Sheep & Thief

Auch bei Handies geht es mittlerweile darum das größte zu haben. Bei Brettspielen ist das schon immer so gewesen. Um Spiele profitabel vermakten zu können, gibt es Standardschachtelgrößen, die entsprechend dem angestrebten empfohlenen Verkaufspreis ausgewählt werden. Zuviel verbleibende Luft in der Schachtel lässt sich durch Spielhilfen, Schachteleinsätze, Regeln in 10 toten Sprachen oder praktischen Schaumstoffabstandhaltern kaschieren.

Diese Weisheit gilt für die ganze Welt! Die ganze Welt? Nein, eine nicht ganz kleine Insel am Rande des Pazifik stemmt sich erfolgreich gegen immer größere Stehrümchen. In Japan lassen sich große Schachteln schwer verkaufen, es gibt einfach keinen Platz für voluminöse Spielesammlungen. Dafür sind exklusive Verpackungen viel wichtiger. So bekommt jedes Spiel eine speziell auf den Inhalt und das Thema angepasste Spieleschachtel. Mittlerweile bin ich der Meinung: Japanische Spieleschachteln wirken im Spieleregal viel wertiger als der sonstige internationale Einheitsbrei.

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Patchistory

Und schon wieder gibt es keine vollwertige Rezension, dafür war es in den letzten Wochen einfach zu heiß. Aber wir haben uns endlich mal Patchistory vorgeknöpft. Es ist aufwendig solche Spiele zu besprechen, nur die wenigsten können uns so begeistern, dass wir Lust auf eine größere Testserie haben. Mehr über „Patchistory“ Lesen

The Big Bang Theory Wunschzettel

Zur Serie The Big Bang Theory gibt es schon einige Spiele. Damit meine ich nicht die The Big Bang Theory Monopoly und Cluedo Editionen, sondern Werke wie das The Big Bang Theory Partyspiel, eine Variation von [cref wie-ich-die-welt-sehe-neue-welten], oder das neue The Big Bang Theory Kartenspiel von Michael Schacht.

Letzteres hat den Untertitel: Spaß = Gewinnen mal Mitspieler im Quadrat. Was auf den ersten Blick wie ein bescheuerter Werbeslogan klingt, erlaubt tiefere Einsichten. Mehr über „The Big Bang Theory Wunschzettel“ Lesen

The Game

Meine Meinung, dass kooperativen Spielen die Zukunft gehört, bekommt immer neues Futter. So steht mit The Game wieder einmal ein überaus einfaches kooperatives Spiel auf der Nominierungsliste. Wieder einmal basiert es auf der Idee der Mehrpersonenpatience. Die Entscheidungsfreiheit der Spieler ist dabei ziemlich gering, und die Regel lässt bewusst Lücken, wie kommuniziert werden darf. Dementsprechend verläuft der Spielablauf je nach Runde zwischen trivial-einfach bis hammer-schwer.

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Der Lego Volkswagen T1 Campingbus

Heute geht es noch einmal nur am Rande ums Spiel. Nach ernüchternden Kontakten mit den Lego Brettspielen hatte ich nun das sehr viel erfreulichere Vergnügen, einen Lego-Bully zusammensetzen zu dürfen. Ein überraschendes Geschenk brachte mich in Kontakt mit echten Legoherausforderungen.

Der Bau eines größeren Legomodells – in diesem Fall mit 1319 Teilen – erinnert etwas ans Puzzeln. Komischerweise gibt es für die Tätigkeit ein Legomodell zusammenzusetzen aber keinen allgemein anerkannten Begriff. Mein Vorschlag wäre legoen, eben wegen der Nähe zum Puzzeln. Im Unterschied zum Puzzle gibt es bei Lego eine präzise Anleitung, was als nächstes gelegot werden soll. Die Herausforderung ist das Auffinden der notwendigen Teile. Der Reiz dabei ist es zu beobachten, wie aus den einzelnen Bauteilen langsam Strukturen entstehen und immer wieder erstaunliche Details sichtbar werden, die im Modell enthalten sind. Manche originelle Ideen sind am fertigen Modell kaum noch sichtbar oder gar nicht mehr zu erkennen, da sie im tief im Inneren verborgen sind.

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Brains

Japanische Gärten sind etwas ganz Besonderes. So gibt es drei berühmte Gärten, die die sechs Prinzipien perfekter Landschaftsgestaltung erfüllen. Diese sind: Weitläufigkeit, Abgeschiedenheit, Kunstfertigkeit, Althergebrachtes, fließendes Wasser (sehr wichtig in Japan, wo der tägliche Regenguss einfach nicht ausreicht, um den Garten sauber zu halten) und der Panoramablick. Die Zahl sechs ist also wesentlich für einen vernünftigen Garten. Bei uns mag auch ein Stadtpark mit vier Ecken oder sieben Hügeln gefallen, doch Japaner nehmen dies genauer, und Zen-Meister (die ohne h – sonst gäbe es vier Prinzipen mehr) haben schon vor langer Zeit die Bedeutung der Zahl sechs erkannt. Nun sind japanische Gärten wirklich hübsch anzusehen und es findet sich wenig an ihnen auszusetzen. Außer vielleicht den viel mehr als sechs umhertollenden Selfiefanatikern, aber das gibt sich bestimmt bald wieder. Mehr über „Brains“ Lesen

Rolling Japan

Würde mich jemand fragen, was das Besondere an Rolling Japan sei, so fielen mir gleich zwei Dinge ein. Zum einen wären da die supercoolen dartförmigen Bleistifte mit Ansteckclip und zum anderen die Spieleranzahl: 1-8(99). Wofür steht die 99? Ich habe eine ganz eigene Theorie. Für bis zu 8 Spielern liegen Rolling Japan Stifte bei aber das Spiel hat einen Block mit 100 Blättern. So lässt es sich gut mit 99 Spielern zocken und es bleibt immer noch ein Blatt als Kopiervorlage für weitere Partien übrig. Wer sich mit noch mehr Spielern gleichzeitig Rolling Japan probieren möchte, braucht neben mehreren Blöcken und Stiften eigentlich nur eine größere Halle und ein Megaphon. Mehr über „Rolling Japan“ Lesen

Pöppel san

Sehr verehrte Leserinnen und sehr verehrte Leser,

heute müssen wir unser normales Spieleprogramm für ein ernstes Thema unterbrechen, das uns sehr am Herzen liegt. Statt wie gewöhnlich mit munteren Scherzen die harte Arbeit schwer schuftender Spieleautoren zu kritisieren, wollen wir Sie auf neueste historische Forschungsergebnisse zu den Ursprüngen des uns allen so am Herzen liegenden Kulturguts Spiel hinweisen. Mehr über „Pöppel san“ Lesen

Bad Bunnies

Manch ein Wort ist einfach zu schön, um nicht häufiger in den Mund genommen zu werden. Zum Beispiel ist der Begriff Doppelhoppel in der deutschen Sprache bisher viel zu selten in Gebrauch. Dabei lässt sich Doppelhoppel leicht in vielen Situationen verwenden: „Sorry für die Verspätung, ich war noch schnell beim Doppelhoppel.“ Oder: „Ich möchte gerne noch einen Hoppel. – Einen einfachen oder einen Doppelhoppel?“ Mehr über „Bad Bunnies“ Lesen

Patchwork

Wir knüpfen einen Flickenteppich. Handarbeitsthemen sind bei Brettspielern nicht sonderlich verbreitet. Übers Kimonoschneidern bei Colors of Kasane gibt es demnächst noch einen Bericht, und es gibt natürlich auch das sehr gelungene Rokoko. Sonst fällt mir aber nur noch Suleika ein, über das der Emir schon länger den fliegenden Teppich des Schweigens ausgebreitet hat.

Obwohl: Suleika war nominiert. (Meine Theorie dazu lautet, dass sich dies auf einen bösen Scherz bei einer alkoholgetränkten Partie „Wahrheit oder Pflicht“ zurückführen lässt.) Rokoko war nominiert (eben um Stoffspiele wieder hoffähig zu bekommen). Damit ist klar: In der Jury sitzt mehr als ein Handarbeitsfanatiker, und Patchwork hat damit schon vom Namen her gute Chancen, um höhere Weihen zu erlangen. Mehr über „Patchwork“ Lesen

The Manhattan Project

The Manhattan Project ist ein Spiel mit gespaltener Persönlichkeit. Die meisten Kritiken beschäftigen sich bisher fast nur mit einer Seite: Das Workerplacementspiel mit originellen Mechanismen. In einem Nebensatz wird augenzwinkernd auf die Ironie des Themas hingewiesen.

Aus meiner Sicht wird ein anderer Blick dem Spiel viel gerechter: The Manhattan Project ist eben nicht nur ein weiteres Strategiespiel, das sich eben mal eines für Eurogames untypischen Themas annimmt. Es ist vielmehr eine spielerische Annäherung an ein komplexes Themenfeld, die ein Anstoß sein kann, mal wieder tiefer in den Themenkomplex der Atombombenforschung einzusteigen.

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Die Reise in den Norden Andors – Anmerkungen zur Statistik

Im Norden Andors gibt es gefährlichere Monster und neue Möglichkeiten ([cref die-legenden-von-andor-die-reise-in-den-norden]). Durch den Streifenmarder ist es möglich, sogar einen fünften oder sechsten Würfel zu bekommen, und das Schiff bietet mit seiner Achter-Ballista und Bug-Figur zwei recht attraktive Ausbauten. Die Achter-Ballista darf dabei die beiden zuletzt geworfenen Würfel addieren. Die Bug-Figur bringt pauschal vier zustäzliche Stärkepunkte. Doch welcher lohnt mehr, und wie ändern sich die Wahrscheinlichkeiten beim Kampf vom Schiff? Wie gefährlich sind die neuen Monster? Hier kommt die aktualisierte Kampfstatistik von ([cref die-legenden-von-andor]) für Reisen in den Norden

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Han

Kardinal und König, China und Han – vier Wörter, drei Spiele, zwei Kontinente, ein Prinzip. Braucht man alle Variationen? Sicherlich nicht, eine reicht. Am besten Sie nehmen die, die Sie schon haben oder gerade bekommen können, und das ist momentan eben glücklicherweise Han. Zwar ist das Cover des Originals (Kardinal und König) unübertroffen, doch die kleinen Regeloptimierungen und Ergänzungen in Han runden das Spiel noch etwas weiter ab. Während Kardinal und König noch mit „Auch sehr gut für drei Spieler“ warb, gibt es bei Han jetzt einen für zwei Spieler optimierten Spielplan. Konsequent wäre als nächstes eine Solitärvariante.

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