Jaipur

Einigen Lesern ist vielleicht schon aufgefallen, dass reine Zweipersonenspiele in unserem Blog bisher nur wenig Beachtung fanden. Dies liegt einzig daran, dass die letzten beiden Spielejahrgänge kaum interessante Spiele für Zwei boten. Sowohl die Quantität als auch Qualität der Neuerscheinungen in diesem Bereich hatte gegenüber den ersten Jahren dieses Jahrtausends deutlich nachgelassen. Dies mag an einer Übersättigung des Marktes liegen. Verstärkt wird dies sicherlich durch viele Mehrpersonenspiele mit gut funktionierenden Regeln für zwei. Ein Beispiel dafür ist Im Wandel der Zeiten, das ich überhaupt nur zu zweit spielen mag. Seit dem völlig zu Unrecht gefloppten [cref perry-rhodan-die-kosmische-hanse] im Jahre 2007 erhielt denn auch kein Zweipersonenspiel mehr einen festen Platz in unserer Spielesammlung.

Doch nun endlich gibt es wieder Lichtblicke. Mehr über „Jaipur“ Lesen

Die Tore der Welt

Schade eigentlich. Die sich aufdrängenden Einfälle für eine Einleitung über den historischen Roman mit wackeren Helden und fiesen Halunken hat Peter schon bei Die Säulen der Erde verbraten. Macht aber nichts. Denn mittels der Einleitung lässt sich das Déjà -Vu Gefühl bestens transportieren. Wer Spielplan und Material zu Die Tore der Welt auspackt, fühlt sich zwangsläufig sofort wieder ins bekannte Säulen der Erde versetzt. Samt opulentem Spielplan, monumentaler Kathedrale und schicksalshaften Ereignissen. Also: Auf zu heroischen Taten in den Wellen des Schicksals!

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Geister und Schönheit

Spannungsbogen, taktische Möglichkeiten, Berechenbarkeit, Einfluss, Zockerfaktor, Anspruch, Interaktion, Aufmachung, Gefälligkeit – dies sind Beispiele für typische Kriterien, die oft maßgeblich für den Wiederspielreiz sind. Nun gibt es jedoch eine Menge Spiele, die uns begeistern, obgleich sie gemessen an dieser Liste schwerlich überhaupt als Spiel wahrgenommen werden dürften. Einige dieser Spiele sind eher Spielereien, deren Situationskomik für Erheiterung sorgt. Ein Beispiel dafür ist Kakerlakensalat. Als Spiel bietet es keinerlei Einfluss aufs Geschehen, und die Regel fordert eigentlich nur mechanisches Plappern. Zu Unterhalten vermag es dabei aber prächtig. Andere Spiele überzeugen mit künstlerischen Anlehnungen.

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Macao

Wer sich in Geografie nicht so gut auskennt, mag denken: Macao? Ist das ein Mischgetränk aus Mokka und Cacao? Bei mir klingelt bei Macao die Erinnerung an die vermutlich aus heutiger Sicht nur albernen und ziemlich dämlichen Filme von Bud Spencer mit oder ohne Terence Hill. Der Film „Piedone a Hong Kong“ (Originaltitel zur Umgehung alberner Übersetzungen) führt den Haudrauf unter anderem nach Macao, und – Achtung didaktischer Erfolg! – die Schülerin K.N. lernte seinerzeit, dass Macao unter portugiesischer Verwaltung stand, ähnlich wie Hongkong unter englischer. Seit 1999 ist nicht nur K.N. mit dem Studium fertig, sondern auch Macao eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China.

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Egizia

Welcher Spieleautor reimt sich auf Egizia? – Knizia?

Doch obwohl Knizia schon so manches ägyptische Spiel zu verantworten hat, spielt der Titel nicht auf ihn sondern das italienische Autorenteam „Acchittocca“ an. Denn Egizia ist das italienische Wort für altägyptisch. Sonderlich einprägsam ist der Titel für durchschnittliche deutsche Ohren leider nicht. Der erfahrene Messebesucher in Essen kaschierte diese Probleme mit einem beherzten Hüsteln: „Und was hältst du von Egisonstewiehusthust?“ Mehr über „Egizia“ Lesen

Zero

Diese Rezension widme ich all unseren – leider recht wenigen – belgischen Lesern.

Endlich ist Zero wieder erhältlich. Leider nicht in Deutschland, da Reiner Knizia Lizenzen seiner Spiele nur für einzelne Länder vergibt. Für Deutschland ist derzeit keine Lizenz vergeben. Asyncron erwarb sie nur für Belgien. Während der Spieletage in Essen konnten am Stand aber Spiele gekauft werden. Rezensionsexemplare gab es keine – welcher Verleger ist schon an Kritiken außerhalb seines Vertriebshorizontes interessiert.

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Handelsfürsten der Meere

Handelsfürsten der Meere gab es vor etwa zwei Jahren schon einmal bei Pegasus in einer kleinen, unscheinbaren braunen Schachtel, deren Aufmachung nicht den Preis von 15€ rechtfertigen konnte. Kartenspiele von Pegasus erinnerten damals auch irgendwie immer an Munchkin. Aus diesen beiden Gründen wurden die erste Ausgabe der Handelsfürsten der Meere weitgehend missachtet.

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Filly Princess Das Spiel

Manch eine gute Seele glaubt, wir würden immer nur Schwarz-Weiß malen und überhaupt viel zu kritisch eigentlich glanzvolle Spiele schlechtkritisieren. Und überhaupt: immer gibt es nur ein Bild. Doch heute wird bewiesen, dass wir auch bunte, frohlockend positive, rosarote Kuschelrezis schreiben und mit vielen Bildern verzieren können. Nebenbei gibt es mal wieder eine Premiere: Dies ist unsere erste Besprechung eines Norisspiels.

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Filipino Fruit Market

Karte – oder ein Stück Holz. Wer in Zockerkreisen mithalten will, kann auf dem Filipino Fruit Market schonmal üben. Ei der Daus! Doch bevor es an weitere Kartenweisheiten geht, lernen die Spieler Kulinarisches. Ananas, Bananen und Mangos sind wohl weithin bekannt. Doch Durian und Lanzones? Das ist im Vergleich zu Kreuz, Pik, Herz und Karo dann doch etwas ungewöhnlich! Mehr über „Filipino Fruit Market“ Lesen

A la carte

Auf die enge Verwandtschaft von Essen und Spielen wurde an dieser Stelle schon einige Male hingewiesen. So lässt sich die Güte von Spielen mit verschiedenen Gerichten vergleichen. Manch ein Spiel erinnert etwa an Fast Food, andere Spiele lassen sich nur frisch geniessen. Die allzu kurze Höchsthaltbarkeit dieser Blender ist für Kritiker besonders verführerisch. Nach dem ersten Partie munden sie perfekt. Auch der zweite Test ist noch ein Genuss. Doch nachdem der Reiz des neuen verpufft, hinterbleibt nur schale Fertigkost. Andere Spiele wirken zunächst wenig aromatisch und entfalten ihre Qualitäten erst nach vielen Spielen.

Besonders der Test der großen, komplexen Spiele benötigt aber eine längere Vorbereitungszeit. Einzelne Partien dauern lange, Testgruppen sind schwerer zu finden, und umfangreichere Spielserien sind notwendig, bevor ein Urteil gefällt und die Rezension angefertigt werden kann. Verständlicherweise erwartet gleichzeitig die Leserschaft die ersten Kritiken eines Spiels mit knurrendem Magen.

Da ist es nur allzu begreiflich, dass sich manch ein Tester übermannen lässt und halbgare, unausgegorene Texte veröffentlicht. Wohl gemerkt, an abweichenden Meinungen, PEEPs und durchdachten Schnellrezensionen habe ich nichts auszusetzen. Die Grundlage einzelner Kritiken erscheint mitunter aber sehr dünn (Nein – ich nenne keine Beispiele. Solche wird jeder Luding Kenner zur Genüge selbst finden können. Helfen kann dabei auch unsere Übersetzungshilfe Rezi – Deutsch). Mehr über „A la carte“ Lesen

Dominion – Seaside

In mittlerweile guter alter Tradition übernehme ich die Rezension und überlasse Peter die Strategie-Diskussion. Wobei es noch nicht gesichert ist, dass es zu Seaside oder weiteren Dominon-Erweiterungen oder Editionen weitere Artikel mit Strategieüberlegungen geben wird. Denn wer diese kauft, hat sich sowieso schon intensiv mit dem Spiel beschäftigt, und dem werden wir kaum neue Erkenntnisse liefern können! Völlig illusorisch erscheint überdies das Vorhaben, alle möglichen Wechselwirkungen zwischen den Karten aller drei mittlerweile erhältlichen Dominion-Spielen ergründen zu wollen… Mehr über „Dominion – Seaside“ Lesen