Trivial Pursuit Team – Deutschland Edition

Trivial Pursuit ist zwar ein Klassiker, besitzt aber einige Schwächen. Wer sich würfelnd über den Parcours bewegt, verflucht das Glückselement, wenn er partout nicht die passenden Zielfelder trifft. Außerdem spielt jeder für sich – in großer Runde bilden sich entweder Teams oder unbeteiligte Spieler dürfen phasenweise Däumchen drehen. Wie kann da eine Team-Variante auftrumpfen?

Die Antwort ist denkbar einfach: Indem die neue Edition fast alle Regeln des Klassikers über Bord wirft. Was bleibt, sind die bekannten Kategorien Land & Leute, Entertainment, Geschichte, Kunst & Literatur, Wissenschaft & Technik und Sport & Vergnügen. Kein Würfel, kein Spielplan, nur eine Zählleiste für die Punkte. Stattdessen liegen dem Spiel insgesamt 12 Päckchen bei. Jedes enthält 24 Fragenkarten und weitere Karten mit Informationen zum Rundenablauf. Eher überflüssig erscheint der Kartenhalter. Aber vielleicht bin ich als überzeugte Nicht-Handtaschen-Besitzerin da einfach nicht die richtige Zielgruppe.

Bild von Trivial Pursuit - Deutschland

Sechs Karten – eine zu jeder der sechs Kategorien – werden zu Beginn von jeder der vier Runden ausgelegt. Abwechselnd wählen und raten die Teams. Nachdem jedes Team also 12 Mal an der Reihe war, ist Schluss. Das ist ziemlich berechenbar nach etwa 90 Minuten der Fall. Um einen Sieger zu ermitteln, werden Punkte für richtige Antworten vergeben. Ein kleiner Hinweis auf den Kartenrückseiten deutet das Thema innerhalb der Kategorie an. Zu bewältigen wird eine von sechs Aufgabenarten sein – welche das ist, erfährt das aktive Team erst nach der Auswahl der Kategorie. Das geht von Multiple Choice bis hin zu einer Expertenfrage, die nur ein Mitglied des Teams beantwortet.

Beachten sollten die Spieler, dass das Oberthema „Deutschland“ ist. Dadurch wird das Spektrum der Fragen nicht sonderlich eingeschränkt, gibt aber hinsichtlich möglicher Antworten den einen oder anderen Hinweis. Ein gutes Maß an aktuellen Themen ist enthalten, so dass die Beantwortung so ab spätestens 2013 wohl schwerer fallen dürfte. Im Umkehrschluss können aber auch Schüler gut mithalten. In unseren Testrunden waren Mitspieler ab der siebten Klasse dabei und haben eifrig und erfolgreich mitgeraten. Die Mischung mit den Erwachsenen hatte sich sogar bewährt – während die ignoranten „Alten“ keinen blassen Schimmer zu den Fussballfragen hatten, haben die „Jungen“ dafür die eine oder andere Frage zu Politikern der 70er oder 80er Jahre ausgesessen.

Auch in der Team Edition bleibt Trivial Pursuit ein Quizspiel. Vor allem die gelungene Transformation auf ein festes Längenformat kommt dem Spiel aber zugute, so dass es in geselliger Runde gut ankommt. Insgesamt 12 Partien gibt das Material her – das mag zunächst wenig erscheinen. Im Gegenzug ist das Verpackungsformat so gewählt, dass die Fragen wiederholungsfrei aufeinander abgestimmt sind und die unterschiedlichen Rateformen gleichmäßig zum Tragen kommen. Bild von 1 von 3 Deutschlandfahnen
Prädikat
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1 von 3 Deutschlandfahnen
Auch diese Ausgewogenheit kommt dem Spiel zugute. Einzig die Frage, weshalb dann noch „Trivial Pursuit“ draufsteht, wenn sich doch so viel verändert hat, könnte sich aufdrängen. Aber die Antwort darauf kann sich wohl jeder selbst geben. Eine Irreführung des Konsumenten, der einen unterhaltsamen Ratespaß erleben möchte, liegt dank der gelungenen Verbesserungen jedenfalls nicht vor. Denn genau diese Erwartung wird sich für ihn erfüllen.

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