Completto ist eines der Spiele, das in Spielerkreisen wahrscheinlich fast völlig untergeht. Als Teil der „Classic Line“ mit „extra großen Spielsteinen aus Holz“ in einer gediegenen roten Schachtel zielt es auch eher auf die Generation der „Silverager“. Doch hinter Completto verbirgt sich eine vollwertige Rack-O Variation und schon dies reicht uns für eine genauere Betrachtung. Mehr über „Completto“ Lesen
German Railroads – Solo nur mit Emil
Über Erweiterungen zu schreiben ist immer etwas langweilig. Denn was gibt es schon groß über Erweiterungen zu berichten, was nicht schon im Ursprungsspiel erwähnenswert gewesen wäre? Neue Pläne? – Gähn! Mehr Regeln für mehr Spieler und eine längere Spieldauer? Das hat etwa den Neuheitswert wie die Nachricht, dass auch dieses Jahr Silvester auf den 31ten fällt.
Doch gibt es manchmal auch Ausnahmen, und eine ist German Railroads, denn – TARRRAAA!!! – German Railroads lässt sich Solo spielen. Das ist allein eigentlich auch kein Grund für einen Bericht, denn Brettspiele solo zu spielen ist nicht gerade meine Expertise. Aber Russian Railroads übt auf mich einen unwiderstehlichen Reiz aus. Ähnlich wie bei Die Burgen von Burgund will ich einfach noch mehr Punkte schaffen. Bisher war mein persönlicher Rekord irgendwo bei 450+x. Die 500 konnte ich noch nicht knacken. Sind meine Mitspieler zu gut, spiel ich zu schlecht? Übersehe ich eine offensichtliche Strategie, oder sind 500+ Punkte doch nur im Reich der Mythen und Legenden erreichbar? Was gibt es also Besseres als ein paar einsame Abende in einem indischen Businesshotel zu nutzen, um die Grenzen von Russian Railroads mal solo auszuloten? Mehr über „German Railroads – Solo nur mit Emil“ Lesen
Pairs
„Oh, das sind aber mal niedliche Monster!“ Selten war es so einfach, Mitspieler für ein Spiel zu finden: Monsterfreunde machen wegen der Monstergrafiken mit, Liebhaber schöner Bilder wegen der Grafiken, trotz Monster – und wer knackige kleine Kartenspiele mag, ist sowieso gleich mit dabei.
Bei Pairs gibt es 10 verschiedene Karten mit 10 verschiedenen Monstergrafiken. Meine persönliche Lieblingskarte ist die Zwei: Als Monster verkleidete Monster. Insgesamt besteht Pairs aus 55 Karten, einmal die Eins, zweimal die Zwei etc. Für Freunde der arithmetischen Reihe ist es keine Überraschung, dass die 10 zehnmal vorkommt. Bei Pairs geht es nun aber gar nicht um Monster, was sich auch leicht daraus ableiten lässt, dass es noch eine Ausgabe mit Piraten gibt. Ich hatte in letzter Zeit zu viele schlechte Piratenspielerfahrungen und griff deshalb zur Monsterausgabe. Aber die Piraten sind bestimmt auch superniedlich. Mehr über „Pairs“ Lesen
Spielestapeln am Bodensee
Wir waren am Bodensee, um die berühmten Bodenseedelfine zu kosten. Aufgrund eines Missverständnisses war dieser Plan nicht erfolgreich umsetzbar. Denn zu dieser Jahreszeit hat der Bodenseedelfin Schonzeit. Überhaupt ist er sehr scheu, wegen seiner vermutlich graugrünen Tarnfarbe ist er schwer zu entdecken. Uns gelang kein wirklich guter Schnappschuss dieser raren Spezies. Dafür blieb uns aber mehr Zeit zum Belichten der auch etwas raren Highlights der diesjährigen Neuheiten. Mehr über „Spielestapeln am Bodensee“ Lesen
Im Taumel der Medien und eine zu wenig beachtete Neuheit
Wenn Sie auf den linken Stapel warten, so muss ich Sie noch etwas vertrösten. Denn der kommt dieses Jahr erst im November. Aber natürlich waren wir auf der Messe, die dieses Jahr noch unübersichtlicher war als zuvor. Und sie war internationaler, nur wenige Spiele der klassischen Autoren wie Feld oder Knizia waren erhältlich. Dafür gab es umso mehr Neuheiten aus Südeuropa und noch viel mehr aus Asien.
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Spiel Simpel
Neben hochgelobten Strategiekrachern wie Filly Princess Das Spiel gibt es immer mal wieder Spiele, die den wirklich breiten Massenmarkt bedienen wollen. Um dort erfolgreich zu sein, müssen Spiele auf ihren Wesenskern reduziert und von allen den Blick aufs Wesentliche verhindernden Elementen befreit sein. Dabei handelt es sich um eine hohe Kunst, geht es doch quasi ums Zen des Spiels (nicht zu verwechseln mit den zehn Zehen des Spiels).
Wichtig ist zuerst die Regel. Wer noch versucht, die Anzahl der Seiten zu bändigen, hat gar nichts verstanden. Das Breitenspiel kommt mit einer Seite aus. Besser ist ein Satz oder besser noch ein Wort. Gut ist es, bekannte Bilder zu verwenden und keine großen Verben zu verbreiten: „Tor eckig – Ball rund – bumm bumm!!!“
Mannheim spielt Stadt Land Spielt
Letztes Wochenende fand im Rahmen von Stadt-Land-Spielt!! ein Tag des Spiels statt. Wir waren dabei und nutzten den Tag, um uns gemütlich auf die nahende Spielemesse vorzubereiten. Die Veranstaltung ist aus mehreren Gründen attraktiv. Einerseits können Familien vorbeischauen, um sich Spiele erklären zu lassen. Es bleibt aber auch genügend Zeit zum selber spielen. Leckern Kuchen gibt es auch. Die vielleicht größte Attraktion ist aber eine Tüte voller Giveaways mehrerer Verlage. Dieses Jahr gab es zum Beispiel unter anderem eine kleine [cref machi-koro] Erweiterung und neue Karten für [cref abluxxen].
Was vom Jahrgang geblieben ist
Der September ist die Zeit des Messeblues. Ratlos blättern die Spielerinnen und Spieler aller Nationen durch die täglich länger und länger ausufernden Neuheitenlisten. Wir haben mal versucht, alle Duplikate, Neuauflagen, Erweiterungen, 18xx Spiele, Kinderspiele, Rollenspiele, Prototypen, Alterscheinungen des Frühjahrs und Star Wars Merchandising, sowie viel weiteres für konservative Eurogamer uninteressantes Zeug zu ignorieren. Doch es bleibt immer noch eine unüberschaubar lange Liste. In einem zweiten Schritt haben wir uns deshalb entschieden, einfach alle über Kickstarter finanzierten Spiele dieses Jahr zu ignorieren. Die Erfahrung zeigte bisher, dass viele Kickstarterprojekte vor allem viel Ausstattung für noch mehr Geld liefern und dabei die eigentlichen Spielqualitäten zu kurz kommen. Oder es ist noch schlimmer, oft packen die Autoren zu viel Spiel in die Schachtel, da sie von keinen bremsenden Redakteuren unterstützt werden. Mehr über „Was vom Jahrgang geblieben ist“ Lesen
The King of Frontier
Bekanntlich mag ich [cref puerto-rico] immer noch sehr. Ähnlich geht es vielen anderen Spielern und Autoren. So ist es nicht verwunderlich, dass immer mal wieder Variationen des Evergreens erscheinen. Dem Autor Shun war es aber nicht genug, einen weiteren Puerto Rico Klon zu erschaffen, er fügte gleich noch ein paar Gene eines zweiten Hits hinzu. So entstand the King of Frontier, die erste mir bekannte Puerto Rico – Carcassonne Mischung.
Machi Koro Erweiterungen: Sharp und Plus
Der schnelllebige Spielemarkt fordert auch von uns seinen Tribut. Damit Sie den drohenden Neuheitenmonsun – dieses Wetterphänomen wurde bisher in Deutschland marketingmäßig nicht ausreichend gewürdigt – angenehm überstehen können, haben wir dieses Jahr keine Mühen gescheut und auf Reisen in fernen Ländern jetzt schon zwei [cref machi-koro] Erweiterungen aufgespürt.
Spielen im Sauerland
Jedes Jahr spielen wir während eines verlängerten Wochenendes im Sauerland. Der alte Standort Bilstein musste verlagert werden, und so spielten wir in diesem Jahr zum ersten Mal am neuen Spielplatz in einem Hotel in Cobbenrode. Dies ist Grund genug, über diesen kleinen und feinen Spieletreff zu berichten.
Das Programm der 20 bis 30 Teilnehmer besteht von Donnerstag bis Sonntag aus Spielen, Essen, Spielen, Trinken, Spielen, ein wenig Schlafen und natürlich Spielen. Am neuen Standort gibt es mittlerweile keine Unterbrechung durch Mittagessen, stattdessen kann sich jeder nachmittags mit einem Stück Kuchens stärken. Damit steigt die Nettospielzeit. Mehr über „Spielen im Sauerland“ Lesen
Sheep & Thief
Auch bei Handies geht es mittlerweile darum das größte zu haben. Bei Brettspielen ist das schon immer so gewesen. Um Spiele profitabel vermakten zu können, gibt es Standardschachtelgrößen, die entsprechend dem angestrebten empfohlenen Verkaufspreis ausgewählt werden. Zuviel verbleibende Luft in der Schachtel lässt sich durch Spielhilfen, Schachteleinsätze, Regeln in 10 toten Sprachen oder praktischen Schaumstoffabstandhaltern kaschieren.
Diese Weisheit gilt für die ganze Welt! Die ganze Welt? Nein, eine nicht ganz kleine Insel am Rande des Pazifik stemmt sich erfolgreich gegen immer größere Stehrümchen. In Japan lassen sich große Schachteln schwer verkaufen, es gibt einfach keinen Platz für voluminöse Spielesammlungen. Dafür sind exklusive Verpackungen viel wichtiger. So bekommt jedes Spiel eine speziell auf den Inhalt und das Thema angepasste Spieleschachtel. Mittlerweile bin ich der Meinung: Japanische Spieleschachteln wirken im Spieleregal viel wertiger als der sonstige internationale Einheitsbrei.
Patchistory
Und schon wieder gibt es keine vollwertige Rezension, dafür war es in den letzten Wochen einfach zu heiß. Aber wir haben uns endlich mal Patchistory vorgeknöpft. Es ist aufwendig solche Spiele zu besprechen, nur die wenigsten können uns so begeistern, dass wir Lust auf eine größere Testserie haben. Mehr über „Patchistory“ Lesen
The Big Bang Theory Wunschzettel
Zur Serie The Big Bang Theory gibt es schon einige Spiele. Damit meine ich nicht die The Big Bang Theory Monopoly und Cluedo Editionen, sondern Werke wie das The Big Bang Theory Partyspiel, eine Variation von [cref wie-ich-die-welt-sehe-neue-welten], oder das neue The Big Bang Theory Kartenspiel von Michael Schacht.
Letzteres hat den Untertitel: Spaß = Gewinnen mal Mitspieler im Quadrat. Was auf den ersten Blick wie ein bescheuerter Werbeslogan klingt, erlaubt tiefere Einsichten. Mehr über „The Big Bang Theory Wunschzettel“ Lesen
The Game
Meine Meinung, dass kooperativen Spielen die Zukunft gehört, bekommt immer neues Futter. So steht mit The Game wieder einmal ein überaus einfaches kooperatives Spiel auf der Nominierungsliste. Wieder einmal basiert es auf der Idee der Mehrpersonenpatience. Die Entscheidungsfreiheit der Spieler ist dabei ziemlich gering, und die Regel lässt bewusst Lücken, wie kommuniziert werden darf. Dementsprechend verläuft der Spielablauf je nach Runde zwischen trivial-einfach bis hammer-schwer.