Mahjong

Vom Mahjong geht eine eigentümliche Stimmung aus. Exotisch archaisch wirkt das Geklapper mit den Steinen aus Bambus und Rinderknochen. Die Regeln wirken irre vielschichtig, kompliziert und bedeutungsschwer. Dabei ist Mahjong ein ziemlich einfaches Spiel, und der Einfluss auf Spielgeschehen ist vergleichsweise gering. Allein gilt es Wahrscheinlichkeiten zu berücksichtigen und wahnsinnig unlogische Wertungsregeln auswendig zu lernen. Bis auf die mystische Verklärung der tollen Spielsteine ist Mahjong eine einfache Rommevariante. Rummy ist dagegen wahrlich komplex. Mehr über „Mahjong“ Lesen

Bongo

Bongo ist ein suahelisches Wort und bedeutet Kopfschmerzen. So hätte ich es zumindest gerne, denn ich bekomme beim Bongospielen immer sofort Kopfschmerzen. Da ist es besser, Kathrin zuzuschauen, wie sie Bongo spielt. Bongo ist ein kurzes Spiel. Wenn Kathrin mitspielt, sogar ein sehr kurzes Spiel. Es ist sogar ziemlich lustig, wenn ich nur keine Kopfschmerzen beim bloßen Versuch bekäme mitzuknobeln.

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Startspieler für alle

Androiden können bekanntlich seit längerer Zeit auf modernste Weise Startspieler ermitteln ([cref spielehelfer-fur-androiden-und-meine-erste-app]). Doch für die in Spielerkreisen doch sehr beliebten Applegeräte gab es bisher keine adäquate Alternative. Dank dem explizit geäußerten Wunsch von iPhone-Besitzerin Anette ist dieser schreckliche Zustand endlich vorbei.

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Bora Bora

Bora Bora ist boraborasisch und bedeutet soviel wie Bunte Bunte Blumen Blumen Blüten Blüten Blubbernd Blubbernd Bis Bis Bald Bald Beim Beim Buntfischen Buntfischen. Boraborasisch ist also eine ziemlich blumige Sprache. Deshalb ist verständlich, dass sich Stefan Brück Brück entschied, den Titel ausnahmsweise nicht einzudeutschen.

Bora Bora sind die Burgen von Burgund im Quadrat, quasi also BuBuBuBu. 50% mehr Würfel, viel dickere Pappe und ganz wichtig: Es gibt ganz viele Pappplättchen und tolle Holzhütten. Pappplättchen ist eines der wenigen Worte mit einem dreifach-p. Warum ich das erwähne? Nun, es gibt noch andere Südseeinseln, neben Bora Bora. Da wäre zum Beispiel: Tahiti mit der Gemeinde Faa. Und der Faaaal ist das einzige mir bekante Tier mit einem vierfach-a. Da soll nochmal jemand behaupten Spielen bilde nicht.

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Prestel Kunstbox

Endlich schreibe ich über ein Spiel, das schon ewig eine kleine Würdigung verdient. Es geht – große Überraschung – um Kunst und zwar im schnödesten Sinne: um Malerei. Ähnlich öde klingt das Spielprinzip: Stück für Stück werden Gemälde freigelegt, Hans Rosenthal lässt grüßen. Dabei schwadronieren wir fröhlich über die freigelegten Details. Wer war der Künstler? Aus welcher Epoche stammt das Werk? Was stellt es dar und welche Bedeutung hat es? Die Aussagen können erstunken und erlogen aber auch gut gewusst oder glücklich erraten sein. Um die Sache noch etwas verrückter zu machen, gibt es auch noch kleinere und größere Fehler in den Bildern zu entdecken. Die Mitspieler sollen all diese Aussagen nun auch noch einschätzen und schlechte Bluffs aufdecken.

Warum lohnt es dieses Spiele überhaupt hervorzukramen?

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Let’s Sing Vocaloid

Aus Japan bekamen wir von Stefan ein Kartenspiel über Vocaloid mitgebracht. Vocaloid ist per Synthesizer erzeugter Gesang. Nicht nur die Instrumente, sondern auch die Stimmen sind vollständig unnatürlich. Japan wäre nicht Japan, wenn dies nicht gleich noch eine Nummer absurder würde. Zu dem künstlichen Gesang gibt es nämlich auch künstliche Sänger und Stars, die sogar Konzerte geben und Alben herausbringen. Der Superstar ist zum Beispiel Hatsune-Miku, natürlich mit eigener Facebookpräsenz.

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Twilight Struggle

Frage an Radio Eriwan: Ich habe gehört, Nixon und Breschnew hätten einen Wettlauf rund um die Mauer des Kreml gemacht, bei dem Nixon gewann. Stimmt das?

Radio Eriwan antwortet: Im Prinzip ja. Nixon und Breschnew nahmen an einen internationalen Wettlauf teil. Breschnew belegte einen ehrenvollen zweiten Platz. Nixon wurde Vorletzter.

Bei Twilight Struggle bin ich der ewige Breschnew.

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Spellbound

Spellbound wird sicherlich in die Spielegeschichte eingehen – als das Spiel mit der sehr großen Schachtel und ebenso riesigen Pöppeln. Wir fragten uns schon letztes Jahr in Essen: „Und, wie groß ist wohl der Spielspaß?“, scheuten aber die zur Antwort notwendige Investition. Durch einige glückliche Begebenheiten ergab sich nach Essen aber die Möglichkeit, ein Spellbound gegen ein Paket guter Spiele einzutauschen. – Hier schon mal die Kurzfassung des folgenden Textes: Besser ein kleines Paket guter Spiele auf dem Tisch als ein großes Spellbound im Regal!
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Mr. Spocks Strategien für Hanabi

[cref hanabi-2] ist die Kunst über Karten zu reden ohne etwas zu sagen – faszinierend. Wie bei vielen anderen kooperativen Spielen lebt Hanabi unter anderem vom Reiz das System zu knacken. Dieser Artikel verrät hoffentlich nicht zu direkt wie dies geht. Er enthält nur ein paar Ansätze sich dem Spiel zu nähern.

Es gibt Runden, die finden Hanabi unglaublich einfach. Sei es, weil sie mit 15 Punkten glücklich sind oder weil sie die Tippregeln überaus großzügig auslegen. Andere Runden enden regelmäßig im Debakel, da die Spieler nicht vertrauen und überhaupt nur 150-prozentig sichere Karten spielen – Famous last words: „Dein Tipp, ich hätte eine Eins, könnte ja bedeuten, dass dies die eine unspielbare Eins ist …“

Dabei dreht sich eben alles darum, welche Informationen mit einem Tipp gegeben wurden und noch wichtiger: Welche Informationen in den eben nicht gegebenen Tipps enthalten sind. Es ist unglaublich wichtig den Mitspielern zu vertrauen, sich in sie hineinzuversetzen und nach einer verlorenen Partie zu diskutieren, was es mit welchem Verhalten auf sich hatte.

Ein intuitiver Ansatz Hanabi effizient zu spielen ist die Vorstellung, wir wären alle Mr. Spock. Denn alle Vulkanier sind logisch, wissen dies und gehen davon, dass auch alle anderen Vulkanier logisch agieren. Mehr über „Mr. Spocks Strategien für Hanabi“ Lesen

Tzolk’in der Maya-Kalender

Nachdem der Weltuntergang doch nicht eintrat, hatten wir gar keine Ausrede mehr Rezis zu schlunzen. Da liegt es doch nahe gleich mal das aktuelle Maya Spiel zu besprechen.

An Mayas erinnern bei Tzolk’in die mächtigen Plastikzahnräder, Bienen sind hingegen wie so oft im Profispielbereich völlig unterrepräsentiert. Das ist schade, könnten doch so auch gleich größere Mengen Fußballfans auf unser Hobby aufmerksam werden.
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Risiko Evolution

Spielkarten zerreißen ist wie Bücher verbrennen

Risiko war eine meiner ersten Spielelieben. Und sie blieb lange unerwidert. Ich lernte es als Kind bei Freunden kennen und war ihm sogleich verfallen. Monatelang legte ich jeden Pfennig zur Seite, um schließlich ein eigenes Exemplar erwerben zu können. Befreien hieß damals noch erobern, und Verteidiger hatten drei Würfel. Alles war gut. Nur fehlten auf Dauer die Mitspieler, und so vergammelte mein Risiko einige Jahre im Schrank. Zehn Jahre später entdeckte ich es auf der Suche nach einem lockeren Spiel für zwischendurch ein zweites Mal. Fortan spielten wir es Woche um Woche – Tag und Nacht. Dann kamen die Siedler von Catan.

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Fairplay By Spiel

Ja, wir haben unseren Blog etwas ruhen lassen. Warum? – Aus keinem besonderen Grund. Erst war vielleicht etwas Hektik wegen der Fairplay 97, dann kam Essen, dann der Urlaub und dann die FP 98, dann war Weihnachten, danach Nürnberg und die FP 99. – Dann war Diablo 3. 860 Folgen Order of the Stick lesen dauert auch einen Moment, genauso die Big Bang Theory auswendig zu lernen oder wöchentlich ein Extreme Str8ts zu lösen. Ach ja, Diablo 3 gibt es auch noch.
Wie dem auch sei. Dann kam die Fairplay 100 und wir verlegten Fairplay By Spiel von Michael Schacht.

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Zombie Würfel

Die Zeit kurz vor den Spieletagen lässt sich immer gut zum Wiederspielen guter Spiele vergangener Jahre nutzen. So kam es endlich mal wieder zu einer Partie [cref die-prinzen-von-machu-picchu]. Leicht ist es leider nicht, für dieses unterschätzte Spiel Mitspieler zu finden. Umso erfreuter war ich, als gleich eine Fünferrunde zustande kam. Weniger erfreut war ich von meinem strategischen Fehler, nicht schon am vorletzten Tag das Spiel zu beenden. Man muss halt auch verlieren lernen…

Eine Erkenntnis des Abends war, dass es wohl noch keine Siedler von Machu Picchu gibt. Dabei würde sich ein sehr schönes Sechseckraster über die Anden legen lassen. Mit Lamas statt Schafen und Mais statt Weizen wäre auch mit nur wenigen Regeländerungen ein vollständig neuartiges Siedlergefühl möglich. Wenn dann noch Cortez die Rolle des Räubers übernimmt und die ersten Inkastraßen zwischen Inkasiedlungen entstehen, dürfte einem Erfolg dieser Idee nichts mehr im Wege stehen.

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