Diese Rezension widme ich all unseren – leider recht wenigen – belgischen Lesern.

Endlich ist Zero wieder erhältlich. Leider nicht in Deutschland, da Reiner Knizia Lizenzen seiner Spiele nur für einzelne Länder vergibt. Für Deutschland ist derzeit keine Lizenz vergeben. Asyncron erwarb sie nur für Belgien. Während der Spieletage in Essen konnten am Stand aber Spiele gekauft werden. Rezensionsexemplare gab es keine – welcher Verleger ist schon an Kritiken außerhalb seines Vertriebshorizontes interessiert.

Doch für Zero lohnt es aber durchaus, Grenzen zu überschreiten. Da die aktuelle Ausgabe nur Regeln in niederländisch und französisch enthält, gehe ich ausnahmsweise etwas ausführlicher auf sie ein:

Das Spiel besteht aus je 8 Karten in sieben Farben mit den Ziffern 1 bis 8. Jeder der 3 bis 5 Spieler erhält 9 Karten zufällig zugeteilt. Vier weitere Karten werden offen ausgelegt. Die restlichen Karten spielen in dieser Runde nicht mit.

Reihum darf nun je eine Handkarte mit einer der offen ausliegenden Karten ausgetauscht werden. Wer nicht mehr tauschen will, klopft stattdessen auf den Tisch und setzt aus. Wenn zum zweiten Mal geklopft wurde, dürfen alle außer dem zweitem Klopfer noch einmal tauschen. Dann wird abgerechnet.

Jede Karte zählt nun soviele Minuspunkte wie ihre Ziffer angibt. Gleiche Ziffern zählen aber nur einmal. Auch mindestens fünf Karten der gleichen Farbe zählen nur null Minuspunkte. Wer fünf Karten einer Farbe und fünf mal die gleiche Ziffer gesammelt hat, ruft „ZERO“ und beendet das Spiel sofort mit null Punkten, während die anderen Spieler ihre Minuspunkte sofort zählen müssen.

Wenn jeder einmal Startspieler war, endet das Spiel, und Sieger ist, wer die wenigsten Minuspunkte sammelte.

Das einfach Geniale an Zero ist seine Kürze. Zufall und Glück spielen gehörig mit, und man kann sich herrlich über die unfair verteilten Karten ärgern. Auf ein paar Details lohnt es aber schon zu achten. So ist es oft leichter aber auch riskanter, fünf hohe Ziffern zu sammeln. Unbedingt sollte man darauf achten, was die Mitspieler nehmen und möglichst diese Farben und Ziffern nicht ablegen. Manchmal lohnt es gar nicht, auf „ZERO“ zu spielen, sondern eher sieben oder acht gleiche Farbkarten oder Ziffern zu sammeln. Dann kann auch niemand anderes „ZERO“ rufen.

Manchmal bleibt nur die Flucht nach vorne mit frühem Klopfen und der Hoffnung, dass die Mitspieler noch mehr Minuspunkte behalten.

Zwar besteht neben Dominion momentan wenig Bedarf an Absackerspielen. Wenn aber mal wieder Lust auf Abwechslung aufkommt, bietet sich Zero als Ausklang eines Spieleabends immer an.


Prädikat
: 2 von 3 Nullen

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