Turing Machine

Turing Machine ist keine Turing Machine im Sinne einer Turingmaschine. Eher ist es eine Würdigung der Leistung, die Enigma zu knacken. Turing Machine ist auch kein wirkliches Spiel. Eher ist es eine intuitive, deduktive Knobelaufgabe mit Gimmick. Das Gimmick sind Lochkarten. Lochkarten assoziieren natürlich immer wieder Computer, und Computer sind bekanntlich endliche Turingmaschinen. Aber Turing Machine ist nicht Turing-vollständig. Die Lochkarten erlauben es nur, Hypothesen zu prüfen, ganz ähnlich wie eine Turing-Bombe.

Mehr über „Turing Machine“ Lesen

Spiele Verkaufen

Spiele sind wie Porzellan, langlebig, teuer und schwer wieder loszuwerden. Als wir noch als professionelle Spielejournalisten unterwegs waren, konnten wir das Lagerproblem irgendwie durch Tombolas, verschenken und einige Spenden im Zaum halten. Aber irgendwann gab es bei Verlosungen mehr Spiele als Losverkäufe, alle Kitas und Spieliotheken im Umfeld waren auf Jahrzehnte hinaus gesättigt, und die Einladungen netter Freunde, denen wir ein Filly Princess als Gastgeschenk mitbringen konnten, blieben aus unerfindlichen Gründen aus.

Mehr über „Spiele Verkaufen“ Lesen

Wanderlust

Zurückblickend fiel uns irgendwann auf, dass sich der Langzeiteindruck von Spielen selten gegenüber dem ersten Spiel noch verbesserte. Es gibt zwar Ausnahmen wie Splendor oder Architects of the West Kingdom, deren Qualitäten wir erst nach langer Zeit erkannten, doch viel häufiger fanden sich beim vertiefenden Spiel mehr Kritikpunkte und Schwächen. Die Aufforderung: „Das war nur die erste Partie, die echten Qualitäten erkennst du erst nach weiteren Spielen“ stimmt also sehr selten mit unseren Erfahrungen überein.

Mehr über „Wanderlust“ Lesen

Futschikato oder Doppelt und Dreifach

Auch uns erreichte im Sommer ein sonderbares Päckchen mit dem kleinen Kartenspiel „Doppelt und Dreifach“. Die Regel schien einfach, originell, aber auch etwas sonderbar und skurril. Beim Spieletreff im Apfelbäumchen fiel Doppelt und Dreifach aber ziemlich durch. So verzichteten wir auf eine weitere Berichterstattung.

Mehr über „Futschikato oder Doppelt und Dreifach“ Lesen

Brains – Make Me Smile!

Zu Brains gibt es jetzt zwei Fortsetzungen. Während eine von ihnen die Aufgaben einfach von Japan ins lustige Piratenleben verlagert, enthält „Make me Smile!“ gänzlich anders gelagerte Rätsel. Ähnlich wie bei Emoji geht es um Smileys und deren Verwandte.

Wie bei anderen Rätselspielen von Reiner Knizia beginnt alles sehr einfach, fast schon trivial. Es gilt ernst drein schauende Emojis glücklich zu machen. Dafür müssen sie von gelben Pöppeln oder andern Smileys umgeben sein. Je nach Rätsel ist es erlaubt ein bis sechs gelbe Pöppel zu setzen. Ein paar Rätsel später kommen noch rote traurige Emojis dazu, die sich zunächst in ernst blickende Gesichter und erst im zweiten Schritt in glückliche Smileys wandeln. Insgesamt gibt es 50 Rätsel. Mehr über „Brains – Make Me Smile!“ Lesen

Emoji

Geht es Ihnen auch so, dass Sie hin und wieder einen Trend völlig verschlafen? So war ich in Essen gleich vom Spiel Emoji des Fairplay-Kollegen Peter Neugebauer begeistert. Es geht darum, wie in einem Rebus Worte und Sprichworte zu raten. Als Grundlage dienen aber Smileys und deren Verwandte im weitesten Sinne.

Mehr über „Emoji“ Lesen

Linke Sachen

Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Nach der Rückkehr der Winterzeit fiel auch die letzte Begründung weg weshalb sich unser Blog immer noch in der Sommerpause befinden kann. Immerhin waren wir nicht untätig und verbrachten fleißig die letzte Woche mit dem Spielen einiger Neuheiten. Wir waren mal wieder in Plankenfels ([cref spiel-09-nachlese]), und unser Spielepensum war mit 32 Neuheiten dieses Jahr etwas niedriger als in den vorherigen Spieleurlauben. Stattdessen erlaubten wir uns den Luxus, einige wenige Spiele gleich mehrmals auszuprobieren.

Die große Neuerung des Jahres 2016 ist der vierte Stapel. Zu groß schienen uns die Unterschiede zwischen einigen Spielen, deshalb entschlossen wir uns, zwischen dem linken Qualitätshaufen und der rechten „war-wohl-nix-Ecke“ (sorry für die Bildfehler auf der rechten Seite) einen linken und rechten mittleren Stapel einzuführen. Mitte-Links ist für die guten-aber-nicht-tollen Spiele vorbehalten. Auf Mitte-Rechts kommen die umstrittenen Spiele, die zumindest in unserem Urlaub nicht recht gefallen wollten.

Mehr über „Linke Sachen“ Lesen

Animals on Board

Also der Noah war ja ein recht verschrobenes Kerlchen. Hat einfach nur Pärchen auf seine Kreuzfahrtarche gelassen. Sonderlich single- oder familienfreundlich war das nicht. Heutzutage wäre das ganz klar ein Fall für einen Flashmob. Zu Zeiten der Bibel war sowas aber normal, man wusste es wahrscheinlich nicht besser. Findige Geschäftsleute witterten aber auch schon damals dicke Geschäfte mit den Daheimgebliebenen und spezialisierten sich eben gerade auf wohlbetuchte Singles und Großfamilien.

Mehr über „Animals on Board“ Lesen

Erschreckende Zunahme für Interaktionsarmut beim Solospiel befürchtet! – Jetzt mit Rosenberg vorbeugen!

Passend zu meinem letzten Artikel gibt es jetzt eine Grundsatzdiskussion, ob Spiele mit Solovariante eine Tendenz zur Interaktionsarmut haben, also quasi einen Interaktionsmangel als Gendefekt in sich tragen. Vorbeugend könnten teure Versicherungen oder neuartige Interaktionspräparate helfen. Gibt es eigentlich eine Statistik, dass mit dem Schengen-Abkommen Spiele insgesamt interaktionsärmer wurden?

Ich muss übrigens meine Aussage, dass Solovarianten wenig interaktiv seien, relativieren. Mehr als einmal freute oder ärgerte ich mich über meine Züge: „Wow, da habe ich mir doch tatsächlich 5 Schilf liegen lassen.“ Oder: „Mist, jetzt habe ich mir die 6 Rubine vor der Nase weggeschnappt!“ Nahe war ich mehrmals daran, erbost den Tisch zu verlassen und mich allein weiterspielen zu lassen. Dann hätte ich mal gesehen, was ich davon habe, immer so fies zu interagieren.
Mehr über „Erschreckende Zunahme für Interaktionsarmut beim Solospiel befürchtet! – Jetzt mit Rosenberg vorbeugen!“ Lesen

Mein linker, linker Solostapel – Teil 1

Da Kathrin momentan auf der südlichen Halbkugel unterwegs ist, begann ich mal unser Regal nach solotauglichen Spielen zu durchforsten. Mein ursprünglicher Plan war eigentlich, allein die Tiefen von Mage Knight auszuloten. Doch dann lachten mich andere Perlen mehr an, und beim systematischen Probieren von allerlei Solovarianten musste ich auch erkennen, dass es mehr Spaß macht, Spiele zunächst mit Mitspielern zu erkunden und nur Bekanntes allein zu spielen.

Das hat einen einfachen Grund. Ein Teil des Spaßes von Solovarianten ist es, auf verschiedene Weisen ein Spiel zu optimieren. Ohne Referenz, was mit echten Mitspielern passiert, ist diese Übung etwas langweilig. Mehr über „Mein linker, linker Solostapel – Teil 1“ Lesen

T.I.M.E Stories Szenario 3 – Die Drachen-Prophezeiung, 7553 AZ

Diese Rezension enthält Informationen, die Zeitreisende direkt vor dem Einstieg in die Zeitkapsel erhalten. Das würden wir im weiteren Sinne als spoilerfrei definieren, weil es keine Wendungen des Spieles vorwegnimmt – wem jedoch schon das zu viel ist, sollte lieber weder diese noch sonst irgendeine Rezension zur Drachenprophezeiung lesen.

Mehr über „T.I.M.E Stories Szenario 3 – Die Drachen-Prophezeiung, 7553 AZ“ Lesen

Viticulture

Bei Viticulture geht es um Workerplacement und um Siegpunkte. Soweit bietet das Spiel wenig Überraschendes. Seine Herkunft als Kickstarterprojekt lässt sich auch kaum verbergen, enthält es doch eine Reihe von Gimmicks mit zweifelhaftem Spielwert wie die ganzen kleinen Holzfiguren oder die Karten mit den Mamas und Papas, auf denen die Konterfeis sicherlich vieler Unterstützer abgebildet sind. Viele Mechanismen gab es ähnlich schon in vergleichbaren Spielen.

Und doch kommt Viticulture bei uns gut an. Denn die Komposition bekannter Elemente ist gut gelungen und trotz seiner Kickstartervergangenheit ist das Spiel erstaunlich knackig und kurzweilig, und der eigentliche Regelkern ist überraschend schlank. Ja, die Mechanik passt sogar mit ein paar Einschränkungen recht gut zum Thema. Mehr über „Viticulture“ Lesen

Dao

Ein Buch von Douglas Adams beginnt mit der Erkenntnis, dass es in keiner Sprache der Erde den Satz „schön wie auf einem Flughafen!“ gibt. Ähnlich geht es wahrscheinlich der Aussage „Die Welt liebt Messeberichte!“ In der Fairplay versuchen wir deshalb seit einiger Zeit die unvermeidlichen Kurzvorstellungen von Messeneuheiten attraktiver zu gestalten. Der Erfolg ist schwer messbar, immerhin haben wir selbst mit dem aktuellen Format viel mehr Spaß. Zu einer schon verfassten Kurzvorstellung kam jetzt aber unverhofft auch schon die vollständige Rezension unseres à la Carte Rezensenten. Deshalb gibt es heute eine Premiere: das Prescriptum von DAO.

Mehr über „Dao“ Lesen