Das große Kullern

Kinderspiele sind nicht in unserem Fokus bei Das-SpielEn.de. Doch immer wieder begeistern uns einzelne Titel – so ungefähr eines pro Jahr. Wer zurückblickt, entdeckt entsprechend in unserer Kinderspiele-Rubrik mit Tier auf Tier, Nicht zu Fassen, und Kunterbunt bisher nur drei Titel. Der vierte Artikel [cref filly-princess-das-spiel] gehört zwar suchmaschinenbedingt zu den klick-intensivsten unserer Artikel überhaupt – aber das ist mehr der Tatsache geschuldet, dass es im Web ansonsten nur sehr wenige Rezensionen zu den beliebten kitschrosa Fillys gibt.

Kinderspiele gelangen meist auf Umwegen zu uns. Das große Kullern lernten wir bei Freunden kennen – und kurze Zeit später war es in unserem Besitz. Auf einem Spieletreffen kurz danach steckten wir wohl den einen oder anderen Mitspieler mit unserer Begeisterung an. Bei etwa 20 Spielern schaffte es Das große Kullern als eines der wenigen Spiele, in zwei Runden gleichzeitig in Betrieb zu sein.

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Firenze

Über Strategie und Taktik bei Firenze möchte ich keine großen Worte verlieren. Eine ganze Reihe an Überlegungen drängen sich zwar auf, über ein besseres „Spiele von der Hand in den Mund“ kommen sie aber nicht hinaus. Aus dieser Unzugänglichkeit erwächst aber eben auch der Spielreiz von Firenze. So kann ich versuchen auf Tempo zu spielen oder effizient nur die dicken Punkte abzustauben, dabei schwebe ich aber immerzu in der Gefahr in die Tiefe gerissen zu werden. Dadurch ergibt sich eine fortlaufende Spannung im Spielverlauf, die mit dem ersten Zug steil ansteigt und bis zum Ende nicht nachlässt.

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Gold!

Spiele für drei sind selten. Obwohl aus eigener Erfahrung Dreierrunden gar nicht so selten sind und viele Vorteile bieten, bleibt die klassische Größe einer Gesellschaftsspielrunde bei vier. Das Zweipersonenspiel als solches nimmt dabei eine Sonderrolle ein. Zwei sind eben nur ein Paar und gewiss noch keine richtige Gesellschaft im Sinne des Spiels. Es gibt sogar eine gewissen Drang bei vielen Spielern Dreierkonstellationen zu vermeiden, der soweit geht, dass eher Spiele zu sechst oder gar zu siebt hingenommen werden. Dabei gibt es wirklich nur sehr wenige Spiele, die in solch großen Runden mehr Spaß als Langeweile bringen.

Deshalb möchte ich Gold! zum Anlass nehmen, um noch einmal die wichtigsten Vorteile eines Spiels zu dritt hervorzuheben: Der Einfluss aufs Spiel ist deutlich größer als in Vierrerunden. Es gibt keine entfernt sitzenden Spieler, alle sind Nachbarn. Die Spieldauer ist deutlich geringer und während des Spiels sind alle mehr eingebunden. Dabei funktionieren wirklich fast alle Spiele zu dritt und es braucht noch keine der vielen Krücken von Varianten für Zwei. Drei ist sozusagen die kleinste und vielleicht damit auch optimalste Größe für Gesellschaftsspiele.

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Pantheon

Der Begriff Pantheon ist durch Bauwerke in Rom oder Paris bekannt. Dabei bedeutet „pan“ soviel wie „alles“ und „theos“ ist der Gott – zusammen ergibt dies das Heiligtum aller Götter, eben das Pantheon. In griechischen Buchstaben sieht das verdächtig nach Mathematik- oder Physikstunde in der Oberstufe aus:

$$\Pi\alpha\nu\theta\eta\epsilon\omega\nu$$

Die Götter im Spiel Pantheon verkomplizieren die Lage eher. Die Wortspiele der fiktiven Gottheiten (ob Götter generell fiktiv oder real sind mag eine andere, alternativ philosophische und/oder theologische Diskussion sein, die ich anderen überlasse) sind mal mehr, mal weniger leicht zu verstehen. Dass Vinthrad phonetisch das Windrad ergibt, habe selbst ich verstanden. Taksator erinnert an die Steuer. Doch zu den Namen Pietalte oder Gadicea fällt mir nicht viel ein (bestenfalls ein stark sächselndes „Kartenzieher“?).

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Mondo

Nach Galaxy Trucker nun Mondo? Nun, eigentlich müsste man noch einige Jahre weiter zurückgehen und Primaten bemühen. Eines meiner frühen Lieblingsspiele ist Affenraffen, das deutlich zur selben Gattung der GGS (Gleichzeitig-Grabsch-Spiele) zu zählen ist. Auf der Spielemesse in Essen 2002 wollte ich gar an der von Goldsieber ausgelobten Meisterschaft im Affenraffen teilnehmen. Leider wurde diese mangels Teilnehmern abgesagt. Ich rede mir immer noch ein, dass es unbedingt nur am ungünstigen Termin am Donnerstagmittag der Messe gelegen haben kann. Aber realistisch betrachtet standen wohl schon damals die Chancen auf Gründung eines Affenraffen-Fan-Clubs mangels potenzieller Mitglieder äußerst schlecht. Doch jetzt besteht wieder Hoffnung. Bei Mondo darf ich erneut raffen und … scheine damit weniger allein auf weiter Flur zu stehen als vor mittlerweile 9 Jahren.

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Die Burgen von Burgund

Endlich mal wieder gibt es bei uns eine etwas andere Meinung: „Die Burgen von Burgund sind zu zweit nicht so dolle!“ Sehr schön sind auch die Ansichten:

„Wer seinen Cappuccino aus der Packung aufrührt, liest auch Rosamunde Pilcher.“ (…)

„Bis auf das Feuilleton ist die FAZ eine prima Zeitung!“ (oder)

„Daten sichern? Backups werden ja im allgemeinen überschätzt!“

(Alles und mehr zu finden bei: www.oberschichtenfernsehen.de)

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Luna

Die Akteure: Die Mondpriesterin, der Tempelwächter, der Baumeister, die Novizen und der Abtrünnige. Wenn das mal keine illustre Gesellschaft ist! So ganz anders als Ritter und Adelsleute aus üblichen Schauplätzen im Mittelalter. Die Schauplätze: Die Mondwarte, Priesterinseln, die Tempelinsel mit Meditationsraum und Priesterrat. Spielplan und Material sind schonmal der erste Hingucker. Auch wenn das Vokabular fürs Spielmaterial und die Orte auf der Landschaft dadurch etwas aufwändiger einzuüben ist.

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Der Pate

Spiele zu Literatur – das ist eines der Steckenpferde des Kosmos-Verlages. Unter anderem so großartige Spiele wie Die Tore der Welt haben wir diesem Konzept zu verdanken. Nun erscheint Der Pate – doch stellt sich hier die Frage: Ist es eher das Spiel zum Buch oder das Spiel zum Film? Nicht dass es wirklich wichtig wäre – denn die eigentlich interessierende Frage ist freilich: Taugt es was?

Das Buch von Mario Puzo ist schon lesenswert. Doch die meisten werden bei diesem Titel wahrscheinlich eher an den grandiosen Film denken, in dem Marlon Brando in unnachahmlich heiserem Flüstern haucht: „I will make him an offer he can’t refuse.“ Das im Spiel verwendete Konterfei des Vito Corleone ist entsprechend filmgetreu.

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Rummelplatz

Vergnügungsparks, Kirmes, Achterbahn. All das hat mich über viele Jahre hinweg nicht gereizt. Doch dann erhielt ich eine Einladung in den Holiday Park in Haßloch. Und die Stimmung, die gute Laune und der Nervenkitzel der diversen Fahrgeschäfte sorgten für richtig gute Unterhaltung. So gut, dass Peter und ich inzwischen auch die Fahrt nach Rust antraten und dort den Europa Park besuchten.

Glücksspiele, alberne Momente, Losbuden. All das hat mich über viele Jahre hinweg nicht gereizt. Doch dann erhielt ich eine spielerische Einladung auf den Rummelplatz. Ob auch diese Einladung für gute Unterhaltung sorgte, verrät diese Rezension…

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Geistesblitz

Ich liebe Reaktionsspiele. Einer meiner Lieblinge ist Bongo. Zu diesem gibt es übrigens eine Online-Version auf der Verlags-Homepage von Emanuele Ornella. Das habe ich eine Zeitlang wie manisch gespielt. Denn: Ich liebe Reaktionsspiele. Bloß leider finde ich selten Mitspieler. Beim neuesten Reaktionsspiel Geistesblitz ist dies etwas besser geworden. Hier brauche ich das Spiel nur auf den Tisch zu legen, und jeder möchte losspielen.

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Grimoire

Luck: A spell that slightly influences the caster’s fate. – You rarely notice the effects of this spell, but it is too late to recite it once you have stepped in dog mess.

Meteor Strike A spell that causes small meteors in the Milky Way to fall and hit the target area. – Any individual who uses the spell of Meteor Strike to damage another’s possessions and/or buildings in this city shall pay damages. -An ordinancee issued by a certain castle town-

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Troyes

Würfel und Glück scheinen gemeinhin Hand in Hand zu gehen. Glück ist ein praktischer Gefährte im Spiel: Wer verliert, kann es auf den blöden Zufall schieben – wer gewinnt, kann sich auf überragende Strategie berufen. Im Spiel mit Kindern gleicht ein Glücksfaktor unterschiedliche Spielstärken aus. In der französischen Stadt Troyes, in die uns das belgische Autorentrio von Pearl Games nun schickt, mag es aber manchem spanisch vorkommen: Denn trotz des stolzen Doppeldutzends an Würfeln steckt nur wenig Glück in der Schachtel.

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Ten Days in the Americas

Wenn Sie nur ein Spiel der Ten Days Serie mit auf eine einsame Insel mitnehmen dürften, sollten Sie sich keinesfall für Ten Days in the Americas entscheiden.

Das bislang letzte Spiel der Reihe ist eher speziell. Wir reisen durch Nord-, Mittel- und Südamerika. Nun hat der amerikanische Teil der Weltkugel eine für Reisespiele anspruchsvolle Struktur. Politisch gleicht es einer konvexen Linse (es hat einen Bauch): Oben Kanada, USA und Mexiko – in der Mitte der mittelamerikanisch-karibische Staatenzoo – und unten im wesentlichen Brasilien, Chile und Argentinien. Geographisch wirkt es eher konkav: Oben das dicke Nordamerika – in der Mitte die mittelamerikanische Wespentaille und unten das wieder ziemlich dicke Südamerika.

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London

Es gibt solche und solche Spiele. Solche sind kurz und knackig spielbar. Sie bieten ein schnelles Spielvergnügen, sättigen aber kaum größeren Spielehunger. Dafür machen sie Lust auf mehr, sind also quasi die Kartoffelchips unter den Spielen. Einmal losgeknabbert führt an ihnen kein Weg mehr vorbei. 7 Wonders oder Dominion sind prominente Beispiele für solche Spiele.

Dann gibt es aber auf der anderen Seite auch solche Spiele, die mehr Arbeit als Spaß bereiten. Kugelrund und pappsatt macht schon eine Partie – egal ob lang oder kurz. Höchstens ein wenig rülpsen, ein Pfefferminzplättchen lutschen oder ein Paar Kartoffelchips knabbern ist dann noch möglich. Wohl wird sich ihrer gern erinnert, sie werden hoch gelobt und viel gepriesen – aber kaum so bald wieder gespielt. Solche Spiele sind etwas für besondere Gelegenheiten, wenn der Geist nach Anspruch ruft. Antiquity ist ein typischer Vertreter eines solchen Spieles.

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