Es war einmal vor langer Zeit auf hoher See. Der Skull King übte seine schreckliche Herrschaft aus und befehligte alle Piraten. Von jedem Beutezug gaben sie ihm einen Teil ab. Selbst die sonst so geschickte Scary Mary konnte sich nicht gegen seine Macht wehren. Nur wenn sie zusammen mit ihrem Lieblingsschiff, der „Escape“ davon segelte, musste der Skull King sie ohne Tribut ziehen lassen. Auf dem Grunde des Meeres wohnte das Volk der Meerleute. Mit dem Menschenvolk hatten sie nicht viel zu tun. Nur ab und zu tauchten einzelne von ihnen auf, und mancher Mensch erlag der Anziehung der Meerleute, verlor die Kontrolle über sein Schiff und all sein Hab und Gut an die Bewohner unter Wasser. Eines Tages begab es sich, dass selbst der mächtige Skull King einer Mermaid begegnete. Was er nicht wusste: In Wirklichkeit waren es Zwillingsschwestern, die ihn an der Nase herumführten. Ließ er eine zurück, wartete am selben Abend wie durch Zauberkraft die andere an seinem Zielort schon auf ihn. Mehr und mehr verfiel er der verführerischen Schönheit, so dass er in ihrer Gegenwart weich wurde und ihr an jedem gemeinsamen Abend all seine Beute des Tages zu Füßen legte. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann plündern sie noch heute die sieben Weltmeere.
Cartagena
Zahllose Sagen und Legenden spinnen sich um die Piratenfestung von Cartagena. Ein wenig von diesem Seemannsgarn könnte aus unserem Spielerhaushalt stammen. Denn unser Spiel der „Spiel 2000“ in Essen war nicht Carcassonne (das lernten wir erst ein paar Wochen später auf der Süddeutschen Spielemesse in Stuttgart kennen), sondern Cartagena! Und so besitzen wir nicht nur die Carcassonne-Schachtel ohne Spiel-des-Jahres-Pöppel, mit Wegelagerer und 70-Punkte-Siegpunktleiste, sondern auch ein Exemplar der ersten Cartagena-Auflage, in der die Piraten noch gemeine Pöppel waren, wie aus einem „Mensch ärgere dich nicht“-Spiel ausgebrochen.
Karten-Kniffel
Bereits im Artikel zu [cref kniffel-das-kartenspiel] tat der Exkurs zum unter Vielspielern gar nicht so geliebten Kniffel gar nicht so weh. Auch in unserem Artikel [cref spielen-im-urlaub] gestehen wir unsere Begeisterung für die Kniffelvariante 36 aus dem Buch „Dice Games Properly Explained“ von Reiner Knizia. Jetzt wagt sich mit Michael Feldkötter der nächste Autor an den Klassiker und fügte der Kniffelkollektion im Schmidtprogramm nun den neuen Titel Karten-Kniffel hinzu – nicht zu verwechseln mit dem bereits erwähnten Kniffel, dem Kartenspiel.
Lost Legacy
Da uns [cref love-letter] immer noch begeistert, konnten wir natürlich beim Nachfolger Lost Legacy nicht widerstehen und ergatterten ohne mit der Wimper zu zucken eines der wenigen in Essen erhältlichen Exemplare. Für ein Mikrospiel ist die Ausstattung mit 32 Karten wahrlich opulent. Das war den Autoren denn wohl auch etwas unheimlich, deshalb wird Lost Legacy normalerweise auch nur mit 16 Karten gespielt. Der zweite Kartensatz ist eine Variation, und es ist sogar möglich Karten beider Sets zu kombinieren. Was bei [cref dominion] zweier ausgewachsener Großspiele bedurfte, ist bei Lost Legacy in einer Kleinstschachtel enthalten. Mehr über „Lost Legacy“ Lesen
Abluxxen
Alle paar Jahre kommen Spieleautoren auf naheliegende Ideen, die auf natürliche Art einfach sind und die doch noch unverwirklicht waren. Einfach Genial war so ein Spiel: Unwillkürlich will es jeder mit einem älteren Spiel vergleichen. Das ist doch wie, … und dann wird klar: so herkömmlich das Spiel wirkt, es ist doch völlig neu. Abluxxen gehört auch in diese Kategorie. Mehr über „Abluxxen“ Lesen
Sukimono
Warnung: Im folgenden lesen Sie eine Besprechung eines Spiels, das es derzeit nicht zu kaufen gibt. Um möglichen Erregungszuständen durch unbefriedigte Kauflust vorzubeugen, raten wir: Lesen Sie nur weiter, wenn Sie sich drei Mal in den Bildschirm gesagt haben: Ich kann eine Rezension lesen, ohne das Spiel haben zu müssen. So, jetzt noch zwei weitere Male, und schon kann es mit dem regulären Text losgehen.
CV
CV steht für „Curriculum Vitae“, was außerhalb Deutschlands ein weitverbreitetes Synonym für „Lebenslauf“ ist. Ausgesprochen wird CV daher nicht als „Zeh-Fau“ (wie Finger-Fasan) sondern „Sie-Vieh“ (wie Du-Kuh). Das Spiel selbst geht, wie der Name schon andeutet, mal wieder ums große Ganze, nämlich das Leben als solches von der Jugend bis zum Alter.
Sauschwer
Einer unserer frühen Fehlgriffe vom Flohmarkt war Ferkelei von Reiner Knizia. Wir wandelten das Spiel schnell um in ein Ersatzteillager. Seinerzeit erwog Peter noch, erste Schritte als Spieleautor zu wagen. Doch die Wahl, das Spielmaterial von Ferkelei für ein Bietspiel zu verwenden, trug nicht sonderlich zur Motivation potenzieller Testspieler bei, und so verlegte er sich dann doch auch aufs Schreiben.
Zumindest grafisch hat das in Essen 2013 erschienene Sauschwer zumindest entfernte Anklänge bei Ferkelei genommen. Auch hier waren unsere Mitspieler leicht abgeschreckt vom Schweinehintern – pardon: „Schweinebacke“ – auf dem Bietchip. Doch die Idee von Sauschwer verdient eigentlich einen näheren Blick.
Kashgar
Nicht der Erste zu sein, der über ein Spiel schreibt hat, wie so vieles, gute und schlechte Seiten. Die gute ist: Bezüglich Spielbeschreibungen kann ich auf die endlosen Weiten des Internets verweisen. Dass der Witz vom Pudel und vom Esel schon von Wolfgang gerissen wurde, kommt auf die schlechte Seite. Mehr über „Kashgar“ Lesen
The Battle of Red Cliffs
Die Schlacht an den Roten Klippen im Jahre 208 n. Chr. ist eine der berühmtesten Schlachten der Geschichte Chinas. Der Feldherr Cao Cao kontrollierte den letzten Han-Kaiser und herrschte so über ganz Nordchina. Doch der Norden war ihm nicht genug und er versuchte noch mit einer riesigen Armee die beiden anderen Staaten Chinas zu erobern. Sein persönliches Waterloo erlebte er an den Roten Klippen, als seine Flotte vernichtend geschlagen wurde. Damit blieb China für Jahrhunderte geteilt.
Sanssouci
Ein prunkvolles Schloss wird nicht an einem Tag gebaut. Und nicht jedes Spiel zündet bei der ersten Partie. Jetzt kann für uns bei Sanssouci – dem Spiel, nicht dem Schloss – nicht die Rede von einer missglückten ersten Partie sein. Doch wie in einem Garten die Pflanzen erst Wurzel fassen und ihre Blüten entwickeln müssen, keimte unsere Zuneigung für das Legespiel von Michael Kiesling langsam.
Among the Stars
Neben [cref fairy-tale] und [cref 7-wonders] gibt es seit einiger Zeit ein weiteres „gleichzeitiges draften und auslegen“ Spiel. Zwar erschien das Spiel schon 2012 und bekam bei Boardgamegeek auch einige Aufmerksamkeit. Auf deutschen Seiten finden sich aber noch keine Rezension.
Russian Railroads
Leise rieselt der Schnee … Zeit für eine Weihnachtsrezension, Zeit für ein besonderes Spiel. Begeben wir uns also in ein Land mit Schnee und Eis, mit dicken Pelzmützen und zugefrorenen Seen: Nach Russland!
Normalerweise gilt für ein Spiel vor einer Rezension: Advent, Advent, ein Spiellein kennst, erst eine Partie, dann zwei, dann drei, dann vier, oft auch fünf oder mehr, dann steht die Rezi vor der Tür. Russian Railroads ist anders. Selbst nach mehr als fünf Partien, die in unterschiedlichen Besetzungen zu zweit, zu dritt, zu viert stattfanden, kann ich keine Strategie-Empfehlung abgeben. Wer der Meinung ist, ich dürfe dann keine Rezension verfassen, klickt bitte schnell weiter. Zum Beispiel hierher (happy 10th anniversary!).
Stories
Blaue Schachtel, orange-roter Schriftzug, Tier im Mittelpunkt: Wer bei Stories nicht an [cref eselsbrucke] denkt, kennt wohl jenes geniale Erzählspiel von 2011 nicht. Michael Menzel durfte erneut seinen Ideenreichtum beweisen und die Spieler mit witzigen Ideen inspirieren. Nur der Autorenname ist ein anderer. Eselsbrücke wurde von Stefan Dorra und Ralf zur Linde entwickelt, Stories von Thomas Odenhoven Kaller. Letzterer begegnete den Spielern als Autor der Spiele Portobello Market (ebenfalls Schmidt Spiele) und Die Dolmengötter (eggertspiele), die er vor seiner Heirat unter dem Namen Thomas Odenhoven veröffentlichte.
Bei Stories ist der Name Programm. Reihum erzählen die Spieler Geschichten. Vor Beginn jeder Geschichte, für die zwei mögliche Anfänge zur Auswahl stehen, schreibt jeder der Mitspieler fünf Begriffe auf. Jeder dieser Begriffe, der schließlich in der Geschichte vorkommt, bringt dem entsprechenden Spieler Punkte. Der Erzähler erhält so viele Punkte wie der Mitspieler, der durch seine Begriffswahl die meisten Punkte erzielen konnte.
Der Millionen-Coup
Es gibt viele Wege sich dem Millionen-Coup zu nähern, vielleicht nicht Millionen, aber doch einige. Das wirklich Überaschende am Spiel ist der entspannte Echtzeiteffekt, nicht etwa die Elektronik und auch nicht die Kooperation.