1 – Nervenheilanstalt, Paris, 1921 und dem Spiel, das wir als Unser Winterspiel 2016 gekürt haben – Pandemic Legacy – kommt nun die Gruppe der Escape-Spiele. Die drei Kosmos-Exit-Spiele haben wir bereits durchgespielt, den Escape-Room von Noris mit vier Fällen zur Hälfte. Doch hier bleibt einfach das Urteil „hoher Wiederspielreiz“ auf der Strecke. Die Vorfreude auf neue Fälle hingegen ist groß, nur bleibt die Wartezeit mit anderen Spielen zu überbrücken.

Nach der Messe ist bis zu den Feiertagen üblicherweise ein kleiner Spiele-Event-Stau. Natürlich steht da die Arbeit am aktuellen Fairplay-Heft im Mittelpunkt, und die dort besprochenen Spiele wollen auch gespielt werden. Am vorigen Wochenende waren wir bei Mannheim Spielt. Die bereits in den Vorjahren gute Organisation verbesserte sich weiter. Durch die Anwesenheit vieler Verlage mit Spiele-Erklärern und die Möglichkeit, alle Spiele der Ausleihe zum freien Spiel zu verwenden, bestand gar kein großer Bedarf an Helfern zum Erklären. Diesen Job hatten wir einige Jahre lang übernommen. Stattdessen leiteten Peter und ich die Turnieren von [cref kribbeln] und Pronto. Beide Turniere waren sehr gut besucht, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren durchweg sehr angenehm, so dass wir das Gefühl hatten, dass hier der Spielspaß mindestens genauso wichtig war wie etwaiger Ehrgeiz.

Kurz ein paar Worte zu Pronto: Auf einem Rundkurs, dessen Felder aus Buchstaben bestehen, veranstalten die Spieler ein Wettrennen. Wer am Zug ist, erhält ein Thema. Eine Sanduhr lang hat der aktive Spieler nun Zeit geeignete Wörter zu finden. Bedingung: Es muss zum Thema passen und mit einem Buchstaben eines der nächsten Felder (geradeaus oder seitlich) beginnen. Die Gemeinheit: Die Sanduhr wird verdeckt. Wer denkt, sie laufe noch, hört auf und lüftet die Sanduhr. Ist sie durchgelaufen, sind alle Schritte verloren. Nur wenn noch Zeit übrig ist, wird der eigene Zug erst wirklich vollzogen. Unter Stress fällt manchen Spielern einfach nichts ein – und mein Fazit lautet: Sobald man ins Stocken kommt, sollte man aufhören! Schnell teilte sich in allen Runden das Feld auf, und es kristallisierten sich an den drei Turniertischen die Favoriten auf das Finale heraus, in dem schließlich ein faires Wettrennen um den Sieg stattfand, an dessen Ende jeder Finalist einen Preis erhielt.

Vom nächsten Spiele-Event berichten wir dann im nächsten Blog-Posting.

Bild von Mannheim Spielt

2 Kommentare

  1. Nette Artikel.

  2. Hallo Kathrin !
    Voll schön,dich hier mal wieder zu treffen ! Ja , auf den aufsteigenden Dampf der RR-Erweiterung bin ich auch sehr gespannt !
    Viele Grüße ! Lena.

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