Linke Sachen

Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Nach der Rückkehr der Winterzeit fiel auch die letzte Begründung weg weshalb sich unser Blog immer noch in der Sommerpause befinden kann. Immerhin waren wir nicht untätig und verbrachten fleißig die letzte Woche mit dem Spielen einiger Neuheiten. Wir waren mal wieder in Plankenfels ([cref spiel-09-nachlese]), und unser Spielepensum war mit 32 Neuheiten dieses Jahr etwas niedriger als in den vorherigen Spieleurlauben. Stattdessen erlaubten wir uns den Luxus, einige wenige Spiele gleich mehrmals auszuprobieren.

Die große Neuerung des Jahres 2016 ist der vierte Stapel. Zu groß schienen uns die Unterschiede zwischen einigen Spielen, deshalb entschlossen wir uns, zwischen dem linken Qualitätshaufen und der rechten „war-wohl-nix-Ecke“ (sorry für die Bildfehler auf der rechten Seite) einen linken und rechten mittleren Stapel einzuführen. Mitte-Links ist für die guten-aber-nicht-tollen Spiele vorbehalten. Auf Mitte-Rechts kommen die umstrittenen Spiele, die zumindest in unserem Urlaub nicht recht gefallen wollten.

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Animals on Board

Also der Noah war ja ein recht verschrobenes Kerlchen. Hat einfach nur Pärchen auf seine Kreuzfahrtarche gelassen. Sonderlich single- oder familienfreundlich war das nicht. Heutzutage wäre das ganz klar ein Fall für einen Flashmob. Zu Zeiten der Bibel war sowas aber normal, man wusste es wahrscheinlich nicht besser. Findige Geschäftsleute witterten aber auch schon damals dicke Geschäfte mit den Daheimgebliebenen und spezialisierten sich eben gerade auf wohlbetuchte Singles und Großfamilien.

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Erschreckende Zunahme für Interaktionsarmut beim Solospiel befürchtet! – Jetzt mit Rosenberg vorbeugen!

Passend zu meinem letzten Artikel gibt es jetzt eine Grundsatzdiskussion, ob Spiele mit Solovariante eine Tendenz zur Interaktionsarmut haben, also quasi einen Interaktionsmangel als Gendefekt in sich tragen. Vorbeugend könnten teure Versicherungen oder neuartige Interaktionspräparate helfen. Gibt es eigentlich eine Statistik, dass mit dem Schengen-Abkommen Spiele insgesamt interaktionsärmer wurden?

Ich muss übrigens meine Aussage, dass Solovarianten wenig interaktiv seien, relativieren. Mehr als einmal freute oder ärgerte ich mich über meine Züge: „Wow, da habe ich mir doch tatsächlich 5 Schilf liegen lassen.“ Oder: „Mist, jetzt habe ich mir die 6 Rubine vor der Nase weggeschnappt!“ Nahe war ich mehrmals daran, erbost den Tisch zu verlassen und mich allein weiterspielen zu lassen. Dann hätte ich mal gesehen, was ich davon habe, immer so fies zu interagieren.
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Mein linker, linker Solostapel – Teil 1

Da Kathrin momentan auf der südlichen Halbkugel unterwegs ist, begann ich mal unser Regal nach solotauglichen Spielen zu durchforsten. Mein ursprünglicher Plan war eigentlich, allein die Tiefen von Mage Knight auszuloten. Doch dann lachten mich andere Perlen mehr an, und beim systematischen Probieren von allerlei Solovarianten musste ich auch erkennen, dass es mehr Spaß macht, Spiele zunächst mit Mitspielern zu erkunden und nur Bekanntes allein zu spielen.

Das hat einen einfachen Grund. Ein Teil des Spaßes von Solovarianten ist es, auf verschiedene Weisen ein Spiel zu optimieren. Ohne Referenz, was mit echten Mitspielern passiert, ist diese Übung etwas langweilig. Mehr über „Mein linker, linker Solostapel – Teil 1“ Lesen

T.I.M.E Stories Szenario 3 – Die Drachen-Prophezeiung, 7553 AZ

Diese Rezension enthält Informationen, die Zeitreisende direkt vor dem Einstieg in die Zeitkapsel erhalten. Das würden wir im weiteren Sinne als spoilerfrei definieren, weil es keine Wendungen des Spieles vorwegnimmt – wem jedoch schon das zu viel ist, sollte lieber weder diese noch sonst irgendeine Rezension zur Drachenprophezeiung lesen.

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Viticulture

Bei Viticulture geht es um Workerplacement und um Siegpunkte. Soweit bietet das Spiel wenig Überraschendes. Seine Herkunft als Kickstarterprojekt lässt sich auch kaum verbergen, enthält es doch eine Reihe von Gimmicks mit zweifelhaftem Spielwert wie die ganzen kleinen Holzfiguren oder die Karten mit den Mamas und Papas, auf denen die Konterfeis sicherlich vieler Unterstützer abgebildet sind. Viele Mechanismen gab es ähnlich schon in vergleichbaren Spielen.

Und doch kommt Viticulture bei uns gut an. Denn die Komposition bekannter Elemente ist gut gelungen und trotz seiner Kickstartervergangenheit ist das Spiel erstaunlich knackig und kurzweilig, und der eigentliche Regelkern ist überraschend schlank. Ja, die Mechanik passt sogar mit ein paar Einschränkungen recht gut zum Thema. Mehr über „Viticulture“ Lesen

Dao

Ein Buch von Douglas Adams beginnt mit der Erkenntnis, dass es in keiner Sprache der Erde den Satz „schön wie auf einem Flughafen!“ gibt. Ähnlich geht es wahrscheinlich der Aussage „Die Welt liebt Messeberichte!“ In der Fairplay versuchen wir deshalb seit einiger Zeit die unvermeidlichen Kurzvorstellungen von Messeneuheiten attraktiver zu gestalten. Der Erfolg ist schwer messbar, immerhin haben wir selbst mit dem aktuellen Format viel mehr Spaß. Zu einer schon verfassten Kurzvorstellung kam jetzt aber unverhofft auch schon die vollständige Rezension unseres à la Carte Rezensenten. Deshalb gibt es heute eine Premiere: das Prescriptum von DAO.

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Unser Winterspiel 2016

Bei uns grassiert momentan der Spieleblues. Wenn der Blick über den Teil des Spieleregals streift, in dem die Neuheiten stehen, überkommt uns wenig Inspiration, über welche Spiele sich etwas Interessantes schreiben lässt. Und bei den wenigen, die genauere Betrachtungen wert sind, fehlen uns entweder noch wichtige Wiederholungspartien oder sie sind schon für die Fairplay reserviert.

Aber mit was vertreiben wir dann unsere Zeit? Ganz einfach: mit DEM Spiel des Winters, das eigentlich auch schon für die Fairplay-Sommerausgabe geplant ist, das aber eine Zweitverwertung verdient hat. Noch sind wir mitten im Geschehen und ich weiß nicht, ob die Ereignisse bald kippen und alles in einem Debakel endet. Ich weiß aber schon nach nur neun Partien, dass es bis zur finalen Runde noch einige Zeit hin ist. Mehr über „Unser Winterspiel 2016“ Lesen

Nürnberg: 2012 bis 2016

Zum fünften Mal war ich mit in Nürnberg. Kathrin hat dieses Jahr sogar schon ihr zehntes Jubiläum. Über den Wandel der Nürnberger Spielwarenmesse in diesen Jahren berichtet sie in der nächsten Ausgabe der Fairplay. Quasi als Teaser gibt es von mir die kleine Retrospektive.

Nun mögen böse Zungen behaupten, in Nürnberg gäbe es nichts wirklich Neues. Allein die Spieletitel würden von Jahr zu Jahr ausgetauscht. Dabei stimmt das gar nicht. So gibt es auch nach 5 Jahren auch schon mal eine Erweiterung. 2012: Drecksau aber 2106: Drecksau – Sauschön.

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T.I.M.E Stories: Szenario 1 – Nervenheilanstalt, Paris, 1921

Es ist nicht einfach, T.I.M.E Stories richtig zu buchstabieren. Bei einer kurzen Stichprobe im Internet fanden sich einige Seiten, die dem Spiel einfach einen vierten Punkt hinter dem E hinzudichteten:

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Completto

Completto ist eines der Spiele, das in Spielerkreisen wahrscheinlich fast völlig untergeht. Als Teil der „Classic Line“ mit „extra großen Spielsteinen aus Holz“ in einer gediegenen roten Schachtel zielt es auch eher auf die Generation der „Silverager“. Doch hinter Completto verbirgt sich eine vollwertige Rack-O Variation und schon dies reicht uns für eine genauere Betrachtung. Mehr über „Completto“ Lesen

German Railroads – Solo nur mit Emil

Über Erweiterungen zu schreiben ist immer etwas langweilig. Denn was gibt es schon groß über Erweiterungen zu berichten, was nicht schon im Ursprungsspiel erwähnenswert gewesen wäre? Neue Pläne? – Gähn! Mehr Regeln für mehr Spieler und eine längere Spieldauer? Das hat etwa den Neuheitswert wie die Nachricht, dass auch dieses Jahr Silvester auf den 31ten fällt.

Doch gibt es manchmal auch Ausnahmen, und eine ist German Railroads, denn – TARRRAAA!!! – German Railroads lässt sich Solo spielen. Das ist allein eigentlich auch kein Grund für einen Bericht, denn Brettspiele solo zu spielen ist nicht gerade meine Expertise. Aber Russian Railroads übt auf mich einen unwiderstehlichen Reiz aus. Ähnlich wie bei Die Burgen von Burgund will ich einfach noch mehr Punkte schaffen. Bisher war mein persönlicher Rekord irgendwo bei 450+x. Die 500 konnte ich noch nicht knacken. Sind meine Mitspieler zu gut, spiel ich zu schlecht? Übersehe ich eine offensichtliche Strategie, oder sind 500+ Punkte doch nur im Reich der Mythen und Legenden erreichbar? Was gibt es also Besseres als ein paar einsame Abende in einem indischen Businesshotel zu nutzen, um die Grenzen von Russian Railroads mal solo auszuloten? Mehr über „German Railroads – Solo nur mit Emil“ Lesen

Pairs

„Oh, das sind aber mal niedliche Monster!“ Selten war es so einfach, Mitspieler für ein Spiel zu finden: Monsterfreunde machen wegen der Monstergrafiken mit, Liebhaber schöner Bilder wegen der Grafiken, trotz Monster – und wer knackige kleine Kartenspiele mag, ist sowieso gleich mit dabei.

Bei Pairs gibt es 10 verschiedene Karten mit 10 verschiedenen Monstergrafiken. Meine persönliche Lieblingskarte ist die Zwei: Als Monster verkleidete Monster. Insgesamt besteht Pairs aus 55 Karten, einmal die Eins, zweimal die Zwei etc. Für Freunde der arithmetischen Reihe ist es keine Überraschung, dass die 10 zehnmal vorkommt. Bei Pairs geht es nun aber gar nicht um Monster, was sich auch leicht daraus ableiten lässt, dass es noch eine Ausgabe mit Piraten gibt. Ich hatte in letzter Zeit zu viele schlechte Piratenspielerfahrungen und griff deshalb zur Monsterausgabe. Aber die Piraten sind bestimmt auch superniedlich. Mehr über „Pairs“ Lesen

Spielestapeln am Bodensee

Wir waren am Bodensee, um die berühmten Bodenseedelfine zu kosten. Aufgrund eines Missverständnisses war dieser Plan nicht erfolgreich umsetzbar. Denn zu dieser Jahreszeit hat der Bodenseedelfin Schonzeit. Überhaupt ist er sehr scheu, wegen seiner vermutlich graugrünen Tarnfarbe ist er schwer zu entdecken. Uns gelang kein wirklich guter Schnappschuss dieser raren Spezies. Dafür blieb uns aber mehr Zeit zum Belichten der auch etwas raren Highlights der diesjährigen Neuheiten. Mehr über „Spielestapeln am Bodensee“ Lesen