Notre Dame

Paris, Paris – Stadt der Liebe, der Romantik und des guten Essens. Schnuckelige Gassen, laissez faire, Café au lait, Baguette, vin rouge ordinaire, und auch der Eiffelturm sollte neben Montparnasse und selbstredend der Seine genannt werden. Paris ist auch Lutetia, die vielleicht erstaunlichste Stadt des Universums.

Wer an Paris denkt, denkt aber auch an Versailles, Notre Dame, Quasimodo und – genau – an Ratten. Welches Kind kennt nicht die Geschichte vom Rattenfänger von Paris? Beliebt ist auch das Sprichwort über die Ratten, die das stinkende Paris verlassen. So war es längst an der Zeit, in einem Spiel die enge Beziehung der possierlichen Nagetiere mit der Hauptstadt des Kitschs zu vertiefen. In Notre Dame ist dies endlich geschehen. Mehr über „Notre Dame“ Lesen

Ra

Der Glanz der Pharaonen ist längst vergangen. Nur ihre prächtigen Bauleistungen erinnern weiter an sie. Reiner Knizias Ra, das Debütspiel der Alea-Reihe, erscheint in ähnlichem Licht. Obzwar längst nicht mehr erhältlich und vom Autor selbst schon lieblos als Razzia kopiert, erscheint es auch nach einer Dekade immer noch als zeitloses Meisterwerk.

Ra ist ein reinrassiges Versteigerungsspiel. Reihum kann jeder Spieler entweder einem Paket zu versteigender Objekte ein weiteres hinzufügen oder eine Versteigerung auslösen. Dabei kann jeder nur ein Gebot abgeben, um alles oder nichts zu erhalten. Alles kann auch Katastrophen beinhalten, die zum Verlust von Plättchen führen. Auch Ra-Plättchen lösen Versteigerungen aus und bringen gleichzeitig das Spiel einer Zwischenwertung oder dem SpielEn.de ein Stückchen näher. Dadurch entsteht ein wirkungsvoller Can’t-Stop Effekt. Denn wer mit Geboten zu lange wartet, droht leer auszugehen. Mehr über „Ra“ Lesen

Le Havre

In der Wikipedia finden sich nun auch vermehrt Informationen über einzelne Spiele. So auch zu Le Havre. Wer etwas über die französiche Stadt an der Atlantiküste erfahren möchte bekommt direkt auch einen kleinen Artikel zum Spiel vorgeschlagen. Lakonisch bringt er das Spielgefühl auf den Punkt:

Ähnlich wie bei Agricola oder Puerto Rico konkurrieren die Spieler in jeder Runde um verschiedene Aktionsmöglichkeiten. Darüber hinaus gibt es vergleichsweise wenig Interaktion. „Le Havre“ richtet sich an fortgeschrittene Spieler.

Wow. – Besser könnte ich es auch nicht formulieren. Mehr über „Le Havre“ Lesen

Die Prinzen von Machu Picchu

John Cleese: ¡Señoras, señores y señoritas! ¡Buenas noches!
Esta noche presentamos con mucho gusto información interesante acerca de… ¡la
llama! La llama es un cuadrúpedo y vive en los grandes ríos como el Amazonas.
Tiene dos orejas, un corazón, una frente y un pico para comer miel. Pero está
provista de aletas para nadar.
Eric and Terry: Las llamas son más
grandes que las ranas.
John Cleese: Pero las llamas son peligrosas. Si
usted ve una llama donde hay gente nadando, usted gritar: ¡Cuidado!
¡Llamas!
Eric and Terry: Cuidado, cuidado, cuidado, cuidado, las
llamas!

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Kingsburg

Alea iacta est.

Cäsar, Julius  – Scheiterte in Rom, Italien, an innerfamiliären Unstimmigkeiten.

Etwa zur Zeit des Einfalls der Barbaren ins römische Reich bekamen Würfelspiele bei echten, ernsthaften Spielern den leicht abfälligen Ruf, glücksabhängig zu sein. Es wurde gar modern, mit dem Pech beim Würfeln zu hausieren: „Statistik schön und gut – aber würfeln liegt mir nicht! Da verliere ich immer.“ Das waren und sind gern gehörte Sprüche, mit denen sich Strategen vom niederen Volk der Kniffelzocker absetzen möchten.

Dann kam Kingsburg. Mit ihm versuchten die Veranstalter der deutschen Brettspielmeisterschaft in einem letzten, zaghaften Aufschrei, das Würfeln in die Ecke des Glücksspiels zu drängen. Nur übersahen sie dabei: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.“ Mehr über „Kingsburg“ Lesen

San Juan

Rezensionen zu verfassen verlangt immer eine gewisse Überwindung. Leicht finden sich wichtige Vorwände, das Texten noch ein wenig zu verschieben: Ein weiteres Testspiel, eine wichtige Regelfrage oder die Recherche von Hintergrundinformationen. Zu San Juan bietet sich zum Beispiel ein wenig Lektüre über die Karibik an. Ich stieß mal wieder in die Tiefen der Religionsgeschichte vor und fand Johannes als den Lieblingsjünger tituliert. Dabei steht er in Konkurrenz zu Petrus. Im Rückblick aufs Jahr 2004 erinnert dies an die leidenschaftlich geführte Diskussion über Sankt Petersburg und San Juan. In der Publikumsgunst ums Lieblingsspiel und den Deutschen Spielepreis konnte sich Sankt Petersburg damals klar durchsetzen.

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Wikinger

Erstveröffentlichung am 14.6.2008 bei Hall9000. >>Direkt zum Postscriptum springen.

Ich weiß nicht weshalb, aber schon, als ich die Schachtel dieses Spiels erstmals in den Händen hielt, erwachten in mir Kindheitserinnerungen. Neben Biene Maja war Wickie und die starken Männer der Hit meiner frühen Fernseherlebnisse (Details finden sich z. B. in der Wickiepedia). In den unmöglichsten Situationen hat der tapfere kleine Wickie eine zündende Idee, ruft „Ich hab’s!“ und kann sich und seine Freunde in letzter Minute retten. Mehr über „Wikinger“ Lesen

Ten days in Asia

Der bisher letzte Teil der Rack-O Weltreise geht nach Asien. Neben einer Unzahl von Länder in allen Größen und Formen, gibt es zwei Ozeane und endlich auch Eisenbahnen. Eisenbahnen erlauben die Reise zwischen zwei Ländern entlang eines Streckennetzes. Leider fehlt die Transsibirische Eisenbahn. Doch auch die Ozeane lassen sich bereisen. Anders als in Europa Tour können per Schiff zwei beliebige an einen Ozean angrenzende Länder besucht werden. Die Autos aus Ten days in Africa und Ten days in the USA gibt es natürlich nicht mehr. Denn wer nur zehn Tage Zeit hat, wird damit in Asien nicht wirklich weit kommen.
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Age of Empires III

Es gibt Spiele, die schon beim Anblick der Schachtel Abscheu erwecken. Age of Empires III fiel für uns in diese Kategorie. Schon der Name läßt üble vielstündige Counterschlachten mit Würfelmassen befürchten. Ich kenne kein Beispiel für eine gelungene Umsetzungen von Echtzeitstrategiespielen, oder allgemein von Brettadaptionen von Computerspielen. Gewissenhafte „Eurogamer“ schrecken sowieso vor allen Spielen zurück, die mit Horden von Plastikfiguren werben. Age of Empires III besitzt deren 400 und auch sonst verspricht die Schachtel alle Voruteile zu bestätigen: In Pulverwolken prallen Armeen aufeinander – martialischer geht es kaum mehr! Der Preis von 50€ besiegelt schließlich die Entscheidung: Das Spiel kommt nicht auf unseren Tisch. Mehr über „Age of Empires III“ Lesen

Uptown

Es gibt Spiele die jedermann gern übersieht. Den meisten dieser Spiele geschieht dies auch zurecht. Manche Spiele scheinen jedoch ganz gezielt unscheinbar zu sein. Sie hoffen das begehrte Prädikat „Geheimtipp“ zu erlangen. Uptown ist ein schönes Beispiel für so einen Kandidaten. Schachtel und Thema sind so unaufdringlich, daß es schon kaum noch als Spiel wahrgenommen wird. Dabei ist schon das Thema etwas spezieller als beim typischen „romantische Verklärung der guten alten Zeit mit Händlern, Rittern und anderen Halunken“-Spiel.

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